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Auch in den Dörfern sollen mehr Bauflächen ausgewiesen werden

Redaktion 15. April 2016 3 Min. Lesezeit

Geilenkirchen. Die Entwicklung von weiteren Bauflächen in den Stadtteilen Hünshoven, Immendorf und Würm/Leiffarth fordert die Fraktion „Geilenkirchen bewegen und FDP“ in einem Antrag, der im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung behandelt wurde und hier für einen heftigen Schlagabtausch zwischen Wilhelm Josef Wolff als Sprecher des Antragsstellers und Grünen-Fraktionschef Jürgen Benden führte.

Zunächst hatte Wolff den Antrag, in dem er die aufgezählten Orte noch durch Gillrath ergänzte, begründet und auf den großen Zuwachs von Bauanträgen oder Anfragen hingewiesen. Wenn junge Familien keinen Bauplatz finden würden, gingen sie in eine andere Stadt, „und so stirbt eine Stadt langsam“, sagte Wolff. Die Entwicklung von Baugebieten dürfe nicht im Schneckentempo weitergehen. Ziel müsse es sein, über Jahre hinweg überall Grundstücke anbieten zu können.

Genauso habe Wolff auch schon in der früheren CDU-Mehrheitsfraktion argumentiert, entgegnete für die Grünen Jürgen Benden, aber: „So geht das nicht, Herr Wolff!“ Man müsse langfristig denken und den demografischen Wandel berücksichtigen. Es fehlten kleinere Wohneinheiten für Menschen, die sich kein Haus im Grünen leisten könnten, so Benden. Baulücken, die noch geschlossen werden können, gebe es genug. Außerdem müsse es dringend eine Bebauungsverpflichtung geben, damit nicht Grundstücke gekauft werden, nur um damit Geld anzulegen.

Für die Fraktion „Für GK“ berichtete Gabriele Kals-Deußen von einer Bürgerversammlung in Hatterath, die sie im März gemeinsam mit Helmut Gerads von der Bürgerliste organisiert habe. Dabei habe es auf Anhieb 20 Anfragen von Bauwilligen für Hatterath und Gillrath gegeben. Sie sprach sich gegen das Schließen von Baulücken aus, denn in Frei- und Grünflächen läge doch gerade der Charme der Dörfer. Helmut Gerads (Bürgerliste) warnte davor, Dörfer gegeneinander auszuspielen. Ziel müsse es sein, in möglichst allen Orten auch in kleinerer Zahl Baugrund anzubieten. Seine Fraktion werde sich dem Antrag von „Geilenkirchen bewegen und FDP“ anschließen.

Beigeordneter Markus Mönter stellte fest, dass es keinen Stillstand bei der Beschäftigung mit neuen Baugebieten gebe. Die Verwaltung wisse, dass sie Flächen sowohl im Zentrum als auch in den Ortschaften anbieten müsse. Allerdings, so Mönter, könne eine Gesamtkonzeption nicht parzellenscharf dargestellt werden.

Heftiger als an den unterschiedlichen Meinungen entzündete sich der Streit dann an der Diskussionsregie durch Ausschussvorsitzenden Carl-Peter Conrads (CDU). Als dieser Wilhelm Josef Wolff zum dritten Mal zu Wort kommen ließ und den Hinweis von Jürgen Benden auf die Gemeindeordnung ignorierte, drohte dieser mit einer Beschwerde bei der Kommunalaufsicht. „Die Gemeindeordnung wird hier mit Füßen getreten, das wird Konsequenzen haben!“ rief Benden. Sein Fraktionskollege Rainer Jansen kehrte zum Sachthema zurück und betonte, dass auch die Grünen die Stadtentwicklung vorantreiben wollten. Er gab jedoch zu bedenken, ob die vielen Bauanfragen nicht doch nur Folge der niedrigen Zinsen seien. Es gebe immer mehr Inverstoren, die nur bauen wollten, um zu vermieten, so Jansen. Bei zwei Enthaltungen wurde schließlich der Antrag von „Geilenkirchen bewegen und FDP“ angenommen. (mh)

 

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