Geilenkirchen. Wie die in Warschau erscheinende Zeitung „Polska The Times“ unter Berufung auf einen gut informierten NATO-Sprecher vermeldete, soll Geilenkirchen im NATO-Drohenprogramm eine zentrale Rolle spielen. Nachdem mehrere Medien in den vergangenen Tagen darüber berichteten, dass sich Polen als 14. Staat am Drohnen-gestützten NATO-Überwachungsprogramm Alliance Ground Surveillance (AGS) beteiligt, verlautete, dass der Teverener Fliegerhorst der Stationierungsort für dieses System werde.
Das Nato-Drohnenprogramm AGS war im Mai letzten Jahres beim Gipfel in Chicago beschlossen worden. Die Verträge mit der amerikanischen Northrop Grumman Corporation wurden bei diesem Treffen unterzeichnet. Die Kosten sollen sich auf 1,3 Milliarden Euro belaufen. AGS sieht die Anschaffung mehrerer Global-Hawk-40-Drohnen aus der Produktion des US-Konzerns vor. Mit einer Spannweite größer als die meisten Verkehrsflugzeuge, Ausdauer von 30 Stunden und einer maximalen Höhe von mehr als 60.000 Fuß (ca. 20.000 m) erreicht die Drohne von Geilenkirchen aus ohne Probleme Ziele im Nahen Osten. Das von der NATO entwickelte AGS-System soll ein breites Spektrum von Missionen, einschließlich dem Schutz der Bodentruppen, Grenz- und maritime Sicherheit, Konter- und Anti-Terrorismus, Krisenmanagement, Friedenssicherung und Durchsetzung sowie humanitäre Hilfe und Katastrophenhilfe unterstützen.
Der einzig noch offene Punkt ist offenbar der Zeitpunkt der Stationierung. Dabei spielt wohl die Zulassung durch das Luftfahrt-Bundesamt, die noch aussteht, eine Rolle. Ohne diese Zulassung wäre der deutsche Luftraum für die Drohnen Sperrgebiet. Bei einem Start in Nördliche Richtung könnte das Zulassungsproblem jedoch nicht bestehen, da die Drohne nicht in den deutschen, sondern den niederländischen Luftraum „eindringt“.