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Ab 2018: Bahnhöfe in Geilenkirchen und Lindern werden modernisiert

Redaktion 11. Mai 2017 3 Min. Lesezeit

Geilenkirchen. Für die beiden Bahnhöfe in Geilenkirchen und Lindern steht eine Modernisierung bevor. Wie Beigeordneter Markus Mönter am Dienstag im Umwelt- und Bauausschuss mitteilte, wird die Bahn im Sommer nächsten Jahres mit den Arbeiten beginnen, die 2020 abgeschlossen sein sollen. Möglich macht das nach Mönters Ausführungen der neue Rhein-Ruhr-Express. Zwar liegt Geilenkirchen nicht an dessen Hauptstrecke (Dortmund bis Köln) aber an einem „Außenast“ (Aachen-Mönchengladbach). Die Arbeiten sollen in der Hauptsache während der Sommerferien ausgeführt werden, dennoch wird es, so Mönter, Verkehrsbehinderungen geben. Auch Ersatzverkehre müssen zeitweilig eingerichtet werden.

Wesentliche Ziele der Umbauten sind die Anhebung der Bahnsteige von 26 auf 76 Zentimeter sowie deren Verlängerung, die Herstellung der Barrierefreiheit und weitere Hilfen vor allem für Reisende mit Behinderungen. Dazu zählen jeweils zwei Aufzüge in den beiden Bahnhöfen, mit denen die Mittelbahnsteige erreicht werden können. Neben größeren Wartehäuschen wird in Geilenkirchen der Mittelbahnsteig (Gleis 2) eine größere Überdachung erhalten. In beiden Bahnhöfen werden Rampen die entstehenden Höhenunterschiede ausgleichen. Für Lindern wies der Beigeordnete darauf hin, dass für die Zeit nach der Modernisierung durch die Bahn daran gedacht ist, neue Parkplätze (Park an Ride) jenseits der Gleise anzulegen. Dazu sei zwar auch Grunderwerb erforderlich, doch dabei sehe man keine Probleme.

Schon der Beigeordnete hatte in seinen Ausführungen bemerkt: „Bei der Planung von Barrierefreiheit und Behindertengerechtigkeit liegt der Teufel im Detail“. Wie sehr das Fall ist, erklärte dann Geilenkirchens Behindertenbeauftragter Heinz Pütz, der auf Antrag von Gero Ronneberger Rederecht im Ausschuss erhielt. Pütz hatte sich im von der Bahn bereits modernisierten Bahnhof Übach-Palenberg informiert und dabei erhebliche Mängel gefunden.

Pütz hatte festgestellt, dass die Handläufe an den Treppen zu kurz sind und so Stolperfallen schaffen. Reflexionsstreifen seien nur an der ersten und letzten Stufe angebracht, was nicht den Vorschriften entspreche. Es fehle ein ausreichendes Leitsystem zu den Aufzügen, und Handlaufmarkierungen seien unzureichend. Für die Arbeiten in Geilenkirchen und Lindern sei es wichtig, so Pütz, darauf zu achten, dass zum Beispiel in den Warthäuschen erhöhte Sitzplätze für Behinderte geschaffen werden, dass es eine ausreichende Beleuchtung gibt und Fahrkartenautomaten für  behinderte Menschen gekennzeichnet und für Rollstuhlfahrer problemlos erreichbar sind. Bei den Aufzügen müsse man darauf achten, dass dort auch Notruftasten für Gehörlose vorhanden sind.

„Wir werden dicke Bretter bohren müssen, Geilenkirchen und Lindern müssen Vorzeigebahnhöfe werden“, sagte Heinz Pütz. Der umgebaute Übach-Palenberger Bahnhof entspreche jedenfalls nicht den Vorschriften, fasste der Behindertenbeauftragte seine Erfahrungen zusammen.

Weiteres Thema im Umwelt- und Bauausschuss war die gefährliche Verkehrssituation vor Kindertagesstätten in Geilenkirchen.  Für die SPD, die den Tagesordnungspunkt beantragt hatte,  schildete Ingo Schäfer die Situation im Umfeld  der AWO-Kita zwischen Herzog-Wilhelm-Straße und Parkplatz am Beamtenweg aus eigenem Erleben als Vater, der sein Kind zur Kita bringt.

Täglich seien hier Parkverstöße zum Beispiel im Bereich des Arbeitsamtes festzustellen, die oft so die Sicht behinderten, dass Kinder gefährdet würden. „Wir dürfen nicht warten, bis etwas passiert“, sagre Schäfer und verwies darauf, dass auch die Leitung der Kita die Gefahren sehe und dass es zum großen Teil auch die Eltern selbst seien, die beim Bringen oder Holen der Kinder für die gefährlichen Situationen sorgten. Das bekräftigte SPD-Sprecher Christoph Grundmann, der auch Verständnis dafür zeigte, dass die Verwaltung wegen der engen Personalsituation im Ordnungsamt derzeit nicht allzu viel unternehmen kann. In ihrem Antrag schlägt die SPD Stichproben durch die Verwaltung und die Prüfung von baulichen Maßnahmen wie das Aufstellen von Pollern vor. „Es ist schon ein wenig dreist, dass ausgerechnet die Eltern nicht auf Hinweise zur Sicherheit der Kindern hören“, sagte Grundmann.

Für die Verwaltung erklärte Beigeordneter Herbert Brunen, dass man die Anregungen aufgreifen werde, dass aber auch die Polizei  zuständig sei.  Manfred Schumacher (CDU) meinte, die Erzieherinnen sollten die Eltern beim Bringen oder Abholen der Kinder ansprechen, und Ausschussvorsitzender Hans-Josef Paulus kann sich eine „konzertierte Aktion“ von Erzieherinnen, Verwaltung und Eltern vorstellen. (mh)

 

 

 

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