Geilenkirchen. Umfangreiche Informationen über ein geplantes Sozialzentrum an der Straße Im Gang in Bauchem lieferten am Donnertagabend Hanno Frenken als Leiter des Franziskus-Altenheims und Architekt Josef Viethen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. Für dieses Vorhaben muss der dortige Bebauungsplan (Nr. 28) geändert werden. En Problem dabei, so ergab später die Diskussion, scheint zu sein, die Bauchemer Bevölkerung von dem Plan zu überzeugen, schließlich verlieren die Bauchemer mit dem Neu- und Umbau ihre Kirche St. Josef. Wie es in den Erläuterungen der Stadt heißt, wird die Kirche allerdings heute nur noch sporadisch genutzt und ist aufgrund eines erheblichen Sanierungsbedarfs auf Dauer nicht zu halten.
In einem ersten Bauabschnitt will die Franziskusheim gGmbH auf der Fläche, auf der jetzt noch die „Josefshütte“ steht, eine neue Tagespflegeeinrichtung sowie ein Büro für den ambulanten Pflegedienst einrichten. Außerdem sollen hier 15 barrierefreie, also altengerechte Wohnungen entstehen, 13 kleinere und zwei größere. Da hier Mittel des sozialen Wohnungsbaus einsetzt werden sollen, kann mit moderaten Mieten gerechnet werden. Außerdem wird es künftig in diesem Bereich ein „Quartierzentrum“ – Räume für Vereine und Veranstaltungen – sowie eine größere und begrünte Freifläche als Begegnungsraum geben. Im zweiten Bauabschnitt sollen nach dem Abriss der Kirche 36 ebenfalls für Senioren geeignete Wohnungen entstehen, die als Eigentumswohnungen oder über eine Genossenschaft vermarktet werden. Auch hier ist eine begrünte Freifläche in Form von kleinen Gärten vorgesehen.
In seltener Einmütigkeit sprachen sich alle Fraktionen für diese Planungen aus. Selbst Hans Jürgen Benden (Grüne) und Wilhelm-Josef Wolff (CDU) zogen an einem Strang, als sie ihre Zustimmung mit dem Wunsch nach einer besonders intensiven Bürgerbeteiligung verbanden. Wollfs Befürchtung wegen mangelnden Parkraums konnten Franziskusheim-Chef Frenken und Beigeordneter Markus Mönter zerstreuen. Frenken meinte, dass viele Schüler des nahe gelegenen berufsbildenden Schulen dort nur stundenweise parken, und Markus Mönter wies darauf hin, dass in einem späteren Baugenehmigungsverfahren ausreichend Stellplätze nachgewiesen werden müssen.
Während Hanno Frenken bezweifelte, dass eine Bürgerversammlung viel bringen könne, da sie vermutlich zu emotional geladen sei (wegen des Verlustes der Kirche), betonten Sprecher aller Fraktionen, dass eine solche Versammlung gerade deshalb so wichtig sei. Einstimmig sprach sich der Stadtentwicklungsausschuss dann für die Änderung des Bebauungsplans und für die Einberufung einer Bürgerversammlung aus.
Ebenfalls auf einhellige Zustimmung stieß ein weiteres Projekt der Franziskusheim gGmbH: der Umbau und die Erweiterung des Franziskus-Altenheims an der Straße Zum Kniepbusch. Hanno Frenken berichtete dazu, dass nach gesetzlichen Vorgaben bis spätestens 2018 mindestens 80 Prozent aller Heimzimmer Einzelzimmer sein müssen. Das Franziskusheim will jedoch noch weiter gehen und 90 bis 95 Prozent aller Zimmer zu Einzelzimmern machen. Dazu, so erklärte Architekt Josef Viethen, wird an das bestehende Altenheim ein Neubau in gleicher Höhe (fünfgeschossig) angegliedert. Der alte Bau wird außerdem „aufgefrischt“ und energetisch saniert. Auf die Frage von Hans-Jürgen Benden (Grüne) nach Baumbestand und Parkraum ergänzte Viethen, dass zehn zusätzliche Parkplätze geschaffen werden und außerdem eine Fläche mit viel Grün und Blüten als auch für Rollstuhlfahrer nutzbarer Erlebnispark angelegt werde. (mh)