Geilenkirchen. Das, was am Donnerstag in Geilenkirchen geschah, war eine Jahrhundertflut. So schnell wie das Wasser am Donnerstag in die Stadt floss, so schnell war es auch am Freitag wieder weg. Was geblieben ist, sind die massiven Schäden, die in den nächsten Wochen überhaupt erst beziffert werden können. Das Wasser stand im gesamten Stadtkern fast einen halben Meter hoch und flutete so ziemlich alle Keller und Geschäftsräume in diesem Bereich. Noch am Samstag waren die Zerstörungen nicht beseitigt. Mehrere Tiefgaragen mussten leer gepumpt werden. Alleine für die Tiefgarage am Holzmarkt benötigten die Helfer mit ihren Pumpwagen fast 20 Stunden am Stück. Dort standen noch einige Fahrzeuge und ein Motorrad.
Ein großer DANK geht an alle Helfer, die sofort nach der Katastrophe in der Stadt erschienen und teilweise 24 Stunden und mehr am Stück schufteten. Ohne diese Helfer und die Feuerwehren, nicht nur aus Geilenkirchen, wäre das Leid noch größer als es ohnehin schon ist. Viele Einsatzkräfte waren drei Tage im Dauereinsatz. Zudem kam massive Hilfe von außerhalb. THW und andere Hilfsorganisationen waren zur Stelle, als sie gebraucht wurden. Das ganze Wochenende werden sie noch vor Ort sein, um die Schäden zu beseitigen. Im Städtischen Bauhof waren mehr als 40 Freiwillige damit beschäftigt am Mittwoch und Donnerstag Sandsäcke zu füllen. „Es ist unglaublich, was diese Menschen gearbeitet haben und wieviel Sand sie in kurzer abfüllten“, so Wolfgang Jansen vom Bauhof. Viele Existenzen stehen auf der Kippe.
Schnelle Hilfe durch die Stadt
Bereits am Freitagmorgen, das Wasser war noch nicht ganz abgelaufen, ließ die Stadt Container zur Beseitigung des Mülls vor den Geschäften aufstellen. „Wir wollten eine erste kleine Hilfe einbringen“, so Stephan Scholz, 1. Beigeordnete der Stadt. Die Stadt will auch in den kommenden Tagen den Bürgern und Geschäftsleuten zur Seite stehen und helfen.
Strom soll schnell kommen
Aus Sicherheitsgründen musste der Strom am Donnerstag in großen Teilen der Innenstadt abgestellt werden. Aufgrund der schweren Überschwemmungen müssen zuerst die Keller vom Wasser befreit sein. Dies ist am Samstag voraussichtlich abgeschlossen. Im Laufe des Tages wurden schon zahlreiche Stromzähler von der NEW ausgetauscht. Direkt nach der Auswechslung wird in den entsprechenden Bereichen der Strom wieder zugeführt. Der Stromversorger hofft darauf, dass die letzten Bereiche am Sonntag wieder am Netz sind.
Falschmeldung in den Sozialen Medien
Leider ist auch in Geilenkirchen das Sensationshaschen groß gewesen. Zahlreiche Leute kamen in die verwüstete Stadt und wollten einfach nur GAFFEN. Viele gaben ihren Senf in Sozialen Medien dazu. Dabei waren auch eine Menge Falschinformationen. So wurde darüber geschrieben, dass die Stadt noch am Tag nach der Katastrophe „Knöllchen“ für Falschparker verteilte. Dies ist völlig falsch!! Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld ist sehr verärgert über diese Meldung: „Ich werde mich, sobald ich Zeit habe, in den Sozialen Medien dazu äußern. Es ist eine Unverschämtheit von diesen Leuten, das sie so etwas Schreiben, ohne sich vorher zu informieren. Unsere Mitarbeiterin vom Ordnungsamt ist völlig fertig, da sie mittlerweile angefeindet wird. Sie ist seit Donnerstag im Dauereinsatz in der Gesamtschule und verpflegt dort Hilfskräfte. Wir haben wichtigeres zu tun, als in einer solchen Situation Strafzettel zu verteilen.“
Die Strafzettel sollen nach Aussage mehrerer Personen auf einem privaten Parkplatz in der Nähe des Gelo-Carré verteilt worden sein. Die entsprechende Firma, die dafür zuständig ist, haben wir um eine Stellungnahme gebeten. Diese lag zu Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht vor. (Anmerkung der Redaktion)