Geilenkirchen. Der FC Rhenania Immendorf wird ein neues Sportheim bekommen. Nach erneut hitziger Diskussion beschloss am Mittwochabend der Stadtrat, dem Verein einen Zuschuss in Höhe von insgesamt 85.000 Euro zu gewähren, wovon der Verein jedoch 28.000 Euro in Form von Mietzahlungen zurückzahlt, sodass die eigentliche Fördersumme bei 57.000 liegt.
Für die Bürgerliste teilte deren Sprecher Helmut Gerads mit, dass man zwar für diesen Zuschuss stimmen werde, dass man sich jedoch von der Verwaltung „vorgeführt“ fühle. Der Verein habe der Verwaltung bereits im Juni 2018 die Planung für das Sportheim vorgelegt und zwar mit Auftrag, die Pläne an die Ratsfraktionen weiterzuleiten. Die Verwaltung hebe es jedoch vorgezogen, zuerst den Umbau des Sportplatzes zu planen und erst dann die Pläne für das Sportheim vorzustellen. „Das sehen wird als Kalkül seitens der Verwaltung an, um die politischen Parteien in ihrer Entscheidung stark zu lenken“, so Helmut Gerads. Es wäre besser und ehrlicher gewesen, die beiden Projekte im Gesamtpaket vorzustellen, betonte der Vorsitzende der Bürgerliste. Man werte das als großen Vertrauensbruch und werde künftig noch genauer hinschauen. Den Bürgermeister forderte er auf, solche Vorgehensweisen abzustellen, sonst laufe der Rat Gefahr, aus Unwissenheit wegen fehlender Information gegen den Bürgerwillen zu stimmen.
Die SPD, so deren Sprecher Christoph Grundmann, habe lange über das Thema beraten und sei zu der Auffassung gelangt, erst die Wünsche aller Vereine zu ermitteln. Man werde sich deshalb enthalten. Sein Fraktionskollege Horst-Eberhard Hoffmann. warnte später davor, zu sehr das Eigenkapital zu verzehren und damit in Gefahr zu geraten, wieder in die Haushaltssicherung zu gleiten. Für die Fraktion „Für GK“ sagte Stefan Mesaros, man werde das Projekt unterstützen. Der Verein zähle 500 Mitglieder, die ein vernünftiges Heim brauchten. Auch biete der Verein der Schule und dem Kindergarten an, seine Räume für Aktivitäten zu nutzen. Er warnte davor, gute Sachen gegeneinander auszuspielen. Jetzt könne man sich die Förderung in Immendorf leisten und müsse das auch tun. Es gelte, mutig zu entscheiden und nicht im vorauseilenden Gehorsam mit Blick auf die Zukunft gute Dinge abzulehnen.
„Auch wir wollen dem Verein nicht schaden, aber wir haben mehr als einen Verein in der Stadt“, sagte Jürgen Benden für die Grünen. Bevor man an so ein Heim denken könne, sollte man erst alle Sportstätten herrichten, außerdem müsse man an die Folgekosten denken. Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Max Weiler, wies auf die Tiefzinsphase hin, in der man Pläne wie den Immendorfer fördern müsse. Zudem sei der Verein bereit, 68 Prozent der Kosten selbst zu tragen und außerdem die Betriebskosten zu übernehmen. Sein Kontrahent Jürgen Benden war auch der Meinung, dass man die Tiefzinsphase nutzen müsse, allerdings für „Förderungen an der richtigen Stelle“, an den Schulen und vor allem im Bereich der Offenen Ganztagsschule. „Sie tun so, als ob Sie der Retter der Vereine seien und setzen die Prioritäten an der falschen Stelle“, warf Benden der CDU vor. Sein Fraktionskolle Rainer Jansen warnte vor einer „Investition auf Pump“ und davor, mit Steuergeldern Risiken einzugehen. Die Mehrheit des Rates stimmte schließlich für den Zuschuss an den Immendorfer Verein. (mh)