Kritik am Bierfest: „Wir müssen doch nicht alles nachmachen!“ – Erfolg wird aber nicht bestritten

Geilenkirchen. Deutliche Kritik an dem als erfolgreich gepriesenen Bierfest gab es in der Sondersitzung des Geilenkirchener Rates. „Ich habe Bauchschmerzen, wenn ich mir vorstelle, dass das Bierfest im Veranstaltungskalender etabliert wird“, sagte der Sprecher der Faktion „Geilenkirchen bewegen und FDP“, Wilfried Kleinen. „Wir müssen doch nicht alles nachmachen, was anderswo Erfolg hatte.“ Bürgermeister Georg Schmitz bestätigte jedoch, dass das Fest in das jährliche Veranstaltungsprogramm  aufgenommen werden soll.  Eine spezielle Kritik fügte Rainer Jansen (Grüne) hinzu: Die Musik sei erheblich zu laut gewesen. Das habe er in vielen Gesprächen gehört. Nicht nur Anwohner würden so gestört, auch Unterhaltungen auf dem Fest seien bei der Musikkulisse kaum möglich.

Deutliche Kritik an der Terminplanung äußerte Hans Josef Paulus (CDU) aus Teveren. Wegen des Bierfestes sei die parallele Kirmesveranstaltung in Teveren schlecht besucht gewesen, und aus Beeck habe man ähnliche Beschwerden gehört.  Man solle Aktionen wie das Bierfest nicht schönreden, wenn gleichzeitig Traditionsveranstaltungen darunter leiden müssten. „Der ausrichtende Verein hat Tausende in den Sand gesetzt“, so Paulus. Zweifel daran, dass Traditionsveranstaltungen wie die in Teveren das gleiche Publikum ansprechen  wie ein Bierfest, äußerte der Bürgermeister. Außerdem könne man Überschneidungen kaum vermeiden, „denn fast jedes Wochenende ist irgendwo Kirmes“, sagte Schmitz.

Ob ein zu Zeiten von Bürgermeister Fiedler gegründeter Arbeitskreis, der auch solche Termine abstimmen sollte, noch existiere, wollte Helmut Gerads (Bürgerliste) wissen. Für die Verwaltung räumte Beigeordneter Herbert Brunen ein, dass man versäumt habe, über die Beratungen des Arbeitskreises im Stadtentwicklungsausschuss zu berichten, wie es eigentlich versprochen worden war.

Die Sondersitzung war angesetzt worden, weil es um Umbesetzungen für verschiedene Ausschüsse ging und man den neuen Ausschussmitgliedern Vorbereitungszeit vor den kommenden Sitzungen geben wollte. Die Umbesetzungen wurden ohne Diskussion und einstimmig gebilligt. (mh)

 

 

 

1 Kommentar

  1. Das ewige Gemäkel, die Besserwisserei und das Schlechtreden von Vorschlägen und Projekten immer dann, wenn ein junges Pflänzchen nicht im eigenen Blumentopf herangezogen wurde, verursachen bei mir saures Aufstoßen. Die Einwände und Verlautbarungen zum Bierfest mögen nicht unberechtigt sein, bei einigen platzte mir nun aber der Kragen.

    Endlich wird die Tradition des Nichtstuns einmal durchbrochen und man traut sich einen Event für Jupp-Normalverbraucher aus dem Boden zu stampfen, wird schon wieder an den Stuhlbeinen gesägt. Kritik sollte immer willkommen sein, nicht aber wenn sie sich nur noch wie Genörgel anhört.

    Missstände und Anfängerfehler gehören beseitigt. Am Besten gleich und vor Ort und nicht erst im Ratssaal. Einfach das dunkle Jöppchen am Sonnenschirm aufhängen, Arbeitshandschuhe anziehen und zupacken. Wenn es zu laut wird hat man die Option 50 Schritte zum netten Tontechniker zu gehen und das gleich zu ändern oder durch den Verantwortlichen ändern zu lassen. Falls man argumentieren muss, hält man halt ein Schallpegelmessgerät (kostet 20 Euro) in sein Sichtfeld. Warum tragen die gewählten Vertreter nicht mit Ideen, Wissen und vollem Antrieb zum Gelingen einer Veranstaltung bei, statt nur (?) zu mosern. Das fragen sich auch immer mehr Bürger Geilenkirchens in meinem Umfeld. Nein ich habe den Begriff Sabotage bisher noch nicht gehört.

    Missstand erkennen, Missstand (sofort) beseitigen, so geht das in einer funktionierenden Firma. Wer anders handelt könnte den Eindruck erwecken, man möchte den Chef ins Messer laufen lassen.

    Als Bürgermeister würde ich den Bierfest-Meckerern eine 4 stündige Dienstreise nach Hückelhoven verordnen. Dort könnte man mit den Durchführenden einmal ein erhellendes Gespräch führen und durch Nachmachen das nächste Bierfest zu einem noch größeren Erfolg führen.

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