Geilenkirchen. Die Ausschachtungsarbeiten für ein Nebengebäude des Gymnasium St. Ursula in Geilenkirchen wurden bereits kurz nach Beginn erst einmal gestoppt worden. Auf dem Gelände wurden Mauern freigelegt, die wohl zu einer Bunkeranlage gehören, die wahrscheinlich aus dem 2. Weltkrieg datiert. „Wir haben im Vorfeld der Ausschachtungen viele Behörden und auch den Denkmalschutz kontaktiert. Jedoch ist nirgendwo eine solche Anlage kartografiert. Es konnte nicht damit gerechnet werden, dass wir auf so etwas stoßen würden“, so der ausführende Architekt Arthur Stefelmanns aus Geilenkirchen. Im Vorfeld der Arbeiten wurden Sondierungsbohrungen im Bereich des geplanten Neubaus durchgeführt. Dabei wurden aber keinerlei Mauern oder ähnliches festgestellt. Stefelmanns hat jetzt auch die Erklärung dafür: „Die Decken der Bunker-Zugangsanlage wurden entfernt. Wir haben bei den Bohrungen wohl immer nur die Zwischenräume rechts und links vom Mauerwerk getroffen. Wären die Decken der Anlage noch vorhanden gewesen, wären wir darauf gestoßen.“
Der jetzige Fund von Bunkermauern bestätigt Aussagen vieler älterer Leute, die den Krieg noch mitgemacht haben und immer von einer Bunkeranlage im Zentrum Geilenkirchens berichteten. Jedoch gibt es keine Aufzeichnunge oder Bilder, die das bestätigten. Jetzt ist es aber Gewissheit, dass sie existierte.
Wohl keine großen Verzögerungen beim Bau des Gebäude
Der Fund dieser Anlage behindert jedoch nicht den Bau des Nebengebäude. Am Dienstag waren bereits Archäologen am Werk um die Gegebenheiten zu dokumentieren. Fotos vervollständigen diesen geschichtswürdigen Fund. Die Bauarbeiten für das Nebengebäude werden dadurch aber nicht gestoppt. Ein Weltkriegsbunker unterliegt nicht dem Denkmalschutz. Trotzdem wird das vorhandene Mauerwerk nicht abgerissen. „Wir werden die Anlage überbauen. Vorgesehen sind dafür 42 Bohrpfähle, die auf dem Grundriss verteilt werden. In den kommenden Tagen werden wir mit Statikern über die weitere Vorgehensweise sprechen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nicht sagen, ob sich dadurch zeitlich etwas verändert. In den nächsten Tagen wissen wir mehr“, so Stefelmanns.