Geilenkirchen. Für die Umsetzung des Entwicklungskonzeptes für die Fliegerhorstsiedlung Teveren soll noch in diesem Jahr ein neuer Förderantrag gestellt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin der meisten Häuser in Neu-Teveren bis zur Ratssitzung am 13. Dezember schriftlich ihre Zustimmung zum geänderten Konzept geliefert hat. Das ist das Ergebnis der Beratungen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung, in der Julian Ueckert vom Planungsbüro das geänderte Konzept erläuterte.
Als Leitlinien für die vorliegende Variante 5 des Konzeptes nannte Ueckert den Erhalt der homogenen Siedlungsstruktur, den hohen Anteil an Grünflächen, die Gestaltung einer neuen Mitte und ein vielfältiges Wohnungsangebot. Zu den Rahmenbedingungen für das neue Konzept zählt die Erfahrung, dass es zum Beispiel im Bereich der Stauffenbergstraße mehr Wohnungsnachfrage als erwartet gab und Leerstände jetzt zum Teil vermietet sind. Während man hier Wohneinheiten erhalten will, gibt es zwischen Scharnhorst- und Yorkstraße kaum noch Vermietungen, hohe Sanierungskosten will man hier einsparen. Zwischen Lilienthalallee und Yorkstraße gibt es bei insgesamt 31 Wohneinheiten 18 neue mit großem Zuschnitt. Zu den Eckpunkten des neuen Szenarios zählt bei weitgehender Erhaltung des Bestandes eine bessere Infrastruktur, ein heterogener Siedlungscharakter durch Möglichkeiten für Anbauten und die Schaffung von Treffpunkten mit öffentlichem Grün.
In der Diskussion wiederholte Rainer Jansen (Grüne) seine Auffassung, dass die Sanierung der Siedlung ein „totgeborenes Kind“ sei und für die Stadt zu einem „Euro-Grab“ werde. Ohne einen finanzstarken Investor sei gar nichts zu machen. Sein Fraktionskollege Jürgen Benden hatte Zweifel an dem vom Planer gezeigten schönen Bild. Er vermisste Hinweise auf altersgerechtes Wohnen, wozu auch ein funktionierender öffentlicher Personenverkehr sowie Nahversorgungseinrichtungen zählten. Auch sah er eine Konkurrenzsituation zwischen der Fliegerhorstsiedlung und dem benachbarten städtischen Neubaugebiet mit 47 Einheiten.
Für Wilfried Kleinen (Geilenkirchen bewegen und FDP) bleiben ohne die schriftliche Zustimmung der BImA zu viele Fragezeichen in der Planung, und Christian Ebel (Bürgerliste) mahnte auch für die neue Planung eine Bürgerbeteiligung an und sah die Immobiliennachfrage skeptisch. Für die CDU machte Manfred Schumacher die Zustimmung zum neuen Konzept von einer schriftlichen Zusage der BImA abhängig, und Marko Banzet (SPD) sah das genauso. Wilfried Plum von der Fraktion „Für GK“ fasste seine Ansicht so zusammen: „Ein Investor, der zum jetzigen Zeitpunkt dort eintritt, müsste einen an der Waffel haben!“
Beigeordneter Markus Mönter sah in dem neuen Konzept Möglichkeiten für eine Aufwertung der Siedlung, auch weil mit Doppelhäusern und größeren Grundstücken eine weitere Klientel angesprochen werde. Falls man den Förderantrag nicht bis zum 31. Dezember stelle, drohe ein großer Verlust, sagte Mönter, und mit der schriftlichen Zusage der BImA rechne er bis zur Ratssitzung. Die Zusammenarbeit mit der BIma habe sich im Übrigen verbessert. Den Wohnraumbedarf, so Mönter weiter, bestätige die erwartete Bevölkerungsentwicklung in Geilenkirchen mit einem Plus von acht Prozent.
Bevor über die neue Konzeptvariante abgestimmt wurde, äußerte Ausschussvorsitzender Karl-Peter Conrads seine Verwunderung darüber, „mit welcher Vehemenz hier etwas kaputt geredet wird“. Die Abstimmung mit dem Zusatz, dass vor dem erneuten Förderantrag die schriftliche Zustimmung der Bima vorliegen müsse, ergab bei sieben Nein-Stimmen schließlich eine deutliche Mehrheit. (mh)
Zitat „Während man hier Wohneinheiten erhalten will, gibt es zwischen Scharnhorst- und Yorkstraße kaum noch Vermietungen“
Ich bin ein Mieter der Yorckstrasse und möchte hier korrigieren das von den erwähnten 31 Wohneinheiten 25 Einheiten bewohnt und vermietet sind. Ich habe das Planungsbüro und die Bima darüber informiert ebenfalls Herr Markus Mönter und Manfred Savoir . Einzig Stephan Scholz auf meine Anfrage reagiert und mir einen Belegungsplan zugestellt. Es ist keine Art und Weise wie die Stadt Geilenkirchen und die Bima über die Mieter bestimmt und sich keiner Frage stellt was mit der Mieterschaft geschehen soll und es wurde niemand informiert.