
Die neue Sporthalle mit der PV-Anlage auf dem Dach neben dem alten Schultrakt. Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld kann mit Ortsvorsteher Helmut Gerads und dem Ausschußvorsitzender für Sport und Kultur, Jürgen Benden, anstoßen.
Geilenkirchen/Gillrath. Was lange währt wird endlich gut! So könnte das Fazit einer abgeschlossenen Bauphase in Gillrath beschrieben werden. Es geht um die Sporthalle an der GGS Gillrath, die am Montag seiner Bestimmung übergeben wurde. Es ist ein Projekt, das vom zeitlichen Rahmen seinesgleichen in Geilenkirchen sucht. Helmut Gerads, Ortsvorsteher von Gillrath und gleichzeitig Ratsmitglied der Bürgerliste, weiß dies aus erster Hand: „In den 1970er Jahren wurde beim Karnevalsumzug auf einem Plakat der Bau einer Sporthalle gefordert. Damals stand darauf, Kindergarten, Spielplatz, Sporthalle nein, Leichenhalle ja.“ In den Folgejahren pssierte jedoch nichts. Erst Anfang des Jahrtausend wurde dann von den Stadtvertretern ein Sporthallen-Neubau in Angriff genommen. Im Jahr 2010 hat der Rat der Stadt Geilenkirchen einen Neubau im Ortsteil Gillrath beschlossen. Jedoch war den Stadtverordneten nicht bewußt, dass ein Jahr später eine Haushaltskrise anstehen wird. Die Finanzierung einer neuen Sporthalle ist wieder in weite Ferne gerückt. Im Jahr 2017 haben dann einige damaligen Parteien das Thema erneut aufgenommen. Damals waren alle optimistisch, dass es klappt. Ein Bauantrag wurde ein Jahr später eingereicht. Wiederum ein Jahr später, im Jahr 2019, fallen die ersten Bäume auf dem Grundstück hinter der Schule. Der damals verantwortliche Erste Beigeordnete, Markus Mönter, hatte es jedoch versäumt, im Vorfeld ein Bodengutachten erstellen zu lassen. Dieses ergab nach der Fällung der Bäume einen „nicht tragfähigen Untergrund“ auf dem zu bebauenden Grund. Baustopp! „Der Standort musste daher neu überdacht werden. Wenn einmal der Wurm drin ist, geht er auch nicht so schnell wieder raus“, so beschreibt Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld die damalige Situation. „Ich möchte in diesem Zusammenhang auch festhalten, dass ich nicht für alles verantwortlich bin“, meinte sie mit einem Lächeln im Gesicht.
Im Jahr 2020 gab es eine erneute Baugenehmigung für eine Sporthalle. Diesmal sollte es aber auch nicht reibungslos vonstattengehen. „Ich glaube, dass das ständige Auf und Ab mit der Sporthalle in Gillrath auch für die weißen Haare des Ortsvorstehers verantwortlich ist“, meinte die Bürgermeisterin. Eigentlich sollte die Halle bereits im vergangenen Jahr für die Grundschüler und den ortsansässigen Vereinen zur Verfügung stehen, jedoch gab es nicht nur Probleme mit der Außenanlage, bei der ein Höhenunterschied von knapp 1,5 Meter ausgeglichen werden musste. Zu allem Überfluss kam auch noch ein Wasserschaden im November dazu.
Letztlich ist die jetzt in Betrieb genommen Sporthalle ein Vorzeigestück geworden. Und dies in allen Bereichen. Sowohl vom Komfort als auch von der Technik entspricht sie den modernsten Anforderungen. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sorgt zu fast allen Zeiten für den notwendigen Strom. Das Wärmemanagement kann aus der städtischen Verwaltung heraus gesteuert werden. Und auch der Hallenboden mit den Abmessungen 15 x 30 Metern entspricht den Anforderungen einer Grundschule. Schulleiterin Sina Färber freut sich schon darauf, wenn die Kinder ab Dienstag die Halle benutzen können. „Viele Eltern, vor allem der Viertklässler, haben mich gefragt, wann es endlich soweit ist. Die Kinder sind schon ganz unruhig. Es ist eine tolle Sporthalle geworden“, so Färber.
Mit insgesamt 5,8 Mio. Euro ist der Bau jedoch nicht ganz so günstig, wie noch im Jahr 2010 veranschlagt. Damals gingen die Verantwortlichen bei der Stadt Geilenkirchen von einem Etat in Höhe von 850 000 Euro aus. Jedoch sind die Kosten nicht nur in den Hallenbau, sondern auch in die Modernisierung der Schule gegangen. Mit einer Fördersumme von rund 1,5 Mio. Euro reduzieren sich Kosten noch.