Geilenkirchen. Die ersten Zeichen hin zu einer kleinen „Normalität“ möchte BM Georg Schmitz dazu nutzen, einen normalen Verwaltungstag und einen Situationsbericht den Bürger/Innen zu präsentieren. Im Folgenden lesen sie den Tagesablauf vom Donnerstag, berichtet aus Sicht des Bürgermeisters:
Donnerstagmorgen 9 Uhr in der Stadtverwaltung Geilenkirchen. Die entspannten Osterfeiertage sind nach der gestrigen Mitteilung der Bundesregierung schon in Vergessenheit geraten. Bürgermeister Georg Schmitz und der Erste Beigeordnete Herbert Brunen haben bereits am Mittwochabend mit den Bürgermeistern des Kreises Heinsberg und dem Landrat die weitere Vorgehensweise für den Landkreis abgestimmt. Nun gilt es, alles in die Tat umzusetzen. Erste Gespräche wurden am nächsten Morgen bereits mit einigen Amtsleitern geführt. Um 10:45 Uhr folgt die Sitzung des Krisenstabes der Stadtverwaltung Geilenkirchen, in dem konkret geltende Maßnahmen für Geilenkirchen und auch die Stadtverwaltung besprochen und beschlossen werden. Aus dem Stab entlassen werden alle Mitglieder mit einzelnen Arbeitsaufträgen, die mit oberster Priorität umgesetzt werden.
Dieser Donnerstagmorgen spiegelt wider, was seit Aschermittwoch Alltag in der Geilenkirchener Behörde ist. Für die Herausforderungen, denen sich die Stadtverwaltung seit dem 26.02.2020 fast täglich in beinahe allen behördlichen Bereichen gegenüber sieht, werden kreative und dennoch schnelle Lösungen benötigt und gefunden. Schlüssel ist die Kommunikation in externen und internen Krisenstäben, die Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Behörden in intensiver und noch nicht gekannter Art und Weise.
Wichtige kommunalpolitische Entscheidungen des Stadtrates konnten durch enge Kooperation trotz der kontaktreduzierenden Maßnahmen und Absage der Ausschusssitzungen Ende März auf den Weg gebracht werden. So herrschte Einigkeit über den Vorschlag, die Kita- und OGS Beiträge für die Monate März und April den betroffenen Familien zu erstatten. Und auch die nächste Sitzung des Stadtrates am 29. April wird unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln in der Aula der städtischen Realschule durchgeführt, um weitere Beschlüsse zu fassen.
Denn der Verwaltungsalltag läuft unter geänderten Rahmenbedingungen weiter: Baugenehmigungen werden erteilt, Grundstücke veräußert, Bebauungspläne geändert, Aufträge erteilt und geplante Baumaßnahmen – wie der Bau mehrerer neuer Kindergärten – können mit zum Teil minimalen Verzögerungen durch enge und regelmäßige Kommunikation durchgeführt werden.
Im Laufe des Donnerstags werden nun neue Erlasse seitens der Landesregierung erwartet. Sie bilden seit Wochen die Grundlage für die Arbeit der Verwaltung als örtliche Ordnungsbehörde. In diesem Bereich werden mit großem Engagement und in enger Kooperation mit anderen Behörden, die auslegungsbedürftigen Erlasse in Anordnungen und Verfügungen umgesetzt. Durch das Konzept „Kommunikation geht vor Sanktionen“ konnte sowohl bei den Gewerbetreibenden und Einzelhändlern als auch bei Privatpersonen eine hohe Akzeptanz für die einschneidenden Maßnahmen erreicht werden. Das Gefühl des Miteinanders war stets greifbar und für das Verständnis der Betroffenen dankt die Verwaltung ausdrücklich. Der Erfolg gibt dem gemeinsamen Vorgehen Recht und nur so kann es weitergehen.
Dieser Donnerstagmorgen wird nun mit Besprechungen weitergehen, um in der Verwaltung auf Fragen und Probleme vorbereitet zu sein, die vielleicht erst morgen auftreten. Diese Strategie war in den vergangenen Wochen erfolgreich und hat sich im Ergebnis bewährt: die Verwaltung war und ist handlungs- und funktionsfähig auch in Krisenzeiten. Fundament bildet ein transparentes Vorgehen, an dem auch in den kommenden Wochen und Monaten festgehalten wird, unabhängig davon was der heutige Tag oder auch die anstehenden Entscheidungen des Bundes und der Länder Ende des Monats bringen werden.