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Erlebnispfad: Viel Wohlwollen aber Skepsis bei den Kosten

Redaktion 15. Juni 2018 3 Min. Lesezeit

Geilenkirchen. Ausführlich befasste sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung am Donnerstagabend mit dem gemeinsamen Antrag der Fraktionen Grüne, Bürgerliste und Für GK, ein Konzept für „naturnahe und nachhaltige Stadtentwicklung“ zu erarbeiten und in diesem Rahmen einen „Natur- und Kultur-Erlebnispfad“ anzulegen. Aaron Froesch, Student im Fach Geo-Ressourcen-Management, unterstützt den von den Grünen angeregten Rundwanderweg und stellte die Planung im Ausschuss vor. Ziel war dabei, um Unterstützung durch die Verwaltung zu werben.

Etwa 12 Kilometer lang soll der Wanderweg werden. Ausgangspunkt ist der City-Parkplatz, über Kreywäldchen und Mausberg soll es weiter über die alte Bahntrasse ins Wurmtal gehen, dann vorbei an Hommerschen und alter Kiesgrube nach Hünshoven. Von dort geht der Weg weiter durch das Flussviertel, quert den vergrößerten Golfplatz und führt schließlich über Burg Trips an der renaturierten Wurm vorbei wieder in die Innenstadt.  Wunsch der Planer, so Aaron Froesch, ist es, dass der Weg vom Deutschen Wander-Institut als städtischer Premium-Wanderweg anerkennt wird. Mit viel Engagement betonte Froesch die Vorteile: Kein neuer Flächenverbrauch, Belebung für Geschäfte und Gastronomie sowie die soziale Komponente, da der Weg auch Menschen zusammenführe. Auch spätere Erweiterungen kann sich Aaron Froesch vorstellen – etwa einen Wohnmobil-Stellplatz und eine Minigolf-Anlage am Wurmauenpark oder einen „Brain-Fitness-Weg“ an Burg Trips.

Die anschließende Diskussion zeigte, dass die Politiker grundsätzlich dem Vorhaben einiges abgewinnen konnten, dass aber im Detail noch etliches unklar war. So vor allem die zu erwartenden Kosten und der Umfang der von der Verwaltung erbetenen Hilfe. „Wir können kein Fass ohne Boden aufmachen“, warnte für die SPD Ingo Schäfer, vor einer Zustimmung brauche man genauere Angaben. Von einer „tollen Idee“ sprachen später auch Max Weiler (CDU) und Wilfried Plum (Für GK). Während Weiler wegen der Kosten und zusätzlicher Arbeit für die Verwaltung warnte „Wir können jetzt keinen Freibrief ausstellen“, war Plum von der „platten Aussage“ der Verwaltung, keine Hilfe leisten zu können, enttäuscht. „Liegt dass etwa daran, dass wir zu viele Häuptlinge und zu wenig Indianer in der Verwaltung haben?“, fragte er. Wie etliche seiner Kollegen hielt Weiler auch die angedachten Erweiterungen für illusorisch und zwar wegen der Kosten und der begrenzten Fläche am und im Wurmauenpark.

„Für kleines Geld wird hier den Bürgern und der Wirtschaft viel geboten“, betonte Rainer Jansen für die Grünen und rief damit die heftige Reaktion von Wilhelm Josef Wolff (Geilenkirchen bewegen und FDP) hervor. „Für 5000 Euro kriegt man nix“, so Wolffs Feststellung. Er warnte vor allzu großer Blauäugigkeit, um sich zu entscheiden, brauche man konkretere Zahlen.

Trotz dieser Skepsis bei vielen Politikern gab es für die Wanderweg-Planer noch ein halbwegs ermunterndes Ergebnis. Man einigte sich auf eine Beschlussformulierung, die zunächst die Verwaltung beauftragt, bei der weiteren Entwicklung des Konzeptes zu helfen – allerdings mit dem deutlichen Zusatz „soweit es von der Verwaltung leistbar ist“.  Diesem Vorschlag folgte der Ausschuss einstimmig. Weiter beraten werden soll ab dem frühen Herbst. Dann lägen, so Rainer Jansen (Grüne), auch genauere Kostenschätzungen vor.

Am Ende der öffentlichen Sitzung  teilte Bürgermeister Georg Schmitz mit, dass Geilenkirchen künftig die Bezeichnung „Fairtrade-Stadt“ tragen darf. Man brauche man nur noch einen Termin, um den Erfolg der Bewerbung zu feiern. Erfreut zeigten sich darüber die Ausschussmitglieder. Max Weiler (CDU) sieht in der Anerkennung durch „Fairtrade Deutschland“ ein „Alleinstellungsmerkmal“, da Geilenkirchen die erste Stadt im Kreis Heinsberg sei, die sich mit diesem Titel schmücken dürfe. (mh)

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