
Unser Bild zeigt die Reisegruppe der Europ Union aus Geilenkirchen vor der Ausstellungshalle „WirRheinländer“. Foto: privat
Geilenkirchen. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah‘, sagte sich der Vorstand der Geilenkirchener Europa-Union und lud Mitglieder und Gäste zu einer Tagesfahrt in das im Kreis Euskirchen gelegene Freilichtmuseum Kommern ein. Und so waren mehr als 40 Mitreisende darauf gespannt zu sehen, was ihnen das „Museum für Menschen“ zu bieten hatte.
Um es vorweg zusammenzufassen: Der Tagesbesuch gereichte den Besuchern als Anreger für weitere künftige Besuche. Kein Wunder, denn rund 100 ha Museumsfläche mit ca. 70 historischen Gebäuden und einigen Sonderausstellungen begeht man nicht so einfach an einem Tag. Dafür ist die Vielfalt des Museumsangebotes zu groß, sind die Informationen und Erläuterungen zu Gebäuden, Tieren und zum Alltag der Menschen im Rheinland früherer Jahrhunderte zu inhaltsreich.
Im Freilichtmuseum dreht sich alles um Arbeit und Freizeit, um Alltag und Feste der Menschen. Originale historische Gebäude zeigen die Unterschiedlichkeit des Bauens und der damit verbundenen unterschiedlichen sozialen Stellung seiner Bewohner in den rheinischen Regionen. Ausgestattet sind sie mit Möbeln und Haushaltsgegenständen der damaligen Zeit, ergänzt mit Hofanlagen, Ställen, Scheunen und Läden. Je mehr der Besucher in die Vergangenheit seiner Vorfahren eintaucht, umso mehr fragt er sich, wieso in der „guten alten“ Zeit alles besser gewesen sein soll als heute. Dass das Leben in der damaligen Zeit alles andere als einfach und angenehm war, davon zeugen nicht zuletzt auch Berufsbezeichnungen wie Bäuerin, Stellmacher, Scherenschleifer und Mausefallenkrämerin.
Auffallend beim Gang durch das Freilichtmuseum ist, dass der Besucher praktisch überall auf Tiere trifft, seien es Pferde, Kühe, Schweine, Gänse und Hühner. Ein wichtiges Ziel des Museums ist dabei die Erhaltung historischer Rassen. Das Deutsche Weidenschwein als ein erfolgreiches Beispiel für diese Bemühungen zieht so die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.
Neben der sachkundigen und engagierten Führung durch das Museum stand der Besuch der Ausstellung „WirRheinländer“ auf dem Programm. Diese Ausstellung, die nach den Worten der Museumsführerin Beate Ferges das bislang ehrgeizigste und aufwändigste Ausstellungsprojekt des Museums darstellt, ist eine Dokumentation und Erlebnisausstellung zur jüngeren rheinischen Geschichte, von der französischen Besatzung im Jahr 1794 bis zum beginnenden Wirtschaftswunder Mitte der fünfziger Jahre.
Das Freilichtmuseum Kommern ist eine Attraktion in unserer Aachener Region. Darüber waren sich die Geilenkirchener Europafreunde am Ende des Besuches einig.