Geilenkirchen. Es schien fast, als sollte sich der „Geilenkirchener Schulstreit“ von Ende des Jahres 2011 wiederholen. Und das, obwohl die Tagesordnung der Stadtratssitzung am Mittwochabend nur Routinepunkte aufwies, die man ohne Diskussion abhaken konnte. Und die kurze aber heftige Diskussion fand dann auch erst unter dem Tagesordnungspunkt Anfragen statt.
Doch der Reihe nach: Unter „Mitteilungen“ hatte Bürgermeister Thomas Fiedler die aktuellen Anmeldezahlen für die Geilenkirchener Schulen verkündet. Für die Realschule waren das 51 und für die Gesamtschule 121, wobei von der Gesamtschule 29 Schüler aus Geilenkirchen abgewiesen werden mussten. Ergänzend berichtete Fiedler, dass das Bischöfliche Gymnasium als nichtstädtische Schule 148 Anmeldungen verzeichnete und keine Geilenkirchener Schüler zurückweisen musste. Fiedler bedauerte, dass er keine Angaben über die Schulempfehlungen für die einzelnen Bewerber machen konnte, die Schulleitung der Gesamtschule sei nicht in der Lage gewesen, diese Angaben zu machen.
Damit war der Bürgermeister schon auf eine zuvor schriftlich gestellte Anfrage des CDU-Stadtverordneten Kleinen eingegangen, der genau das von der Verwaltung wissen wollte. Die Diskussion führte zum Ergebnis, dass die Beantwortung der Frage weiter verfolgt werden soll. Darüber also eigentlich kein Streit. Heftig wurde erst CDU-Sprecher Wilhelm Josef Wolff. Er untermauerte mit Zeitungsseiten. Artikeln und Anzeigen, dass die Realschule dabei im Vergleich zur Gesamtschule erheblich zu kurz gekommen sei. Die Verantwortung dafür sah Wolff bei der Verwaltung und Bürgermeister Fiedler. Das brachte natürlich diesen auf die Palme. Auf die Artikel habe die Stadt ohnehin keinen Einfluss und für die Anzeigen könne man nur das einsetzen, was die Schulleitungen lieferten. Und genau das sei geschehen. Ganz ausdiskutiert konnte das Thema nicht werden. Man war schließlich beim Tagesordnungspunkt „Anfragen“. Das Thema Schulen und Streit darüber dürfte der Stadt also noch eine Weile erhalten bleiben.
Ohne größere Debatte hatte der Rat zuvor einstimmig die verkaufsoffenen Sonntage für 2012 – in der Innenstadt 25. März, 2. September, 14. Oktober und 2. Dezember und für Niederheid 22. April und 9.September – sowie die Aufstellung eines Klimaschutzkonzeptes beschlossen. Mit dem letzteren wird es möglich, Fördermittel für das Bemühen um dauerhafte Senkung der Energiekosten zu beantragen. Ebenso einstimmig wurden die außerplanmäßigen Ausgaben das Haushaltsjahres 2011 akzeptiert.
Grünensprecher Hans-Jürgen Benden sprach schließlich unter „Anfragen“ noch das Fällen von sechs Linden in Grotenrath an, die 1988 von Grotenrather Bürgern gepflanzt worden waren. Von der Verwaltung will er in schriftlicher Form beantwortet haben, warum das geschehen sei, ob es nicht die Möglichkeit einer Beschneidung der Kronen gegeben habe und wie hoch die Kosten der Rodung im Vergleich zum Wert der Bäume gewesen seien.