
So könnte die Überführung bei Süggerath nach Fertigstellung aussehen.
Geilenkirchen-Süggerath. „Was lange währt wird endlich gut“, ein bekannter Spruch, der auf das geplante Brückenbauwerk bei Süggerath zutreffen könnte. Doch nicht alle Süggerather können sich mit der Brücke anfreunden, denn in den 90er Jahren und auch 2000er gab es Proteste gegen das Bauwerk. Das Land NRW hatte Ende letzten Jahres die Ausschreibung für das Projekt gestartet. Die Firma Philipp Kutsch GmbH aus Aldenhoven konnte mit ihrem Angbot die Ausschreibung für sich entscheiden. Wie uns eine Firmensprecherin mitteilte, liegt aber noch kein schriftlicher Auftrag des Landes vor. Derzeit laufe das Vergabeverfahren samt Finanzprüfung noch. Die Vergabefrist ist bis Juni. Danach könnte die Firma zügig mit den Arbeiten beginnen.
Die Anfänge der Planung liegen über 30 Jahre zurück. Als das Vorhaben bekannt wurde regte sich bereits 1990 der erste Widerstand gegen die geplante Bahnunterführung. Der Unmut verschiedener Sprecher und Mitglieder einer inzwischen initiierten Bürgerinitiative entlud sich bei mehreren Bürgerversammlungen in den Jahren 1999 und 2000. Doch die Deutsche Bahn (DB) und das damalige Rheinische Landesstraßenbauamt Mönchengladbach hielten an dem Projekt fest. Nicht zuletzt auch aus Gründen der Verkehrssicherheit, wie die Bahn argumentierte. Die Planungen liegen zwischenzeitlich bei Straßen NRW und sind derart fortgeschritten, dass kürzlich die Ausschreibung erfolgte und noch in diesem Jahr mit dem Bau des über sechs Millionen Euro teuren Bauwerks begonnen werden soll. Sinn und Zweck ist es, die beiden Bahnübergänge an Gut Tichelen (verlängerte Nikolaus-Becker-Straße) und „Am alten Wasserwerk“ (Ortseingang Süggerath) zu schließen. Das Beseitigen von straßengleichen Bahnübergängen wird seit Jahren von der Deutschen Bahn gefordert. Wenn die beiden genannten, beschrankten Bahnübergänge nun ohne den Bau der Brücke geschlossen würden, gäbe es für die Anwohner am alten Wasserwerk und Limitenweg keine Möglichkeit, den Ortskern von Süggerath auf der anderen Seite der Bahngleise ohne großen Umweg fußläufig oder mit Fahrzeugen zu erreichen.
Vor zwei Jahren wurde die schnurgerade Straße zwischen Geilenkirchen und Süggerath für die Anbindung an die Jan-van-Werth Straße fertig gestellt, derzeit noch als Einbahnstraße aus Richtung Süggerath kommend. Inklusive Kreisverkehr, über den die Brückenauffahrt gewährleistet ist. Die bisherige Nutzung der Landesstraße 364 zwischen Tichelen und Süggerath fällt nach Fertigstellung der Bahnunterführung weg. Das Brückenbauwerk verbindet später die Wohngebiete rechts und links des Gleiskörpers. Die benötigten „Rampen“ für die Überwindung der Höhenunterschiede wurden bereits vor einigen Jahren aufgeschüttet. Dem Vernehmen nach soll die Brücke etwas abseits der dort befindlichen Hochspannungsleitungen gebaut werden und anschließend an den endgültigen Standort geschoben werden.


Es ist schon wieder erschreckend, wie lange es bei uns in Deutschland dauert, bis ein Bauvorhaben komplett abgeschlossen wird. 2 Jahre ist die Strasse schon fertig und jetzt erst die Brücke. Welche Behörde hat die Verzögerung verursacht, welcher Mitarbeiter-in Behördenleiter trägt die erhöhten Baukosten durch die Zeitverzögerung??
Und der Ausgang der Wahlen wird das auch nicht ändern, da die Entscheidungsträger, Planer etc die Gleichen bleiben
Hat man Informationen dazu ob nur das Brückenbauwerk dort errichtet wird, oder auch dann direkt die ganze Straßenführung in Richtung Prummern/Loherhof und dem Süggerather Wohngebiet ? Oder dauert das auch nochmal 30 Jahre ?
Hallo Herr Küppers, ich stimme ihnen voll und ganz zu, alles was hier angepackt wird endet immer mit explodierenden Kosten, die Entscheidungsträger in allen zuständigen Bereichen tragen da erheblich zu bei. Solange das nicht behoben wird dürfen die Steuerzahler immer wieder mit Mehrbelastungen rechnen. Ob es Unfähigkeit oder mangelnde Kompetenz ist steht auf einem anderen Blatt dazu. Würde mal sagen das Trauerspiel kennt man ja Bundesweit nicht nur in NRW. Hier stimmt so einiges nicht, wenn ich sehe wie schnell in anderen Nachbarländern solche Projekte vollzogen werden, kann man nur sagen es ist ein Jammertal der Entscheidungsträger ob von oben nach unten oder umgekehrt. Und über die Haushaltsumschichtungen in den letzten Jahren will ich noch nicht mal reden, Sie verstehen.
@Uwe: das Brückenbauwerk gehört zur L364n, ist also teil einer Landesstraße. Daher ist hier auch das Land für den Bau zuständig. Eine Straßenweiterführung nach Prummern/Loherhof und ins Süggerather Wohngebiet, die dann wiederum eine städtische Straße wäre, ist zur Zeit weder geplant noch beabsichtigt. Das Brückenbauwerk dient also allein dazu, den Bahnübergang zu schließen. Seit den 1990er-Jahren sind etwa die Hälfte aller Bahnübergänge in Deutschland geschlossen worden.
Wann wird denn die Landstraße L364n in beiden Richtungen befahrbar sein? Hier gibt es auch seit Jahren einen Stillstand!
Warum gibt man die neue Staße,die nun seid zwei Jahren existiert nicht endlich mal für beide Richtungen frei? Will man von GK Richtung Süggerath steht man immer noch oft lange vor der geschlossenen Schranke während der Verkehr in der Gegenrichtung fliesst.
Warum ist es aktuell nicht möglich den Bahnübergang dauerhaft zu schließen und die neue Straße vollumfänglich frei zu geben?
Das ist doch immer alles, wie im ÖFFENTLICHEN BEREICH üblich, von der Priorisierung des vorhanden Budgets abhängig.
Jetzt scheint das ausreichende Budget zwar vorhanden zu sein, aber sind es auch die Kapazitäten im öffentlichen Bereich? Da der Bund das Land NRW mit der Fertigstellung beauftragt und das Land schon personell wegen der dringenden Ertüchtigung militärischer Liegenschaften sich am Limit befindet?
@René Es ist derzeit noch nicht möglich, den Bahnübergang zu schließen, da dann der Limitenweg vollständig vom Straßennetz abgeschnitten wäre. Erst mit Fertigstellung der Brücke kann der Bahnübergang geschlossen werden.