Ausschuß beschließt Veränderungssperre für REWE-Areal im Zentrum

Es könnte das ende für rewe, aldi und dm auf dem gelände haihover straße bedeuten

So sah die letzte Planung des Investors "centerscape GmbH" aus. Diese wurde vom Ausschuß als nicht akzeptabel bezeichnet. Eine Nachbesserung ist zwingend notwendig.

Geilenkirchen. Schon unter den Geilenkirchener Alt-Bürgermeistern Fiedler und Schmitz wurden Möglichkeiten einer städtebaulichen Veränderung des Rewe-Areals an der Haihover Straße diskutiert. Bis heute fragen sich die Bürger und Bürgerinnen, was mit dem mittlerweile vom Juli-Hochwasser schwer betroffenen und derzeit leer stehenden Supermarkt-Gebäude inklusive der Parkplätze und Tankstelle geschieht. Gleich drei Tagesordnungspunkte beschäftigten sich direkt oder indirekt mit dieser Frage. Ein Antrag der CDU-Fraktion zielte auf die Festsetzung einer Veränderungssperre für den Bereich des REWE-Marktes. Dies würde bedeuten, dass der Eigentümer des Areals, die Centerscape GmbH in Hannover, seine derzeitigen Planungen nicht umsetzen kann. Aus Sicht der CDU würden die bisherigen Vorschläge von Centerscape der Bedeutung des Gesamtareals als „Filet-Grundstück“ im Stadtkern nicht gerecht. Nur eine Kombination aus Einzelhandel und zentrumsnahen Wohnen würde hier zu einer optimalen Nutzung des Standortes führen, stellte Fraktionsvorsitzender Manfred Schumacher den CDU-Antrag vor. „Es wäre fahrlässig, wenn wir alles so laufen lassen wie bisher“, sagte Schumacher. Deshalb beantrage die CDU für diesen Bereich an der Haihover Straße ein Bebauungsplanverfahren und die Festsetzung einer Veränderungssperre um eine Neuentwicklung des Areals einzuleiten. Ein neues städtebauliches Konzept gelte es zu erstellen. Im Gegenzug könne man hierdurch Planungen verhindern, die den städtebaulichen Entwicklungschancen entgegenstehen würden. Hierzu solle ein entsprechender Aufstellungsbeschluss gefasst werden. Er hoffe durch diesen Entscheid einen Denkanstoß zu geben. Beigeordneter Stephan Scholz mahnte kurz, dass es ohne Centerscape nicht gehe. Es müsse alles ausgelotet werden, man habe die Entwicklung selber in der Hand. Das Votum der Ausschussmitglieder für den Beschlussvorschlag der CDU-Fraktion fiel einstimmig aus.

Stadt soll bestimmen, wie die Bebauung aussehen könnte

Tagesordnungspunkt 4 ging mit der Änderung des Bebauungsplanes Nr. 34 der Stadt Geilenkirchen gleich in „medias res“. Denn hierbei handelt es sich um das zuvor diskutierte Areal des REWE-Center, unter Berücksichtigung der Fläche an der Haihover Straße, nordwestlich des Dammweges, nördlich von „In der Au“ und südöstlich der Wurm. Das gesamte Gebiet bedürfe einer neuen Planung mit dem Ziel einer Intergration verschiedener Nutzungen aus Einzelhandel, Gastronomie und zentrumsnahem Wohnen. Vorgesehen ist eine mehrgeschossige Straßenrandbebauung entlang der Haihover Straße, die Schaffung von Aufenthaltsqualitäten und Treffpunkten für Jung und Alt. Das Konzept beinhalte auch die Aufwertung des Wurmuferbereiches, die Pflanzung von Bäumen, die Schaffung von innerstädtischen Grünflächen sowie die Umstrukturierung der Parkmöglichkeiten. Bis zum jetzigen Zeitpunkt zeichnet sich allerdings ab, dass die Ziele und Maßnahmen durch die Grundstückseigentümerin, die Centerscape GmbH, nicht aufgenommen würden. Es empfehle sich aber in Zeiten knapper Baugrundstücke und eines geringen Wohnraumangebotes, die Art der Nutzung der Grundstücke mittels Bauleitplanung zu steuern. Um das angedachte Konzept zu realisieren sie es erforderlich, ein Verfahren zur Änderung des bestehenden Bebauungsplanes durch einen Aufstellungsbeschluss einzuleiten. Durch eine Veränderungssperre als Satzung könnte andererseits verhindert werden, dass im Plangebiet Veränderungen erfolgen, die den Zielen widersprächen. „Wir müssen auf´s Tempo drücken“, stellte Manfred Schumacher (CDU) die Dringlichkeit heraus. In Zeiten einer Mobilitätswende werde auch die Tankstelle hinfällig. Eine Begrünung mit der Anpflanzung von neuen Bäumen um das REWE-Gebäude könnte in eine Promenade münden. „Parkmöglichkeiten könnten nicht das Ziel einer Planung sein“, warf Ingo Schäfer (SPD) ein. „Man wolle eh die Autos aus der Stadt haben. Und Parkplätze auf dem Dach seien ein absolutes „no go“, meinte er.  Für Jürgen Benden (Bündnis90/Grüne) sind die neuen Ziele mit Begrünung des Wurmverlaufes und Außengastronomie genau das Richtige um die Stadt weiter zu entwickeln. Es gelte auch den Bereich Gerbergasse zu stärken, die Stadt müsse attraktiver werden. Es müsse aber Gas gegeben werden.  Alle Ausschussmitglieder stimmten schließlich für die Änderung des Bebauungsplanes und auch für die Veränderungssperre. Das letzte Wort hat nun der Rat in der zweiten Februarwoche.

7 Kommentare

  1. Man sollte sich überlegen, ob es der Kaufkraft dient und zum flanieren und verweilen einlädt, wenn man alle zwei Stunden am Auto die parkuhr umstellen muss. Das parken ist auch für uns Anwohner in der Innenstadt ein Problem. Desweiteten kann man das alte Polizei Grundstück bebauten und Wohnraum schaffen, anstelle eines schäbigen Parkplatzes mit bauzaeunen, sowie die alte Passage mit Stadthalle. Da passiert seit ewigkeiten nichts. Warum muss man den Eigentümer zwingen sich mit Mietern auseinander zu setzen, wenn das nicht ihr metier ist.einen Treffpunkt für Jung und Alt schaffen, weil der Park nicht attraktiv ist?! Was die Stadt nicht schafft, will man jetzt auf andere abwaeltzen. Es stehen auch so viele Geschäftsräume in der Stadt leer. Warum noch mehr dazu bauen?!
    Es ist mein Arbeitsplatz, der politisch gemacht wird, ohne ruecksicht auf Verluste. Viele warten auf die rueckkehr von rewe, aber erzwingen ist nicht der richtige Weg…

  2. Die Dringlichkeit,das sich in der City die Nahversorgung erheblich verbessern muss könnte nicht größer sein.Es ist ein absolutes Armutszeugnis für GK,das es in der Innenstadt nur den Kaufland gibt.Auch wenn eine Naturkatastrophe erheblich dazu beigetragen hat.Da muss sich dringend was ändern.Bauchem ist ja gut mit Supermärkte/Discounter besetzt.Hünshoven z.B. wird immer mehr Richtung Loherhof erweitert,es erfolgt aber auch dort keine Verbesserung der Nahversorgung.Immer mehr Familien sollen dort wohnen,aber wo sollen diese Leut denn einkaufen??Wenn sie mal ein richtiges Abenteuer erleben wollen,dann versuchen sie doch mal,in Geilenkirchen -stellvertretend für so viele Artikel-einen Fernseher oder ein einfaches Radio zu kaufen.Dies ist eine richtige Challenge,denn man bekommt sowas in GK nicht zu kaufen.Kein Wunder,das viele Geilenkirchener in die umliegende Städte zum shoppen fahren.Also mein Rat an die Verwaltung:hört auf mit hochtrabenden Plänen sondern bekommt den Ar… hoch und sorgt dafür,das Geilenkirchen schnellstmöglich eine gut funktionierende Grund-bzw.Nahversorgung bekommt.Dazu gehört übrigens auch,das sich die Verkehrssituation in der Konrad-Adenauer-Straße mit seinen unzähligen Staus verbessert.Ansonsten stirbt die Innenstadt immer mehr aus und Geilenkirchen kann sich zum Wettbewerb „Unser Dorf soll Schöner werden“ anmelden.

  3. Bevor irgendwelche Bebauungspläne erdacht werden, muss vorrangig geklärt sein, wie die Hochwassergefahr gebannt wird, z.B. durch eine Erweiterung des Flussbetts, Beseitigung des Nadelöhrs Brücke an der Kornmühle oder Wiederherstellung des Nebenarmes der Wurm wie er auch früher existierte. Aber da hört man leider gar nichts mehr von.

  4. Letztlich entscheidet ein Grundstückeigentümer, was er mit seinem Eigentum macht. Kommt es zu keiner Einigung mit der Stadt bzw. Stadtrat, wird das Grundstück und Rewe Markt als Hochwasserdenkmal bestehen auf unbestimmte Zeit bleiben. Mal sehen, wär den längeren Atem hat.
    Ich erinnere an die Brachlandschaft des alten Extra, bis Kaufland ansiedelte

  5. Zuerst muss es in Geilenkirchen einmal sauberer und sicherer werden. Tut mir leid, es tut sich in diese Richtung absolut nichts. Städtebaulich tut sich auch gar nichts in Geilenkirchen. Am Tag fahren gefühlte tausend Busse durch die Stadt. Pkw Lawine reiht sich an Busstau. Ein zentraler Bushof reicht auch in anderen Städten. In HS fahren auch keine Busse durch die Hochstraße. Busse raus aus der Geilenkirchener City. Wirtschaftsförderung = Fehlanzeige. Kein Konzept. Keine Ideen. Außengastronomie? Schleypen u. Restaurant am Markt. Das war’s. Leerstand beim Einzelhandel oder baufällige Objekte. Vom Amtsgericht bis zum Markt fast nur unschöne Objekte. Viele uninteressante Gewerbebetriebe. Sorry! Zu viele sozialschwache Bürger…….

  6. Ich kann Frau Renate Hubers Kommentar nur beipflichten. Kaufland ist zu voll, der Rewe wird gebraucht. Über die Pläne, ein Aldi dazuzubauen, hatten meine Mutter, die sich seit dem Hochwasser auch immer nur über das Kaufland beschwert, und ich uns sehr gefreut. Endlich ein bisschen mehr Auswahl wohnortnah, endlich nicht mehr immer nach Niederheid oder Übach-Palenberg fahren müssen, wenn man mal NICHT immer nur zu Kaufland möchte. Der von centerscape im Bild gezeigte Plan ist GENAU RICHTIG und wird so gebraucht (der DM könnte auch ein Rossmann sein, dafür den DM neben dem Kaufland erhalten)! Für Begegnung gibt es bereits den Park. Neue, innenstadtnahe Wohnungen werden in der alten Stadtpassage, im alten Postgebäude und in der neuen Kreissparkasse entstehen. Und für Einzelhandel gibt es bereits… die ganze Innenstadt? Der Einzelhandel scheint ja richtig zu florieren, wenn er jetzt noch mehr Fläche braucht. Achne Moment, das tut er ja eigentlich nicht so…
    und zwar schon seit vielen Jahren…

  7. Ich kann Gudi nur zustimmen.Die Hochwasserkatastrophe war schlimm,aber auch hausgemacht.Jahrelang wurde über Hochwasserschutz gesprochen,passiert ist aber nichts.Die Stadt muss da mehr dem WVER – der ja zuständig ist – im Allerwertesten treten.Sonst ist das nächste Hochwasser vorprogrammiert-Stichwort:Klimawandel!
    Wir brauchen auf jeden Fall mehr Einkaufsmöglichkeiten in der City,da die umliegende Städte zu Teil viel attraktiver sind.Kaufland ist auch nicht mein Favorit – zu voll,zu unübersichtlich und man sucht sich dort dumm und dämlich.Und der Plan von centerscape klingt doch nicht schlecht(mit Ausnahme des DM,der ist ja schon vor Ort).Schade wäre es auch für die Tankstelle.Die war schon praktisch und man müsste nun bis nach Bauchem fahren,um tanken zu können.Da müsste sich die Stadt auch mal Gedanken machen,denn viele haben Tanken und Einkaufen miteinander verbunden.

Kommentare sind deaktiviert.