Geilenkirchen. Eigentlich sollte der Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur am Dienstagabend das Entwicklungs- und Sanierungskonzept für die Sportanlagen der Stadt Geilenkirchen zur endgültigen Abstimmung in der Dezember-Ratssitzung auf den Weg bringen. Doch daraus wurde nichts, denn die gut einstündige Vorstellung durch Martin Hiller vom Planungsbüro „Geo3“ stellte die Ausschussmitglieder nicht zufrieden. Zwar stellte der Planer missverständliche Aussagen des Konzeptes wie die angebliche Aufgabe des Sportplatzes Nirm-Kraudorf richtig, doch vermissten die Politiker vor allem die Beteiligung der Sportvereine an den Planungen.
Deutlich wurde das in der Diskussion an den Ausführungen von Karin Hölscher als Vorsitzende des Stadtsportverbandes. Sie wies darauf hin, dass sich die Prioritätenliste ihres Verbandes von der des Planers unterscheide. Mit ihm stimmte sie aber in der grundsätzlichen Feststellung überein, dass durch Versäumnisse und teils falsche Pflege die Sportanlagen der Stadt in schlechtem Zustand seien. Der Stadtsportverband, so Karin Hölscher, stütze vor allem die Forderung der Fußballvereine, die den Jugendlichen mehr Sportmöglichkeiten bieten wollen. Sie vermisste in den Ausführungen des Planers die Berücksichtigung der Leichtathletik. Für den Leichtathletikverein „Phönix“ zum Beispiel gebe es keine geeignete städtische Anlage, so dass er auf die Anlagen des Awacs-Flugplatzes ausweichen müsse. Die notwendigen weiteren Beratungen zur Sportstättensanierung sollt man nicht auf die lange Bank schieben, mahnte Karin Hölscher, denn auch in diesem Bereich würden die Preise steigen.
Die Beteiligung der Vereine mahnten auch die Sprecher aller Fraktionen an. Christoph Grundmann (SPD) erwartet noch viel Detailarbeit, bei der wegen der zu erwartenden Kosten (der Planer hatte von mehr als eineinhalb Millionen Euro gesprochen) auch der Kämmerer beteiligt sein müsse, und Jürgen Benden (Grüne) vermisste in der vorgestellten Planung vor allem das Thema Schulsport. Wilfried Kleinen (Geilenkirchen bewegen und FDP) fasste die Meinung der Fraktionen in dem Vorschlag zusammen, das Planungskonzept jetzt nur zur Kenntnis zu nehmen und die Verwaltung zu beauftragen, in Absprache mit dem Stadtsportverband ein schlüssigeres Konzept vorzulegen. Befürchtungen, damit könne wertvolle Zeit verloren werden, zerstreute Beigeordneter Herbert Brunen mit dem Hinweis, dass die ersten Maßnahmen erst für den Haushalt 2018 vorgesehen seien. Der Ausschuss entschied sich einstimmig für die Erarbeitung eines neuen Konzeptes. (mh)