Hilferuf der Stadtbücherei – Zuschüsse sind nicht mehr zeitgemäß

Antonia Zaharanski: Bestand der Stadtbücherei nicht im notwendigen Umfang aktualisiert

Geilenkirchen. Jahr für Jahr erhält Antonia Zaharanski als Leiterin der Stadtbücherei viel Anerkennung, wenn sie den Jahresbericht im Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur vorträgt. Das war auch bei der Sitzung am Dienstagabend so, doch diesmal gab es auch Klagen oder gar Hilferufe von der Büchereileiterin: „Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln kann der Bestand der Stadtbücherei nicht im notwendigen Umfang aktualisiert werden“, stellte sie fest, was zu einer Veraltung des Sachbuchbestandes und zu einem angesichts der Nachfrage viel zu geringen Romanbestand führe. Die Anschaffung von DVDs und Konsolenspielen sei nur noch aus Flohmarkterlösen möglich. Antonia Zaharanski wies darauf hin, dass in den rund 30 Jahren ihrer Tätigkeit in Geilenkirchen die Zuschüsse seitens der Stadt nie gestiegen sind, in der Haushaltssicherung sogar noch verringert wurden. Außerdem falle jetzt ein projektgebundener Landeszuschuss weg.

Trotz dieses dringenden Hilferufes gab es auch erfreuliche Aspekte. Weil sich die Sachinformation nach den Erfahrungen der Büchereileiterin immer mehr vom Buch auf das Netz verlagern, nimmt die Beratung und Informationsbeschaffung in diesem Bereich zu. Kunden, die beim Umgang mit den neuen Medien unsicher oder mit der Informationsflut überfordert sind, werden zum Beispiel in IT- oder E-Book-Sprechstunden beraten. Es gibt Hilfestellung bei der Literatursuche für Referate, Seminararbeit oder Heimatforschungen, aber zum Beispiel auch für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer.

Schulen und Schüler sind auch im vergangen Jahr die Hauptzielgruppe der Stadtbücherei geblieben. An die 800 Schülerinnen und Schüler haben 2015 bei Führungen die Angebote der Bibliothek kennen und nutzen gelernt. Antonia Zaharanski lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich ihre Kolleginnen, die diese Führungen „fast schon zu bunten Event-Führungen“ für Kindergärten, Grundschulen und Unterstufenklassen gemacht heben. Erreicht würden dabei auch Kinder, die zu Hause nicht unbedingt ans Lesen herangeführt würden. Der Erfolg lasse sich an den steigenden Ausleihzahlen im Kinder- und Jugendbauchbereich ablesen. Im Oberstufenbereich werde man die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Gymnasium in abgespeckter Form auch auf die Realschule ausdehnen: „Damit sind wir als außerschulischer Lernort in der Schulstadt Geilenkirchen fest etabliert“.

Schon lange, so Antonia Zaharanski, lasse sich der Erfolg einer Bücherei nicht mehr nur an den Ausleihzahlen ablesen. Die wachsende Aufgabe liege vor allem in der Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz sowie der Leseförderung. Mit diesem Ziel habe es im vergangenen Jahr neben den üblichen Bilderbuch-, Vorlese- und Bastelstunden wieder etliche besonders bunte Aktionen in den Räumen der Bücherei gegeben. Die Büchereimitarbeiterinnen sind zurzeit dabei, diese Räume umzugestalten, denn – so die Leiterin – die Zahl der Nutzer, die sich zu Veranstaltungen oder zur Informationsbeschaffung länger in der Bücherei aufhalten, nehme zu.

Einhelliges Lob und Dankesworte kamen von den Sprechern aller Fraktionen, wobei auch die Bereitschaft zu mehr Förderung deutlich wurde. Für die Grünen sagte Jürgen Benden: „Lobende Worte allein helfen nicht, wir sollten bei den Haushaltsberatungen daran denken“ und Carola Brandt (Bürgerliste) forderte,dass jedes Ratsmitglied auch Mitglied der Stadtbücherei sein sollte. (mh)

1 Kommentar

  1. Nur eine Bemerkung hierzu:
    z.B. für ein „Wurmfenster“ war viel Geld da, ebenfalls für den Umbau der Kreuzung an der Ev. Kirche-viel hat sich da nicht verändert, Strassenschäden waren nicht vorhanden. Aber eine gern bsuchte Bücherei fehlen die Mittel –

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