Geilenkirchen. Vor allem für junge Familien mit Kindern sollen neue Wohngebiete in Lindern und in Teveren attraktiv sein, deren Planung der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung zustimmte. Es geht dabei um die Fläche südlich der Pastor-Pauli-Straße in Lindern und den Bereich südlich der Töpferstraße und westlich des Teverener Baches im Stadtteil Teveren. Für das Aachener Planungsbüro Raumplan, das beide Projekte betreut, stellte Architekrt Uwe Schnuis die Planungen vor. In Lindern sollen 39 Hauseinheiten – Einzel- und Doppelhäuser – errichtet werden, wobei die Traufhöhe von fünf und die Firsthöhe vom 9,50 Metern maximal zwei Geschosse zulassen. Erschlossen wird das neue Wohngebiet von Straßen, die je nach Parkraumbedarf sechs oder 8,50 Meter breit sind. Während alle Wohneinheiten Platz für Garagen oder Carports bieten, gibt es Raum für 22 Besucherstellplätze. Am östlichen Rand des Baugebietes entsteht eine Fläche zur Entwicklung von Natur und Landschaft, die auch das Regenrückhaltebecken aufnehmen wird. Nach Süden soll eine Hecke den Übergang in die Landschaft markieren. Nach dem von Christoph Grundmann (SPD-Linke) vorgetragenen Wunsch, die Stadt möge mit der Deutschen Glasfaser über die Anlage von Leerrohren für Internetanschlüsse sprechen, verabschiedete der Ausschuss einstimmig die notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes und den Bebauungsplan.
Für die neu geplante Fläche in Teveren wies Planer Uwe Schnuis unter anderem auf bestehenden Bedarf, die günstige Lage zum Ortskern und die Arrondierung des Ortsbildes hin, aber auch darauf, dass die Fläche im Landschaftsschutzgebiet liegt. In Teveren sollen 44 Wohneinheiten in Einzel- und Doppelhäusern entstehen, Die Straßenführung und Parkmöglichkeiten sind ähnlich wie im Linderner Neubaugebiet. In der Diskussion bedauerte Grünen-Sprecher Jürgen Benden den Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet, der unter anderem ein Steinkauzvorkommen bedrohe, und zweifelte den Wohnraumraumbedarf an. Während die Grünen jedoch im´n früheren Beratungen vehement gegen die Planung für Teveren waren, sah Benden jetzt für seine Fraktion noch Beratungsbedarf bis zur Ratssitzung. Bei Stimmenthaltung der Grünen stimmte die große Mehrheit des Ausschusses sowohl der Änderung des Flächennutzungsplanes als auch dem Bebauungsplan für Teveren zu.
Mit der Arbeit des Ausschusses befasste sich am Schluss der öffentlichen Sitzung Grünen-Sprecher Jürgen Benden. Er äußerte Zweifel daran, dass der „Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung“ seine Aufgaben wirklich wahrnimmt. Benden, der sich selbst ausdrücklich in die Kritik mit einbezog, stellte fest, dass das Thema Wirtschaftsförderung in der Ausschussarbeit praktisch nicht vorkomme, dass sogar Sitzungen des Ausschusses in der Vergangenheit ausgefallen seien, weil es keine Themen gab. In seine Kritik bezog er auch den Arbeitskreis Stadtmarketing ein: „Die Gründung des Arbeitskreises war ein schöner Versuch, der Versuch ist aber gescheitert!“ Im vergangenen Jahr habe der Arbeitskreis nur dreimal getagt, und außer Bestandsaufnahmen für das neue Gewerbegebiet habe es keine nennenswerten Themen gegeben. Seine Kritik, so Benden, richte sich nicht gegen Personen, vor allem nicht gegen die städtische Wirtschaftsförderin Susanne Köppl. Aber gerade auch die hervorragende Arbeit des neuen Bürgermeisters Georg Schmitz brauche wesentlich mehr Unterstützung durch Ausschuss oder Arbeitskreis, betonte der Fraktionschef der Grünen. Man habe sich als Kommunalpolitiker den Ausschussaufgaben verpflichtet, und „wenn wir seit mehr als einem Jahr nicht mehr über Wirtschaftsförderung gesprochen haben, dann darf das einfach nicht sein“.
Ausschussvorsitzender Karl-Peter Conrads reagierte mit der Feststellung „Ich kann Ihnen nur recht geben!“ Die Schwachstellen seien erkannt, sagte er, und es habe bereits Gespräche mit der Verwaltung gegeben mit dem Ziel, das Thema Wirtschaftsförderung zu forcieren. Schon bald könne man über die Ergebnisse berichten. Conrads: „Da sind interessante Dinge in der Überlegung, lassen Sie sich überraschen!“ (mh)