Umwelt- und Bauausschuss: Die Pläne für Flüchtlingswohnungen gefallen den Politikern

Geilenkirchen. Der Neubau für Flüchtlingswohnungen an der Straße An der Friedensburg scheint auf einem guten Weg zu sein. Die Planung, die Architekt Arthur Stefelmanns im Geilenkirchener Umwelt- und Bauausschuss vorstellte, stieß jedenfalls auf weitgehende Zustimmung der Stadtverordneten und wurde bei nur zwei Neinstimmen akzeptiert. Die Herausforderung bei dieser Planung lag nach Stefelmanns Worten darin, einerseits menschenwürdige Wohnungen für etwa 120 Menschen zu schaffen, andererseits aber an Wirtschaftlichkeit und eine später mögliche Nachnutzung zu denken.

Auf dem Gelände nahe der Bahnlinie werden zwei dreigeschossige Wohnblöcke mit jeweils vier Einzelwohnungen pro Geschoss entstehen. Die Einzelwohnungen bieten Platz für vier bis sechs Personen, sie werden aus einer Wohnküche als Gemeinschaftsraum, zwei Schlafräumen, Dusch- und Waschgelegenheit sowie separater WC-Anlage bestehen. Die Raumaufteilung, so der Architekt, wird auch Rückzugsmöglichkeiten bieten. Windmühlenartig gruppieren sich die vier Wohnungen jeder Etage um einen größeren Gemeinschaftsraum. Bei einer möglichen Nachnutzung könnten diese Gemeinschafträume durch ein Treppenhaus, eventuell mit Aufzug, ersetzt werden. Erreichbar werden die Etagen über Außentreppen aus Stahl, was auch für eine größere Abgeschlossenheit der Vierergruppen sorgen soll. Die Planung ist so, dass sie bei Bedarf auch an anderen Standorten Anwendung finden könnte.

Gebaut wird mit teilweise vorgefertigten Bauelementen (Thermowände), die an Ort und Stelle mit Beton verfüllt werden. Der Innenausbau soll in leichter Trockenbauweise erfolgen. Eine der insgesamt 24 Wohnungen ist als Büro oder Arbeitsraum für Betreuungspersonal und Hausmeister gedacht. Kellerräume wird es nicht geben, sie werden durch separate Räume in Fertiggaragenform ersetzt.

Für die Anlage mit ihren 1.100 Quadratmetern Nutzwohnfläche werden Kosten von 2,6 Millionen Euro entstehen. Ein Betrag, so ergänzte Beigeordneter Markus Mönter in der anschließenden Diskussion, der durch ein zinsloses Darlehen gesichert ist. Wenn die Planung auch im Stadtrat auf Zustimmung stößt, könnte im März oder April mit dem Bau begonnen werden, bezugsfertig könnten beide Häuser Ende des Jahres sein.

Geht man von den Reaktionen im Umwelt- und Bauausschuss aus, so dürfte die Zustimmung im Rat sicher sein. Barbara Slupik (CDU) freute sich vor allem über den ethischen Ansatz des Planers. Wie die Sprecher der übrigen Fraktionen erinnerte sie aber auch daran, dass man eine dezentrale Unterbringung für die Flüchtlinge beschlossen habe, dass also an gleicher Stelle nicht noch eine Unterkunft entstehen dürfe. Dass zumindest vor einer möglichen Nachnutzung an einen zweiten Bauabschnitt nicht gedacht sei, bestätigte Beigeordneter Markus Mönter. Dafür gebe es zurzeit auch keinen Bedarf, da die Stadt auf dem Gelände der ehemaligen Selfkantkaserne ein Gebäude erwerben konnte. Gegen die Planung sprachen sich nur die beiden Ausschussmitglieder der Bürgerliste aus, für die Johann Graf befürchtete, man werde an der Friedensburg einen neuen sozialen Brennpunkt schaffen. (mh)