Viel Lob und ein Hilfsangebot für den Bürgertreff Geilenkirchen

Geilenkirchen. Viel Beifall für soziales Engagement und große Einigkeit gab es, als sich der Geilenkirchener Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch mit einem Zuschussantrag des „Bürgertreffs Geilenkirchen“ befasste. Der gute Wille aller Beteiligten war fast greifbar, nachdem Nicole Abels, die Vorstandsvorsitzende des Bürgertreffs, eindrucksvoll die Arbeit des Vereins skizziert hatte. Seit drei Jahren arbeitet der Bürgertreff, dessen Räume an der Alten Poststraße von rund 300 Bürgerinnen und Bürgern pro Monat besucht werden, und finanziert sich dabei mit Beiträgen des Bürgertreff-Teams und Spendengeldern. Um die erfolgreiche Arbeit in den nächsten Jahren fortsetzen zu können, so Nicole Abels, brauche man einen städtischen Jahreszuschuss von 5000 Euro und die Zusage, bei nachweisbarem Bedarf weitere 2000 Euro abrufen zu können. „Wir wollen der Einsamkeit entgegenwirken“ beschrieb die Vorsitzende die Arbeit ihres Teams, und Aussagen von Besuchern wie „Wenn Sie nicht wären, säße ich den ganzen Tag vor dem Fernseher“ bestätigten den Erfolg. Das tun auch die Zahlen, denn 50 bis 70 Frauen und Männer besuchen jede Woche die fünf offenen Treffen. Außerdem gibt es Einzelveranstaltungen, die – wie Nicole Abels es ausdrückte – als „eine Art Weiterbildung von Bürgern für Bürger“ betrieben werden und die von bis zu 40 Menschen besucht werden. Auch spezielle Hilfen und Beratungen für einzelne Gruppen, zum Beispiel Flüchtlinge, gehören zum Angebot des Bürgertreffs.

Da es um Geld ging, hatte dann zunächst der Kämmerer das Wort. Daniel Goertz erklärte, dass Zuschüsse wie der beantragte unter „freiwillige Leistungen“ fallen, für die die Stadt in ihrer finanziellen Situation kaum Spielraum habe. Da es jedoch auch um Mietkosten gehe, sehe er die Möglichkeit, dem Bürgertreff städtische Räume zum Beispiel im Haus Basten oder in der Realschule anzubieten. Die Überlassung städtischer Räume sah auch Beigeordneter Herbert Brunen als optimale Lösung. „Der Bürgertreff hat sich etabliert und erreicht eine große Personengruppe von unterschiedlicher Struktur““, bestätigte Brunen die erfolgreiche Arbeit.

Eine „tolle Arbeit“ bestätigte auch CDU-Sprecher Wilhelm Josef Wolff dem Verein. Er schlug vor, die Stadt möge möglichst kurzfristig Gespräche über neue Räume mit dem Bürgertreff führen. Eine Geldzuwendung sei problematisch, da man Anträge von anderen Gruppierungen habe ablehnen müssen. So sahen das auch die Sprecher der anderen Fraktionen, wobei Christian Kravanja (Bürgerliste) bat, die Abstimmung auf die kommende Ratssitzung zu verschieben, was auch Stephan Evertz (Grüne) unterstützte, für den der Bürgertreff „eine Keimzelle für soziales Engagement“ ist.

Einstimmig beauftragte der Haupt- und Finanzausschuss schließlich die Verwaltung, bis zur Ratssitzung am 21. Oktober zeitnahe Alternativen für die Unterbringung des Bürgertreffs zu erarbeiten. (mh)