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Ehrenamtliche trafen sich im Krankenhaus Geilenkirchen – „Besuchsdienst-Tag“

Redaktion 12. Oktober 2020 3 Min. Lesezeit

Geilenkirchen. Auf Einladung der Gemeindesozialarbeiterinnen des Caritasverbandes und der Krankenhausseelsorge trafen sich ehrenamtlich Tätige im Besuchsdienst des Krankenhauses Geilenkirchen. Insgesamt sind 84 Menschen darin engagiert. Neben der internen Besuchsdienst-Gruppe, die vom Krankenhaus-Seelsorger Meinolf Schrage koordiniert und begleitet wird, sind aus den Gemeinden, die zu Geilenkirchen, Übach-Palenberg, Gangelt und Selfkant gehören ebenso Menschen aktiv, die ihre Gemeindemitglieder während ihres Krankenhaus Aufenthaltes besuchen und einen Genesungsgruß aus der Gemeinde überbringen. Viele dieser Engagierten sind seit Jahren, teils seit Jahrzehnten, in diesem Dienst tätig und bedauern es sehr, aufgrund der Pandemie und des Besuchsverbotes, seit März nicht mehr tätig sein zu können. Viele sind der Meinung, dass gerade in dieser Zeit ihr Dienst wichtig, nötig und kostbar ist. So sehen das auch die Einladenden, dennoch mit dem Verständnis, dass zum Wohle aller und nicht zu Letzt zum Wohle der Erkrankten, dieses Engagement zur Zeit nicht durchgeführt werden kann.

Üblicherweise laden die Gemeindesozialarbeit und die Krankenhausseelsorge einmal im Jahr alle Engagierten im Krankenhaus-Besuchsdienst zu einer Weiterbildung verbunden mit einem Dankeschön seitens des Caritasverbandes und des Krankenhauses ein. In diesem Jahr wurde die Gruppe drei geteilt, um die Teilnehmerzahl zu minimieren. Das diesjährige Weiterbildungsthema lautete „Menschen mit demenziellen Veränderungen“.

„Der Mensch wird erst am Du zum Ich“, so beschrieb Martin Buber vor vielen Jahren die persönliche Entwicklung. In Kontakten mit anderen kann das Ich wachsen. Ich teile mich mit und bekomme von meinem Gegenüber etwas zurück. „Sehen und gesehen werden“ – positiv gemeint. Für einen Menschen mit Demenz ist Kontakt, Erinnerung und Begegnung besonders wichtig. Je mehr von seinem Person-Sein in Vergessenheit gerät, desto wichtiger wird es, als Mensch wahrgenommen, angesprochen und berührt zu werden.

Der Umgang mit einem Menschen mit Demenz kann manchmal unsicher machen und Fragen aufwerfen. Darüber sprach Mechthild Bose, Gemeindesozialarbeiterin, Religionspädagogin, Gerontologin und systemische Organisationsberaterin.

Zuvor begrüßte Meinolf Schrage, Krankenhausseelsorger, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und überbrachte Grüße und einen besonderen Dank der Geschäftsleitung des Krankenhauses. Er gab ebenso die Information weiter, dass der Krankenhaus-Besuchsdienst mindestens bis zum Ende des Jahres weiterhin nicht stattfinden kann.

Im Vortrag durch Mechthild Bose wurde für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutlich, dass grundsätzlich in der menschlichen Begegnung Empathie, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und zugewandte, positive Begegnung wichtige Tugenden und bei Menschen mit demenziellen Veränderung umso bedeutender sind. Bei dieser Form der Erkrankung steht Emotionalität besonders im Vordergrund. Es gilt, mit und nicht über die Person hinweg Begegnungen und Gespräche zu führen. Dies zeigt sich auch in der Formulierung, so Bose. Wir sprechen von Menschen mit demenziellen Veränderungen. Der Mensch wird zuerst genannt, da er im Vordergrund steht.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten konkrete Fragen zu dieser Erkrankung und fragten unter anderem auch nach Möglichkeiten der Vorbeugung. Körperliche und geistige Beweglichkeit, so Bose, sind vorbeugende Maßnahmen, um Körper und Geist fit zu halten.

Nach diesem Vortrag und der Klärung aller Fragen, begrüßte Nicole Abels, ebenso Gemeindessozialarbeiterin und fragte die Anwesenden, wie es den Gruppen geht, ob die Mitglieder Kontakt halten und ob bislang Engagierte ihre Aufgabe aufgegeben haben. Die Gruppen haben sich in diesem Jahr nicht getroffen, haben jedoch unterschiedlich Kontakt. Einige haben ihre Gemeindemitglieder nach dem Krankenhaus-Aufenthalt zu Hause besucht, sofern dies bekannt war. Andere wissen nicht, wie sie ihren Besuchsdienst wieder anlaufen lassen können, da Gruppentreffen nicht stattgefunden haben und nicht stattfinden oder Hauptverantwortliche weggebrochen sind.

Die Teilnehmenden gingen trotz aller Realität zuversichtlich auseinander und bedankten sich für den informativen Nachmittag.

 

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