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Vision junger Geilenkirchener: Neues Leben für die alte Stadtpassage

Redaktion Veröffentlicht:19. November 2014 | Aktualisiert:19. November 2014 3 Min. Lesezeit

Geilenkirchen.  Auf den einhelligen Beifall des Ausschusses für Bildung, Soziales und Sport stießen zwölf Jugendliche aus Geilenkirchen, die im Ausschuss ihre Vorstellungen von einer jungenfreundlicheren Stadt vortrugen. Die jungen Leute hatten im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern, Kompetenz stärken“ an einen dreitägigen Workshop unter dem Titel „Handwerkszeug für Zukunftsgestalter“ teilgenommen und dabei auch Moderationstechniken erlernt. Dass dieses Lernen erfolgreich war, stellten sie in ihrem Vortrag unter Beweis. Inhaltlich ging es dabei nicht nur um neue Möglichkeiten in der Freizeit für Jugendliche, sondern auch um den Weg zu mehr Selbständigkeit zum Beispiel durch die Möglichkeit von Ferien- oder Minijobs. Auch dazu gab es konkrete Vorschläge wie die Einrichtung einer Internetseite oder das Aufhängen von „Schwarzen Brettern“ zum Beispiel in den Schulen. Solche Jobs, so ein Ziel, könnten auch Hilfen für ältere Menschen betreffen und so ein Band zwischen den Generationen knüpfen.

Was einen  neuen zentralen Treffpunkt für Jugendliche angeht, so hatten die Vortragenden eine ganz konkrete Vorstellung: die alte, jetzt geschlossene Stadtpassage zwischen Herzog-Wilhelm-Straße (Synagogenplatz) und Konrad-Adenauer-Straße. Hier stellen sich Jugendliche die Möglichkeiten für ein Café, das natürlich auch älteren Menschen offen stehen soll, vor. Außerdem einen kleinen, in Eigenregie betriebenen Süßwarenladen, einen großen Raum für Veranstaltungen, die durchaus nicht nur für junge Menschen interessant sein können, sowie Möglichkeiten in einer Bandbreite zwischen ruhigem Lesen und Public Viewing. Die Umsetzung eines solchen Planes, so die jungen Leute, könne auch ein Beitrag zur Attraktivität der Stadt ganz allgemein sein. Grundsätzlich rannten die Jugendlichen mit ihren Vorstellungen bei den Politikern offene Türen ein. Allerdings wurde auch ganz deutlich, wie schwer es solche Pläne haben werden, wenn es um die Finanzierung geht.

Die problematische Finanzierung ist auch der Grund dafür, dass sich der Ausschuss gegen eine Teilnahme an dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ aussprach, das ein Folgeprogramm für das Ende des Jahres auslaufende Programm „Toleranz fördern, Kompetenz stärken“ hätte sein können. Allerdings rechnete Beigeordneter Herbert Brunen den Politikern vor, dass bei einer jährlichen Fördersumme von 55.000 Euro (das Programm sollte sich über fünf Jahre erstrecken) weit mehr als die Hälfte für die administrative Betreuung der Projekte aufgewendet werden müsse. Außerdem müssten die Träger der Einzelmaßnahmen oder die Kommunen  bis zu 40 Prozent ihrer Projektkosten selbst tragen.

Die Diskussion zeigte, dass zwar allen Beteiligten das Finanzierungsproblem klar war, dass jedoch einige Ausschussmitglieder wie Ruth Thelen (Grüne) sich noch länger mit dem Thema beschäftigen wollten. Bürgermeister Fiedler stützte den Verwaltungsvorschlag auf Teilnahmeverzicht beim neuen Programm mit dem Hinweis, dass man die in dem auslaufenden Programm begonnen Projekte nur dann erfolgreich umsetzen könne, wenn  man jetzt auf Neues verzichte. Der Antrag von Ruth Thelen auf Verschiebung der Entscheidung bis zur Ratssitzung wurde abgelehnt, die Mehrheit sprach sich dafür aus, die Teilnahme an dem neuen Programm nicht weiter zu verfolgen. (mh)

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