Aachen. Bei der Alemannia ist in dieser Saison der „Wurm“ drin. Am Samstag gab es wieder nicht der erhoffte erste Saisonsieg, sondern nur ein mageres 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf. Trotz einer besseren Leistung, als noch in der Vorwoche, reichte es nicht für den ersten Dreier. In einer „heißen“ Begegnung gab es eine Reihe von gelben Karten. Die rund 24000 Zuschauern auf dem Aachener Tivoli sahen in der ersten Halbzeit nur wenige Höhepunkte. Die erste gute Einschussmöglichkeit für die Schwarz-Gelben gab es erst in der 39. Spielminute, als Yabo einen Pass von Stiepermann im Strafraum aufnahm und nur knapp das Düsseldorfer Tor verfehlte. Wiederum Stiepermann war es, der zwei Minuten später Benjamin Auer per Freistoß bediente. Fortuna-Schlussmann Ratajczak parierte den Flugkopfball. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff wären die Düsseldorfer durch den Ex-Alemannen Rösler fast in Führung gegangen. Doch sein Linksschuss ging an den Pfosten. In einer hektischen und höhepunktarmen zweiten Halbzeit hatten die Gäste aus der Landeshauptstadt noch die besseren Chancen. Doch letztlich war die Punkteteilung leistungsgerecht.
Nach dem Spiel war es hinter den Kulissen turbulenter, als auf dem Spielfeld. Manager Erik Meijer kritisierte den Torjäger des vergangenen Jahres, Benny Auer. Meijer meinte, dass es nicht ausreiche, was Auer derzeit im Sturm bringt. An Selbstkritik mangelt es derzeit jedoch den Alemannen-Verantwortlichen. Denkt man an die letzte Saison, kann man anhand der Statistik feststellen, dass Benny Auer seine 20 Saisontore überwiegend durch Vorarbeit von Zoltan Stieber erzielte. Stieber verzeichnete in der abgelaufenen Spielzeit 15 Torvorlagen. Warum man die Mannschaft im Vorfeld nicht auf einen solchen Torjäger zuschneidet, bleibt Geheimnis der Verantwortlichen. Der momentane Misserfolg scheint jedoch ein Fehler der Zusammensetzung der einzelnen Mannschaftsteile zu sein. Ein Torjäger kann nicht innerhalb von zwei Monaten das Toreschießen verlernen. Mangelndes Selbstbewußtsein kann da schon eher ein Grund sein. Wenn der Trainer den letztjährigen Torjäger desöfteren auf die Bank setzt, ist dies sicherlich auch nicht leistungsfördernd. Im Umfeld der Alemannia wird zunehmend die falsche Einkaufspolitik für diese Misere verantwortlich gemacht. Es wird in den kommenden Wochen düster am Tivoli, es sei denn die Mannschaft beginnt eine Siegesserie.