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Vertreter US-Verteidigungsministerium zu Besuch in Geilenkirchen

Redaktion 23. April 2025 2 Min. Lesezeit
Foto_1_Besuch

René Langa (Leiter des Friedhofs- und Standesamtes), Melanie Vaßen (städt. Archiv), Dirk Beemelmanns (stellv. Leiter des Amtes für öffentliche Sicherheit und Ordnung), Erster Beigeordneter Herbert Brunen, Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld, Rengert J. Elburg, Dr. Ian Spurgeon, Historiker Willi Görtz (v.li.n.re.).

Geilenkirchen. Vertreter des amerikanischen Verteidigungsministerium besuchten jetzt die Stadt Geilenkirchen. Rengert J. Elburg und Dr. Ian Spurgeon sind Teil der Defense POW/MIA Accounting Agency (DPAA), einer zentralen US-Behörde, die sich mit der Suche und Identifizierung von amerikanischen Kriegsgefangenen (Prisoners of War, POW) und vermissten Soldaten (Missing in Action, MIA) aus allen militärischen Konflikten beschäftigt, an denen die USA beteiligt waren – darunter der Zweite Weltkrieg, der Koreakrieg, der Vietnamkrieg, der Golfkrieg und viele andere militärische Auseinandersetzungen.

Zu den Hauptaufgaben der DPAA gehören die Identifikation unbekannter Soldaten, die auf Militärfriedhöfen beigesetzt wurden sowie die Untersuchung von Flugzeugabstürzen und ungeklärten Bodenverlusten. Nach erfolgreicher Identifizierung entscheiden dann die Hinterbliebenen, ob die Überreste in Europa oder den USA beigesetzt werden sollen. Die Kosten für die Bestattung trägt die US-Regierung. Darüber hinaus organisiert die Agentur regelmäßig Treffen für die Angehörigen, um den Verlust der Soldaten zu würdigen, die Aufarbeitung voranzutreiben und den Hinterbliebenen einen Austausch zu ermöglichen.

Empfang im Rathaus: BM Daniela Ritzerfeld (li.) und der Erste Beigeordnete Herbert Brunen (re.) begrüßten Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Mit dabei war auch der Historiker Willi Görtz (3.v.li.).

Auch in Deutschland werden immer wieder Überreste von Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. „Die Informationen erreichen uns jedoch nicht immer direkt“, erklärt Elburg. Der Grund dafür: Die deutschen Behörden sind für die Bergung und Identifizierung der Kriegsopfer zuständig, doch es fehlt an einer direkten Vernetzung mit der DPAA. Aktuell gibt es noch rund 50 offene Vermisstenfälle, deren Aufklärung eine der zentralen Aufgaben der DPAA ist. Um die Zusammenarbeit zu verbessern, setzen Elburg und Spurgeon sich dafür ein, dass die DPAA bei zukünftigen Infrastrukturprojekten – wie etwa Straßenbauarbeiten – eingebunden wird, falls dabei Überreste gefunden werden. „Wir sind stark auf die Mitwirkung deutscher Behörden angewiesen“, betont Elburg.

Empfangen wurden die beiden von Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld, dem Ersten Beigeordneten Herbert Brunen, städtischen Mitarbeitenden sowie dem Historiker Willi Görtz. Ziel des Treffens war es, die Arbeit der DPAA vorzustellen und sowohl die lokalen Behörden als auch die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren, da in der Region Überreste noch nicht geborgener amerikanischer Soldaten vermutet werden.

Der Austausch führte zu dem Ergebnis, dass die Stadtverwaltung künftig bei relevanten Projekten und Ausgrabungen die DPAA einbeziehen wird, sofern dies erforderlich ist. Weitere Kontakte zu Behörden in der Umgebung sind bereits geplant, um die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen.

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