Übach-Palenberg. Nach dem letzten Spiel der SG Frelenberg/Boscheln wurde die mehr als nur erfolgreiche Saison mit einer großen Aufstiegsfeier und anschließender Treckerfahrt durch Übach-Palenberg abgerundet. Das ein oder andere Kaltgetränk durfte debi auch nicht fehlen. Bürgermeister Oliver Walther ließ es sich nehmen, den beiden Vereinen nach der letzten Partie gegen Union Würm-Lindern persönlich zu gratulieren. „Ich möchte beiden Vereinen ganz herzlich zu den Aufstiegen der ersten und zweiten Mannschaft gratulieren. Mein Dank geht auch an alle Ehrenamtlichen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben“, so der Bürgermeister.
Dass es überhaupt zu diesem Erfolg kommen konnte, hat eine längere Vergangenheit. In beiden Vereinen blieb über Jahre der sportliche Erfolg aus. Es mangelten an Nachwuchs. Die Vorstände führten dann erste Gespräche und man überlegte aus beiden Seniorenabteilungen eine Sportgemeinschaft zu gründen. Viele sagten: Frelenberg und Boscheln in einer SG das kann nicht funktionieren, unterschiedliche Charaktere, viele verschiedene Meinungen, 2 Spielorte andere Traditionen.
Die erfahrenen Trainer Detlef Baczewski und Rasid Cosic hatten eine Vision und packten das Projekt SG Frelenberg/Boscheln mit großem Elan an, Verstärkung erhielten sie durch Torwarttrainer Kevin Thijssen. Die Probleme wurden schnell ersichtlich, bei Trainingsbeteiligungen von mehr als 40 Spielern kamen die Trainer auch an Ihrer Belastungsgrenze. Detlef Baczewski erinnert sich noch genau an die ersten gemeinsamen Trainingseinheiten: „Wir wollten von Anfang an eine Gruppenbildung der beiden Vereine vermeiden, haben viel auf gemeinsame Übungen gesetzt, auf Teamarbeit. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch Abseits haben wir den ein oder anderen Abend geplant, damit die Jungs sich besser kennenlernen konnten.“
Es wurde beschlossen immer abwechselnd eine Woche in Boscheln, die andere Woche in Frelenberg zu trainieren um alles einigermaßen gleich zu halten. So wurden auch die Spielstätten immer im Wechsel bespielt, um es auch den Zuschauern gerecht zu machen. Leider war das nicht immer umsetzbar, da sich beide Platzanlagen in einem schlechten Zustand befinden. Es muss in naher Zukunft ein Kunstrasenplatz her da sind sich alle einig.
Nach den ersten Test- und Pflichtspielen merkte man von Spiel zu Spiel wie sich beide Mannschaften fanden, das Verständnis untereinander wurde ständig besser. Nach der Hinrunde befanden sich bereits beide Mannschaften (in den Spielklassen Kreisliga C und D) auf einem Aufstiegsplatz.
Bei der gemeinsamen Weihnachtsfeier wurden nochmal alle vom Trainerteam eingeschworen: „Bis hierhin haben wir es geschafft das lassen wir uns nicht mehr nehmen!“ Die anschließende Vorbereitung auf die Rückrunde lief dann aber leider alles andere als reibungslos erklärt Trainer Rasid Cosic: Die Witterungsverhältnisse setzten uns extrem zu, die Plätze waren gefroren, teilweise mit Schnee bedeckt, selbst Laufeinheiten waren im Januar nur selten möglich. Der einzige Lichtblick war die Nutzung der kleinen Sporthalle in Frelenberg, einmal wöchentlich. Zudem setzten uns Verletzungen einiger Spieler zu. Hakan Kolcak vom SV Scherpenseel-Grotenrath wechselte im Winter zur SG und war direkt eine Bereicherung, ehemalige Spieler kehrten zurück, Tobias Paulus und Patrick Cremer.
Die unmittelbar nach der Winterpause entstandene Euphorie nach wichtigen Siegen, hat sich auf beide Mannschaften übertragen und so startete eine beeindruckende Serie die letztendlich auch für den Doppelaufstieg sorgten. „Mit einer neugegründeten Spielgemeinschaft in der ersten Saison mit zwei Mannschaften aufzusteigen ist was ganz Besonderes“, so Baczewski.
Am letzten Spieltag mussten dann aber zwei Akteure noch verabschiedet werden. Marco Schermuly und Dennis Sommer werden in der nächsten Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Beide beenden nach der Saison ihre aktiven Fußballkarrieren. Die SG stellt in der Kreisliga C Staffel 3 nicht nur den Torschützenkönig Dennis Sommer mit 36 Treffern, sondern auch die beste Offensive und Defensive der Liga.
Voller stolz ist der Vorstand um Mathias Kaminski (Frelenberg): „Ich bin mehr als begeistert trotz anfänglicher Schwierigkeiten haben wir alle in ein Boot bekommen. Hier ist was Großes entstanden. Ein besonderer Dank gilt an die Personen, die sich neben dem Platz um alles kümmern. Hier sieht man einmal mehr, dass harte Arbeit mit Erfolg belohnt wird!“
