Geheime Abstimmung im Rat – FSV-Antrag für „CSB-Waldstadion“ abgelehnt

Schachzug der Bürgerintiative "hatterath" bringt Verschiebung der Entscheidung

Geilenkirchen. Die letzte Ratssitzung vor der Sommerpause hatte bereits im Vorfeld einigen Zündstoff parat. So sollte eine Entscheidung bezüglich des Gewerbegebiets Niederheid auf Weiterführung des Bauleitplanverfahrens erfolgen und die Ratsmitglieder mussten eine Entscheidung zum Thema „Namenspatenschaften“ für das Waldstadion treffen.

Die Bürgerinitiative gegen das geplante Gewerbegebiet Niederheid „Püttstraße“ legte den Ratsmitgliedern kurz vor der Sitzung am Mittwoch ein Schreiben vor, das sie der Bezirksregierung haben zukommen lassen. Da die Fraktionen keine Zeit mehr hatten das Schreiben zu besprechen, wurde aufgrund der Kürze zur Ratssitzung und einer möglichen Entscheidung die Beratung und der Beschluss auf die erste Ratssitzung nach der Sommerpause verschoben.

Punkt sieben der Tagesordnung war die Abstimmung über die Namenspatenschaft der Firma CSB für das Waldstadion, die dem Verein zusätzliche Gelder für die Jugendabteilung bringen könnte. Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld teilte mit, dass eine geheime Abstimmung im Rat beantragt wurde. Für die Mitglieder im Ausschuss für Bildung, Sport, Soziales und Kultur (BSSK) waren die Standpunkte der einzelnen Parteien noch klar ersichtlich. Lediglich die CDU-Fraktion stimmte im BSSK für eine Namenspatenschaft. Alle anderen Fraktionen waren dagegen. Im Rat wollten sich wohl einige der Ratsmitglieder ihre Meinung nicht öffentlich machen. Der Antrag wurde in der geheimen Abstimmung „mehrheitlich“ abgelehnt und somit kann der FSV Geilenkirchen das städtische Stadion nicht mit dem Kürzel des traditionsreichen Geilenkirchener Unternehmens CSB versehen. Ob der Verein den Namen „CSB-Waldstadion“ im Internet verwenden wird, wie es Germania Teveren mit „NG Parfumes“ macht, ist derzeit nicht bekannt. Die Entscheidung dürfte auch richtungsweisend für alle anderen Vereine der Stadt sein, die keine vereinseigene Sportanlage besitzen.

9 Kommentare

  1. Es ist schade, dass sowohl der zuständige Ausschuss als auch der Rat unseren Antrag das Waldstadion in CSB-Waldstadion umzubenennen abgelehnt hat. Man liest und hört ständig, dass die Stadt kein Geld hat und die Haushaltssicherung droht. Derzeit erhalten alle Vereine im Stadtgebiet Zuschüsse von der Stadt. Nach meinem Kenntnisstand sind das freiwillige Leistungen, die dann gestrichen werden müssen, wenn die Stadt Geilenkirchen in die Haushaltssicherung rutscht. Das hätte zur Folge, dass sich die wirtschaftliche Situation aller Vereine zwangsläufig verschlechtert. Vor diesem Hintergrund hat sich unser Verein Gedanken gemacht, wie man diesen drohenden Einnahmeausfall, in unserem Fall immerhin 1.500 € pro Jahr, kompensieren kann. Der Vorschlag der CDU im zuständigen Ausschuss war vor diesem Hintergrund ein sehr sinnvoller. Nämlich allen Vereinen die Namensrechtsvergabe zu gestatten. Jeder Verein hätte etwas daraus machen können. Das Argument der Grünen, man wolle nicht den Eindruck erwecken, dass die Erneuerung des Waldstadions von Herrn Dr. Peter Schimitzek finanziert worden sei, halte ich für extrem weit hergeholt und völlig unangemessen. Oder glaubt irgendein Bürger ernsthaft, dass die Namensgeber von Bundesligastadien diese auch finanziert haben? Hier folgen die Grünen lieber dem bundesweiten Tenor des Verbots. Das Argument der Bürgerliste, man wolle alle Vereine gleich behandeln zeugt von Unwissenheit. Ein Nachbarverein nennt sein Stadion im Internet NG Perfumes Stadion. Namensgeber ist ein niederländisches Unternehmen. Für diese Namensrechtvergabe wird der Verein sicherlich auch eine Vergütung bekommen, die ich dem Verein auch gönne. Liebe Bürgerliste, liebe Gegner unseres Antrags, unter Gerechtigkeit im vorliegenden Fall verstehe ich, alle oder keiner. Ich hätte mir gewünscht, dass die Gegner unseres Antrags uns auch erklärt hätten, weshalb sie offensichtlich nichts gegen eine nicht genehmigte Internetvermarktung eines Namensrechts haben, aber den Antrag des FSV 09, neben einer geplanten Vermarktung in sozialen Netzwerken, zusätzlich zwei Namensschilder mit der Aufschrift „CSB-Waldstadion“ im neuen Stadion anzubringen, abgelehnt haben. Dies dann auch noch in geheimer Abstimmung zu tun, nenne ich feige und bürgerunfreundlich. Ihre Entscheidung wird zur Folge haben, dass wir zur Deckung der laufenden Kosten die Beiträge insbesondere in unserer Jugendabteilung bei der nächsten Jahreshauptversammlung deutlicher erhöhen müssen, als es geplant war. Für mich ist nach dem Ratsbeschluss auch völlig unklar, ob ein Namensrecht in sozialen Netzwerken und sonstigen Internetseiten vermarktet werden darf oder nicht. Offensichtlich hat den Antragsgegnern auch jedwedes Verständnis dafür gefehlt, einen der größten Arbeitgeber der Stadt bei der Mitarbeitersuche und Mitarbeiterbindung zu unterstützen, die nämlich der Grund für das Namensrecht waren.

  2. Lieber Herr Kehmer,

    ihrer Aussage, dass die Argumentation der Bürgerliste von Unwissenheit zeugt, möchte ich deutlich widersprechen. Auch der Germania aus Teveren ist eine Vermarktung des Namensrechts des Stadions nicht genehmigt worden. Gleichwohl ist auch an uns herangetragen worden, dass das Heidestadion trotzdem in bestimmten Internetmedien mit einem andern Namen bezeichnet wird. Die Verwaltung wurde schon vor der Diskussion in den Ausschüssen darum gebeten, dafür zu sorgen, dass dies sofort beendet wird.

    Bezüglich der freiwilligen Leistungen an Vereine will ich Sie gerne darauf aufmerksam machen, dass diese auch in der Zeit, in der sich die Stadt Geilenkirchen schon einmal im Haushaltssicherungskonzept befunden hatte, nicht gestrichen wurden. Pauschal davon auszugehen, dass eine Streichung unausweichlich ist, ist demnach falsch.

    In Abwägung aller Argumente bleibt es dabei, dass wir der Meinung sind, dass Gerechtigkeit NICHT darin bestehen kann, dass jeder Verein seine von der Stadt zur Verfügung gestellte Sportstätte selbst vermarktet. Dies kann schon deswegen nicht funktionieren, da einige städtische Sportstätten von mehreren Vereinen genutzt werden (womit sich die Frage ergibt: wer darf sie denn nun vermarkten?). Andere Vereine erhalten von der Stadt gar keine Sportstätten, die von ihnen vermarktet werden könnten (z.B. Turnhallen, Vereinsräume in Schulen, etc.) Gerechtigkeit wäre es daher nach unserer Meinung, wenn die Vermarktung von städtischen Anlagen ausschließlich durch die Stadt selbst erfolgen würde und der Erlös allen Vereinen gleichmäßig zugute käme. Nicht nur Fußballvereine leisten eine wichtige soziale Arbeit für die Stadt, sondern auch viele andere Sport- und Kulturvereine, die genau so wie der Fußball eine Förderung verdient haben.

    Gerne können wir uns dazu auch einmal persönlich Austauschen.

  3. Die Grünenpartei ist mal wieder dagegen, kann aber keine Lösung aufzeichnen, wenn Mittel für das Vereinsleben gestrichen werden. Wäre doch einfach, wenn man diese Partei bei Finanzeinbrüchen der Vereine dann haftbar machen könnte. Vielleicht erklären sich die Grünen freiwillig bereit, finanzielle Ausfälle den Vereinen zu erstatten, das ist aber nur Wunschdenken.

  4. Lieber Christian,
    ich bleibe beim „du“, weil du früher in unserem Verein ehrenamtlich tätig warst und das dutzen in Fussballvereinen üblich ist und ich keinen Grund erkenne davon abzuweichen, es sei denn du bestehst darauf. Das Angebot sich mit mir über das Thema auszutauschen habe ich bereits in meinem Kommentar gemacht und halte es selbstverständlich weiter aufrecht. Einen solchen Austausch hätte ich mir vor einer Ratsentscheidung gewünscht und zwar nicht nur von der Bürgerliste. Meine Kontaktdaten müssten bekannt sein.

  5. Nahmenspatenschaft wurde abgelehnt.
    Da denkt man die Stadt könnte Geld gebrauchen, Pusteblume, dass wollen einige Ratsmitglieder nicht die Argumente von der Bürgerinitiative sowie rot und grün nicht zu vergessen kann ich als normaler Bürger nicht verstehen ,ich glaube die verstehen es selber nicht . Da wollen Bürger und Unternehmen Geld für Vereine spenden ,aber die Bürgerinitiative sowie rot grün wollen das nicht. Man fragt sich nur warum?
    Das ganze Geld könnte in Vereine fließen. Für die Vereine wäre es ein Segen, all das wollen die nicht. Ihr Ratsmitglieder geht mal in die Vereine rein, und schaut euch mal die Arbeit der ehrenamtlichen Trainer und sonstige Arbeiten an selbst 16 jährige helfen mit, die schon fast soziale arbeiten leisten wo normal die Stadt für zuständig ist. Schauen Sie mal in die Augen, ich kann ihnen sagen was wir sehen ein funkeln, sie machen es gerne und die machen eine verdammt gute Arbeit. Wir Bürger wollen mehr Rechte den Vereinen geben aber all das will die Bürgerinitiative sowie rot grün nicht.
    Um der Richtigkeit sorge zu tragen, CDU steht voll hinter uns die denken in diesem Fall zukunftsweisend, denn Kinder sind die Zukunft. Die Sportvereine ist es Tischtennis , Tennis, Fußball usw. die tragen den Namen Geilenkirchen hinaus, denn sie machen erst Geilenkirchen aus.
    Fragen sie mal die Kinder wie sie über ihren Verein denken. Da höhren sie fast überall das gleiche, mein Verein ist meine Heimat, sie ist meine Stadt Geilenkirchen.
    All das wollen einige Ratsmitglieder nicht.
    Das tollste was die sich geleistet haben ist eine geheime Abstimmung wie feige, Bürger unfreundlich kein Mumm jetzt kann ja jeder einfach sagen ich war es nicht.
    Ihr habt wohl Angst vor der Jugend.
    Das was die eine Partei will, auch wenn es den Wohl der Bürger dient, das macht die Gegenpartei noch lange nicht.
    Liebe Ratsmitglieder, Sie wissen wohl wo sie wohnen, in Geilenkirchen und Geilenkirchen ist Heimat.
    Kinder können bald die Vereinsgebüren nicht mehr bezahlen wenn die Vereine die Gebühren anheben müssen.
    Was sagen sie den Kindern?
    Wünsche allen Ratsmitglieder die dagegen gestimmt haben einen guten Tag.

    Der CDU Wünsche ich einen schönen guten Tag.

  6. Lieber Michael,

    es wird Sie überraschen, dass die geheime Abstimmung von der CDU beantragt wurde, nicht von den anderen Fraktionen. Nach der Geschäftsordnung des Rates muss geheim Abzustimmen, wenn ein Fünftel des Rates dies beantragt. Die CDU erfüllt diese Quote.

    Auch das Ergebnis der Abstimmung wird Sie überraschen: Es gab deutlich weniger Stimmen, die für den Antrag des FSV Geilenkirchen gestimmt haben, als es CDU-Ratsmitglieder gibt. Mit anderen Worten: Auch Teile der CDU haben die Umbenennung des Stadions als falsch angesehen.

    Zugleich wurde von großen Teilen des Rates signalisiert, dass man sich eine Verpachtung des Namensrechts dann grundsätzlich vorstellen kann, wenn diese Verpachtung durch die Stadt selbst stattfindet, und die dadurch dann eingenommenen Beträge allen Vereinen und deren Jugendabteilungen zugute kommen können. Ich gehe daher davon aus, dass dies im Augenblick von der Stadtverwaltung geprüft wird.

  7. Lieber Michael,
    ich gehe davon aus, dass Sie bei der Ratssitzung anwesend waren, ich war es!
    Falls nicht, lassen Sie mich kurz klar stellen: Die CDU hat auf geheime Abstimmung bestanden um nicht in der Öffentlichkeit zu zeigen dass auch einige Ratsmitglieder der CDU gegen diesen Antrag gestimmt haben. Alle anderen Parteien haben klar und deutlich Ihre Meinung gesagt und nach außen vertreten! Auch wenn es Ihnen wahrscheinlich nicht gefällt, aber, das eine Entscheidung auch mal negativ ausfällt, kommt vor, das nennt sich Demokratie ! Und auch die CDU hat von Ihrem Recht dagegen zu stimmen Gebrauch gemacht, wenn auch versteckt. Ich habe das so gesehen ,dass alle Vertreter im Stadtrat eine sehr genaue und gute Sichtweise über den Antrag hatten und auch nicht ausgeschlossen haben die Namensrechte zu vergeben, nur halt nicht an einen einzelnen Verein!

  8. Da wird dem FSV Sponsoring versagt. Tage später stimmt ein
    Abgeordneter für die Vermarktung seiner eigenen Baugrundstücke ab, ohne sich seiner Stimme zu enthalten. Geht es eigentlich noch? Wie war das noch: „Wasser predigen aber selber Wein saufen“ Was ist nur los in Geilenkirchen!

  9. Da wird dem FSV Sponsoring verwehrt ,aber da ist ein Abgeordneter der für die Vermarktung seiner Baugrundstücke stimmt, ohne rot zu werden. Die Jugend ist ihn anscheinend egal, hauptsache seine Kasse klingelt. Wie schamlos, gierig, besitzergreifend kann man als Ratsmitglied nur sein, sollte man nicht zum wohle der Bürger handeln? Aber anscheinend ist die eigene Tasche näher. Solche Abgeordneten brauchen wir nicht. Steckt da nicht ein bisschen Insiderwissen dahinter, wenn ja dann gute Nacht. Wenn er noch einen funken Ehre besitzt sollte er seinen Hut nehmen und den Gewinn der Baugrundstücke spenden

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