Geilenkirchen. Im Ausschuss für Bildung, Soziales Sport und Kultur fanden die Grünen keine Mehrheit für ihren Antrag, am „Audit zur familiengerechten Kommune“ teilzunehmen. Bereits vor einigen Monaten war in Geilenkirchen der Vortrag einer Sprecherin des landesweit agierenden gleichnamigen Vereins auf eher mäßigen Beifall gestoßen. Für den Antrag der Grünen warb Rainer Jansen mit der Feststellung „Wenn wir teilnehmen, bekommen wir eine komplette Strategie, bevor wir loslaufen“. Bei einer Teilnahme über drei Jahre seien die Kosten übersichtlich und gut investiert. Das „Audit“ passe auch gut in andere Aktivitäten der Stadt wie zum Beispiel das Quartiersmanagement. Zu den Kosten merkte Michael Kappes (CDU) an, dass es mit den zu zahlenden Beträgen nicht getan sei, da auch eine halbe Stelle für die Audit-Betreuung eingerichtet werden müsse. Beigeordneter Herbert Brunen konkretisierte später, dass man für drei Jahre Audit-Teilnahmen rund 140.000 Euro ansetzen müsse.
Mit viel Nachdruck verwies der Beigeordnete auf die vielen Angebote, welche die Stadt schon für junge Familien mache. Er nannte unter anderem die seit zwölf Jahren erfolgreiche Arbeit eines eigenen Jugendamtes oder die Teilnahme an Projekten wie „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“. Die Quartiersentwicklung für den Stadtteil Bauchem sei einzigartig im Kreis Heinsberg, Kindergärten würden ständig erweitert oder neu gebaut. Auch die von der Stadt unterstützte Jugendarbeit der evangelischen Kirche trage Früchte und habe mit dafür gesorgt, dass sich Einrichtungen der Jugendhilfe in der Stadt ansiedelten. „Lassen Sie uns doch nicht selbst klein machen“, appellierte Herbert Brunen an den Ausschuss, der andauernde massive Zuzug von jungen Familien zeige, dass die Stadt auf dem richtigen Weg sei.
Wie der Beigeordnete sahen das auch die Sprecher der Mehrzahl der Fraktionen mit Ausnahme der SPD, die den Grünen-Vorschlag unterstützte.. Stefan Mesaros (Für GK) bescheinigte als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses der Verwaltung eine „hervorragende Arbeit im Bereich Jugend und Familie“. Helmut Gerads (Bürgerliste) sieht keinen Wert darin, sich mit immer neuen Zertifikaten zu schmücken. Besser als in ein neues schönes Hochglanzsiegel sollte das Geld in konkrete, bereits angegangene Projekte fließen. Für die CDU sagte Max Weiler „klipp und klar Nein“. Weiler: „Wir sind in Sachen Familienförderung gut aufgestellt und brauchen unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen!“
Die Abstimmung über die Teilnahme am „Audit zur familiengerechten Kommune“ wurde bei nur sechs Ja-Stimmen mit großer Mehrheit abgelehnt. (mh)
Wir Bürger zahlen jetzt schon über unsere Steuern zum „Fairtrade“ Verein, obwohl wohl niemand den wirklichen Nutzen vorrechnen kann. Jetzt schon wieder ein neuer Verein. Man sollte mal prüfen, wer hinter diesen „Vereinen“ steckt. Die Mitarbeiter arbeiten bestimmt nicht ehrenamtlich, sondern hier werden einfach „Pöstchen“ geschaffen. Welches Parteibuch werden diese wohl haben? Man sollte alle freiw. Leistungen, die die Stadt an solche Institionen leistet, mal auf den Prüfstand stellen. Kosten-nutzenrechnung für den Bürger. Man muss nicht auf ewige Zeit Mitglied bleiben. Die Befürworter können ja diese Beiträge übernehmen, das steht doch jedem frei.