Geilenkirchen. Mit dem Bau einer Turnhalle für den Stadtteil Gillrath wird nicht begonnen – zumindest nicht in naher Zukunft. Ein entsprechender Antrag der Ratsfraktionen von „Geilenkirchen bewegen und FDP“, Bürgerliste und „Für GK“ fand bei der Ratssitzung keine Mehrheit. Die Antragsteller hatten sich darauf bezogen, dass der Bau der Halle bereits 2010 vom Rat beschlossen, der Bau wegen der „klammen Haushaltslage“, so Wilfried Kleinen für die Antragsteller, jedoch zurückgestellt wurde. Mittlerweile sei die Gillrather Schule jedoch zur größten Grundschule außerhalb des Stadtkerns geworden und wachse weiter, wie die Zahl der Neuanmeldungen zeige. Abgesehen von der Bedeutung des Schulsports sei eine Turnhalle in Gillrath auch wegen ihrer Bedeutung für örtliche Veranstaltungen eine Investition in die Zukunft.
Für die Mit-Antragsteller Bürgerliste unterstrich Christian Kravanja die Bedeutung für die Ortsvereine, die gerade in Gillrath wachsende Mitgliederzahlen verzeichneten. Sein Fraktionskollege Helmut Gerads ergänzte, wenn man jetzt erneut anfange, erst einen Bedarf zu ermitteln wie es die Veraltung vorschlage, sei das ein Schlag in das Gesicht der Gillrather, der Bedarf stehe schließlich eindeutig fest. So sah das auch Gabriele Kals-Deußen (Für GK). Neben wachsenden Kinderzahlen und expandierenden Vereinen müsse man auch an den Bedarf durch die neuen Baugebiete denken. Unterstützung erfuhren die Antragsteller durch die Grünen. Seine Fraktion habe schon 2010 vehement für die „mehr als notwendige“ Halle gestritten, sagte Jürgen Benden. Er erinnerte daran, dass Gillrather Schüler und Vereine derzeit die Halle in Teveren benutzten, dass jedoch auch Teveren durch Neubaugebiete wachse, was sicher zu Engpässen führen werde. Rainer Jansen (ebenfalls Grüne) stellte fest, dass der Beschluss zum Bau schließlich bestehe und nur zurückgestellt worden war, ein neuer Verwaltungsvorschlag könne nicht interessieren.
Für die Gegner des Antrages warnte Max Weiler (CDU) vor zu großer Eile. „Wenn das Hallenbad nicht abgebrannt wäre, wären wir jetzt noch in der Haushaltssicherung“ sagte er. Wegen der Kosten sei eine erneute Prüfung nötig. Auch Christoph Grundmann (SPD) will zunächst genauere Informationen. „Die Turnhalle muss kommen“, sagte er, „aber zunächst möchten wir wissen, was das kostet, Wir stellen keinen Blanko-Scheck aus“, so Grundmann.
Eine Meinung zu dem Antrag hatte auch die Verwaltung. Bürgermeister Georg Schmitz gab zu bedenken, dass die Stadt noch vor dem Neubau von zwei Kindergärten stehe. Die Kosten für die Halle schätzte er auf 1,5 bis zwei Millionen Euro. Eine neue Bedarfsanalyse sei schnell zu machen, meinte Beigeordneter Herbert Brunen. Allerdings sollte man auch sehen, dass es auf die gesamte Stadt bezogen leicht zu einem Überhang im Hallenangebot kommen könnte.
In der Abstimmung wurde der Antrag mit der Mehrheit aus CDU und SPD abgelehnt. Damit kommt der Verwaltungsvorschlag zum Zuge, der folgende Reihenfolge vorsieht: Eine neue Bedarfsanalyse und Kostenschätzung soll bis zur nächsten Ratssitzung vorliegen, dann folgt die Beratung im Fachausschuss und erst danach eine Entscheidung im Rat. (mh)