Stadt fordert die Abschaltung des Kernkraftwerks in Tihange

Geilenkirchen. Nach dem einstimmigen Votum das Haupt- und Finanzausschusses wird die Stadt Geilenkirchen Fachkräfte für die Flüchtlingsbetreuung und die Entsorgungslogistik beim Hallenbadneubau einstellen. Bei der Flüchtlingsbetreuung sucht man für zunächst zwei Jahre eine Sozialpädagogin oder Sozialarbeiterin, wobei natürlich auch Männer sich bewerben können. Die Stelle für die ordnungsgemäße Sortierung und Abfuhr der Abfälle am Hallenbad ist von September 2015 bis April 2017 befristet.

In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Thomas Fiedler  auf die rasant wachsenden Flüchtlingszahlen hin. War in der Verwaltungsvorlage noch von derzeit 205 zu betreuenden Flüchtlingen und einer Prognose von 300 für das Jahresende die Rede, so sei man bei der neuen Berechnung schon bei aktuell 220 und 400 für das Jahresende prognostizierten Flüchtlingen.

Einstimmig sprach sich der Haupt- und Finanzausschuss auch für einen gemeinsamen Antrag von SPD und Bürgerliste aus, mit dem eine Resolution verabschiedet wird, in welcher der Rat Landesregierung und Bundesregierung auffordert, sich für eine unverzügliche und dauerhafte Abschaltung des Kernkraftwerks Tihange (Belgien) einzusetzen. Außerdem werden Land und Bund in der Resolution um die Erarbeitung euregionaler Katastrophenschutzkonzepte gebeten und an die belgische Regierung appelliert, die Betriebsgenehmigung für das Kraftwerk Tihange zurückzunehmen. In der Begründung wird unter anderem auf die kurze Entfernung von nur 80 Kilometern zwischen Tihange und Geilenkirchen sowie auf den Besorgnis erregenden Zustand des Kernkraftwerks hingewiesen.

In der kurzen Diskussion gab es neben der generellen Zustimmung auch einen Kritikpunkt: Wilfried Kleinen (CDU) vermisste eine vorherige interfraktionelle Absprache und sprach von einem „Wahlkampf-Geschmäckle“ (Christian Kravanja ist Sprecher der Bürgerliste und Bürgermeisterkandidat), ähnlich sah das Nils Kasper (FDP). Das änderte jedoch nichts an der inhaltlichen Zustimmung für den Antrag von Bürgerliste und SPD. (mh)