„Ja“ zur Neuordnung der „Westenergie“ und zur Entwicklungsgesellschaft Geilenkirchen

Geilenkirchen. Harte Kost bei heftigen Temperaturen: Die Mitglieder des Geilenkirchener Haupt- und Finanzausschusses hatten sich am Mittwochabend mit betriebswirtschaftlichen Modellen zu befassen. Es ging um die Neuordnung der „WestEnergie und Verkehr GmbH“ (west), deren Geschäftsführer Markus Palic sehr detailliert Modelle für eine Umwandlung der „west“ und deren Für und Wider vortrug. Die Stadt Geilenkirchen ist mit 9,25 Prozent an den Kreiswerken Heinsberg (KWH) beteiligt, die wiederum Bestandteil der „WestEnergie und Verkehr GmbH“ sind.

Das Modell, das nach Meinung von Experten und Gutachtern die günstigste Lösung ist, ist die Einbindung der KWH in das bereits bestehende NEW-Holdingsmodell zwischen den Städten Mönchengladbach und Viersen. Pailc betonte, dass dieses Modell die wirtschaftlich vorteilhafteste Lösung sei und den KWH-Vertretern in der Holding weiterhin Möglichkeiten der Einflussnahme biete. Außerdem, so Markus Palic, sei dabei auch gesichert, dass die Standorte Erkelenz und Geilenkirchen im Kreis Heinsberg erhalten bleiben, und dass Aktivitäten des Energie- und Nahverkehrsunternehmens wie Sponsoring und ähnliches beibehalten werden können. Alle Fraktionen schlossen sich der Auffassung des Fachmannes an, und das Ja zur Neuordnung der „WestEnergie“ wurde einstimmig an den Rat weiter gegeben.

Nicht weniger Expertenvorarbeit steckte im Entwurf des Gesellschaftervertrages zur Gründung der „Entwicklungsgesellschaft Stadt Geilenkirchen GmbH“ und damit im nächsten Punkt auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses. Peter Hanf als Geschäftsführer der Immobilien-Beteiligungsgesellschaft (S-IBG) der Kreissparkasse Heinsberg erklärte die Ziele der Entwicklungsgesellschaft, bei der die Sparkasse der kleinere Partner ist. Zum Stammkapitel von 500.000 Euro trägt  Geilenkirchen 350.000 Euro bei, die Immobilien-Beteiligungsgesellschaft der Sparkasse 150.000 Euro. Ziel der Entwicklungsgesellschaft ist laut Vertragsentwurf „die Entwicklung der Stadt Geilenkirchen durch den Erwerb, den Tausch, die Veräußerung, die Beplanung, die Baureifmachung und die Erschließung von Grundstücken zu dem Zweck, das Angebot von Grundstücken für Gewerbe- und Wohnbebauung zu verbessern“.

Peter Hanf berichtete, dass bei einem Vertag mit Geilenkirchen bereits die fünfte Beteiligung der Kreisparkasse an solchen Gesellschaften besiegelt werde. In Sachen  Stadtentwicklung und Bauerschließung habe die Kreissparkasse die gleichen Interessen wie die Stadt. Auf Nachfrage von Hans-Jürgen Benden (Grüne) ergänzte er, dass sich die Arbeit solcher Gesellschaften stets am Bedarf und damit am politischen und am Bürgerwillen orientiere. Die Vertragsdauer liege bei fünf Jahren, der Vertrag reiche zunächst bis 2018 und später bis 2023. Er könne also auslaufen, wenn die Stadt vom Haushaltssicherungskonzept befreit sei und mehr eigenen Spielraum habe.

Im städtischen Haushalt sind übrigens für das laufende Jahr 150.000, und für das nächste Jahr weitere 200.000 Euro für das Vorhaben bereitgestellt.  Bei einer Neinstimme und einer Enthaltung gab der Haupt- und Finanzausschuss grünes Licht für die „Entwicklungsgesellschaft Stadt Geilenkirchen GmbH“. (mh)