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Forstmaßnahmen am Fliegerhorst: Die Flugsicherheit hat absoluten Vorrang

Redaktion Veröffentlicht:2. Oktober 2014 | Aktualisiert:3. März 2022 3 Min. Lesezeit

Geilenkirchen. Neue Aufregungen um Abholzungsmaßnahmen am Fliegerhorst in Teveren soll es nicht geben, wenn es nach dem Willen der Beteiligten (Stadt, Nato, Bundesforstbetrieb) geht. Nach den „Kahlschlag“- Vorwürfen, die es vor einigen Monaten gab,  ist dies das Fazit aus der Beratung im Geilenkirchener Umwelt- und Bauausschuss, bei der Vertreter der Forstbehörde und der Nato ihre Sicht der Dinge schilderten. Für den Bundesforstbetrieb Rhein-Weser ließ Florian Zieseniß keinen Zweifel daran, dass die dauerhafte Erhaltung der Flugsicherheit über allen anderen Aspekten steht. Das Luftverkehrsgesetz werde im Zweifelsfall auch Rechtsgüter wie den Naturschutz brechen. Zuvor hatte Zieseniß anhand von Fotos belegt, dass der im Frühjahr beklagte „Kahlschlag“ im Bereich des Flugplatzes heute ein anderes Gesicht zeigt. Neuanpflanzungen mit unter anderem Birken und Pappeln sind zu grünen Flächen geworden, Eichen und Ebereschen haben sich ohne Zutun der Forstleute angesiedelt, und einige junge Eichenstämme haben schon zwei Meter Höhe erreicht.

Insgesamt gibt es nach den Ausführungen des Forstmannes vorgeschriebene maximale Bewuchshöhen, die von Null bis zu 20 Meter reichen. Zieseniß wies darauf hin, dass man in Zukunft verstärkt auf kleineren Flächen  („wie die Löcher eines Schweizer Käses“) arbeiten wolle, was die Eingriffe nicht so drastisch erscheinen lasse. Diese kleinflächige Arbeit sei zwar aufwändiger, doch der Bund trage die Mehrkosten.  Im Bereich der Anflugbefeuerung müsse der Bewuchs praktisch auf Null gehalten werden, was aber, so Florian Zieseniß, mit den entstehenden offenen Flächen durchaus für den Naturschutz wertvolle Ergebnisse habe.

Auf den Naturschutzwert der entstehenden Magerrasenflächen im Bereich der Anflugbefeuerung wies auch Oberstleutnant Heinichen als für die Flugsicherheit zuständiger Offizier des Nato-Flugplatzes hin. Er zeigte mit Hilfe von Luftbildern die Flächen, die immer wieder auf die erforderlichen Bewuchshöhen von zehn, 15 oder 20 Metern gebracht werden müssen. Auf den Einwand von Helmut Gerads (Bürgerliste), im Bereich des Sportplatzes stünden immer noch höhere Bäume, sagte Oberstleutnant Heinichen, der Rückschnitt innerhalb der eingezäunten Sportplatzfläche sei Sache der Stadt, Richtmaß dabei sei die Höhe der Flutlichtmasten. „Unsere Arbeit“, so Heinichen, „muss der Flugsicherheit entsprechen, Wir werden uns dabei aber  bemühen, den Vorstellungen der Bevölkerung so nahe wie möglich zu kommen“. Der Offizier warb auch dafür, dass man das Bewusstsein dafür schärfen müsse, dass auch Niederwald naturschutzwürdige Flächen bilden könne.

Zu Beginn der kurzen  Aussprache berichtete Ausschussvorsitzender Hans-Josef Paulus von Vorgesprächen, in denen der Bürgermeister einige Forderungen gestellt habe, auf welche die Forstbehörde mit ihrem Versprechen auf behutsames Vorgehen mit möglichst wenig schwerem Gerät nun eingegangen sei. Die Sprecher aller Fraktionen nahmen die Ausführungen des Forstmannes und des Offiziers zustimmend zur Kenntnis, wobei Stephan Evertz für die Grünen den Wunsch äußerte, auf den zu bearbeitenden Flächen mehr Sträucher oder langsam wachsende Arten anzupflanzen. Ein Einwand, dem Florian Zieseniß entgegen hielt, dass in waldarmen Regionen die Umwandlung von Wald- in Buschflächen sicher nicht genehmigt würde. Er versprach aber, dass vor künftigen Rückschnittarbeiten die Bevölkerung informiert werde.  Ausschussvorsitzender Paulus schloss die Diskussion mit dem Hinweis auf die Geschichte des Ortes Teveren, das einst ein „Besenbinderdorf“ gewesen sei. Deshalb, so Paulus, könne es sinnvoll sein, zum Beispiel in den besonders flach zu haltenden Bereichen der Einflugschneise Heide anzupflanzen. Auch zeigte sich Paulus erfreut über Sachlichkeit in der Darstellung durch die Fachleute und in der Diskussion. (mh)

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