Kiew/Geilenkirchen. Drei der im ukrainischen Slawjansk entführten OSZE-Mitarbeiter kommen aus Geilenkirchen und sind seit Jahren beim Verifikationsamt in der Selfkantkaserne beschäftigt. Wie der Rundfunksender WDR 2 berichtete, zeigte das russische Fernsehen den Ausweis eines Offiziers. Zwei weitere Entführte sind ebenfalls Offiziere aus Geilenkirchen, der Vierte ist der Dolmetscher. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes erklärte gegenüber der Aktuellen Stunde des WDR-Fernsehens, man wirke mit Nachdruck auf eine schnelle Freilassung hin. Die Separatisten erklärten sich bereit, am Sonntag (27.04.2014) mit einer OSZE- Delegation zu sprechen.
Auch am Montagnachmittag gab es noch keine neuen Informationen über die entführten OSZE-Beobachter. Laut TV-Berichten sollen die prorussischen Separatisten eine direkte Verbindung zu Russland haben. Das habe der ukrainische Geheimdienst bekannt gegeben.
Derweil flog Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen nach Geilenkirchen, um in der Selfkantkaserne mit Kameraden und Familienangehörigen der entführten OSZE-Beobachter zu sprechen. Eigentlich sollte sie an diesem Tag in den Kosovo fliegen, um den dortigen Truppen einen Besuch abzustatten. Diesen Trip sagte sie aber kurzfristig ab, um stattdessen nach Geilenkirchen zu kommen.
In einem persönlichen Gespräch mit den Familienangehörigen der entführten Offiziere versicherte die Verteidigungsministerin, dass die Regierung alles Erdenkliche unternehme, um die Freilassung schnellstmöglich zu erreichen. In einem Statement in der Niederheider Kaserne betonte von der Leyen die Wichtigkeit des Amtes für Verifikation in Geilenkirchen und für die Sicherheit weltweit. Sie sprach General Beyer vollste Unterstüzung zu. Beyer ist seit Bekanntwerden der Entführung fast rund um die Uhr in der Kaserne. Neben der Bundesregierung ist die Selfkantkaserne in Geilenkirchen momentan ein wichtiger Informationspunkt.