Kreis Heinsberg (ots). Der Aachener Staatsanwaltschaft und der Heinsberger Kriminalpolizei ist ein erfolgreicher Schlag gegen die Drogenkriminalität im Kreisgebiet gelungen. Die Beamten konnten drei Cannabis-Plantagen ausfindig machen und dabei sechs Personen festnehmen.
Die erste Cannabisplantage entdeckten die Polizisten am Dienstag (27. August). Intensive Recherchen hatten die Ermittler zu einem Haus in Selfkant-Havert geführt. Es bestand der dringende Verdacht, dass in diesem Objekt eine Cannabisplantage betrieben werden könnte. Deshalb wurde an diesem Tag das Haus samt Nebengebäuden mit Beschluss des Amtsgerichtes Aachen durchsucht. Das sie mit ihrer Vermutung richtig lagen, zeigte sich sehr schnell. Im Kellerbereich des Hauses stießen sie auf eine gut versteckt installierte professionelle Cannabisplantage. Gut 240 nahezu erntereife Pflanzen, die einen Ertrag von etwa sechs Kilogramm Marihuana erbracht hätten, konnten so von den Polizisten sichergestellt werden. In einem auf dem Gelände abgestellten Wohnwagen fanden die Beamten weiteres Rauschgift. Das Marihuana war bereits verkaufsfertig abgepackt und dürfte aus einer vorausgegangenen Ernte stammen. Weiter wurde festgestellt, dass der Strom, der zum Betrieb der Anlage benötigt wurde, illegal aus dem Stromnetz entzogen worden war. Dieser Anschluss wurde zwischenzeitlich von Mitarbeitern eines Energieversorgungsunternehmens beseitigt. Die Bewohner des Hauses, eine Frau im Alter von 44 Jahren und zwei Männer, 18 bzw. 47 Jahre alt, wurden vorläufig festgenommen. Nach den Vernehmungen konnte die Frau wieder entlassen werden. Die beiden Männer wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete nach Prüfung des Sachverhalts die Untersuchungshaft gegen die beiden Männer aus dem Selfkant an.
Eine weitere Plantage fand die Heinsberger Polizei dann am Morgen des 29. August (Donnerstag). Durch Anwohner, die richtigerweise die Polizei über ihre Beobachtungen informierten, wurden auch in diesem Fall aufwendige Ermittlungen eingeleitet. Schließlich erhärtete sich der Verdacht, dass auch in einem alten Bauerngehöft in Heinsberg-Karken eine Cannabisplantage betrieben wurde. Wiederum mit Beschluss des Aachener Amtsgerichtes ist das Anwesen durchsucht worden. Auch in diesem Fall stießen die Beamten auf die erwartete Plantage, die aus etwa 650 Cannabispflanzen bestand. Während der Sicherstellungsmaßnahmen trafen die Ermittler auch auf einen 54-jährigen Mann und eine 52-jährige Frau, beide aus Heinsberg. Sie wurden vorläufig festgenommen.
Dass die Beamten der Heinsberger Kriminalpolizei an diesem späten Vormittag eine weitere Plantage aufdecken sollten, daran war beim morgendlichen Einsatzbeginn noch nicht zu denken. Im Rahmen der dieser Ermittlungen stellte sich schließlich heraus, dass man in Heinsberg ebenfalls fündig werden könnte. Mit dem bereits erprobten Team durchsuchten die Beamten mehrere Lagerhallen und fanden die größte der drei Anlagen. Cirka 1100 Marihuanapflanzen waren dort in professioneller Weise angebaut worden. Diese Pflanzen und die Gerätschaften wurden, wie in allen drei Fällen mit Unterstützung des THW, sichergestellt. Auch in der Karkener und der Heinsberger Plantage wurde der Strom zum Betrieb illegal aus dem Stromnetz bezogen. Die Anschlüsse mussten durch Fachkräfte zurückgebaut werden. Es erhärtete sich der Verdacht, dass der 52-jährige Heinsberger auch diese Cannabisplantage betrieb. Ein mutmaßlicher weiterer Betreiber dieser Anlage konnte ebenfalls ausfindig gemacht werden. Der 31-jährige Mann aus Übach-Palenberg wurde noch am 29. August festgenommen. Während die Heinsbergerin noch am Abend wieder entlassen wurde, sind die beiden Männer am heutigen Tag einem Haftrichter vorgeführt worden.
