Aachen. Bevor Peter Hyballa seinen Blick in der Pressekonferenz auf den kommenden Gegner richtet, schickt der Coach gute Wünsche in Richtung Osnabrück: „Der Genesungswunsch des gesamten Vereins Alemannia Aachen geht an Flamur Kastrati. Wir wünschen ihm alles Gute.“ Nach seinem Unfall hat der VfL-Stürmer das Krankenhaus in Cottbus verlassen und ist auf dem Weg der Besserung.
Schnell kommt Hyballa dann aber auf die Situation bei der eigenen Mannschaft zu sprechen. „Die letzten drei Ergebnisse waren gelinde gesagt nicht zufriedenstellend“, sagt der 35-Jährige und fügt den Grund für drei Niederlagen in Serie gleich hinzu: „Wir können die Fehlerquellen in verschiedenen Situationen derzeit einfach nicht abstellen.“
Ob das an der eigenen Qualität, der Qualität des Gegners oder an punktuellen Konzentrationsmängeln liege, will der Coach gar nicht weiter vertiefen. Fakt ist: „Auf den Spielzug der Bochumer beim 1:2 haben wir in der Halbzeit explizit hingewiesen. Trotzdem hat die Mannschaft diesen taktischen Fehler gemacht. „Wir stagnieren im Moment. Die Mannschaft spielt gut mit, kann den Stempel aber derzeit nicht aufdrücken“, erklärt Hyballa.
Die Reise gen Norden kommt dem Cheftrainer gerade recht. „Wir können uns nicht dahinter verstecken, dass Osnabrück ein überlegener Gegner wie Hertha oder Bochum ist“, stellt er fest. Tolles Stadion, tolle Fans, der Funke kann immer von den Rängen auf die Mannschaft überspringen – Hyballa mag solche Atmosphäre und sieht sein Team in diesem emotionalen Umfeld lieber als in einem anderen Stadion. Den VfL hat er im letzten Heimspiel gegen Fürth persönlich beobachtet. „Sie verschieben gut, stehen gut in der Abwehrreihe, diese Mannschaft hält zusammen“, gibt er seine Eindrücke weiter.
Personell fehlen die Langzeitverletzten Markus Daun und Florian Müller, auch Thomas Zdebel (Reizung der Hüftmuskulatur) und Thorsten Burkhardt (Schleimbeutelentzündung im Knie) sind nicht einsatzbereit. Dazu ist Tobias Feisthammel nach seiner Gelb-Roten Karte gesperrt. Daher wird die Position rechts hinten mal wieder umgebaut. Mit Blick auf die Kopfballstärke der Osnabrücker könnten Mirko Casper oder Aimen Demai ins Team rücken. „Wir haben ja eher eine kleine Mannschaft. Deshalb suchen wir für die kommende Saison auch ein paar kopfballstarke Spieler“, so Hyballa. Für Samstag ist die Marschroute klar: „wir dürfen jetzt nicht das verspielen, was wir uns mit harter Arbeit aufgebaut haben.“
Die Bilanz der beiden Vereine spricht für die Alemannia. Von insgesamt 39 Meisterschaftsspielen gewannen die Schwarz-Gelben 19. Neun Partien endeten unentschieden und 11-mal gingen die Osnabrücker als Sieger vom Platz.
Die Partie wird geleitet von Felix Zwayer. Ihm assistieren Christian Dietz und Marc Frömel. Vierter Offizieller ist Rene Kunsleben.