Aachen. Am Dienstag schaute Kevin Kratz kurz vor dem Nachmittagstraining auf der neuen Geschäftsstelle im Stadion vorbei. Der Besuch hatte handfeste Gründe, denn der defensive Mittelfeldspieler unterschrieb einen neuen Vertrag bis 2013, der eine Option für ein weiteres Jahr beinhaltet. Damit hat nach Thomas Stehle der zweite Leistungsträger seinen auslaufenden Vertrag am Tivoli verlängert. „Es ist unser klares Ziel, in der kommenden Saison niemanden aus der aktuellen Stammelf abzugeben. Insofern sind wir happy, dass Kevin ein klares Bekenntnis zur Alemannia abgegeben hat“, sagt Sportdirektor Erik Meijer, der Kratz als „einen wichtigen Eckpfeiler unserer Mannschaft“, bezeichnet.
20 Einsätze hat der gebürtige Eschweiler in der aktuellen Saison vorzuweisen, alle von Beginn an. Einmal fehlte Kratz gelb-gesperrt, zweimal verletzt. Der 24-Jährige zählt also zum absoluten Stammpersonal bei den Schwarz-Gelben. Kein Wunder, dass Chefcoach Peter Hyballa sich über die Vertragsverlängerung freut. „Für mich ist das eine der wichtigsten Personalien überhaupt. Kevin ist unser Junior-Chef im defensiven Mittelfeld, den wir in der nächsten Saison noch weiter befördern wollen. Hier bei uns ist er Kevin Kratz und nicht die Nummer 16 oder 17 im Kader. Er entwickelt sich mit jedem Spiel und reift immer mehr zur Persönlichkeit“, sagt der Trainer.
Kratz wechselte bereits mit zehn Jahren von Germania Dürwiß zu Bayer Leverkusen, wo er alle Jugendmannschaften bis zur U23 durchlief. 2009 wechselte der 1,73 Meter große Rechtsfuß an den Tivoli und war in seiner ersten Saison bereits Stammspieler. 19 Einsätze standen in seiner ersten Spielzeit im Profifußball zu Buche, ehe ein Syndesmosebandriss die positive Entwicklung kurz unterbrach. In dieser Saison setzte sich Kratz als „Sechser“ im 4-4-2 System unter Hyballa gegen Thomas Zdebel durch. „Ich bin froh, dass alles so schnell über die Bühne gegangen ist. Ich freue mich darauf, weitere Jahre hier am Tivoli spielen zu dürfen, in meiner Heimat. Natürlich hoffe ich, dass wir im nächsten Jahr erfolgreichen Fußball spielen und Kurs auf die Erste Bundesliga nehmen können“, sagt Kratz.
Alemannia Aachen hat den ersten Zugang für die kommende Saison unter Dach und Fach gebracht. Vom Drittligisten Dynamo Dresden wird Jonas Strifler verpflichtet. Der 21-jährige Rechtsverteidiger ist ablösefrei und hat einen Vertrag bis 2013 unterschrieben.
Damit haben sich die Schwarz-Gelben die Dienste eines weiteren Junioren-Nationalspielers gesichert. Strifler wurde bei der TSG Hoffenheim ausgebildet und spiele insgesamt 18 Mal für deutsche U-Nationalteams. Bis dato absolvierte er 48 Drittliga-Partien für Dynamo Dresden, wo der 1,74 Meter große Rechtsfuß seit 2009 unter Vertrag steht.
„Wir sind stolz, dass wir uns bei Jonas gegen diverse andere Konkurrenten durchsetzen und ihn verpflichten konnten“, sagt Sportdirektor Erik Meijer, der damit die Baustelle hinten rechts geschlossen sieht. „Auf dieser Position hat der Trainer in dieser Saison viel experimentiert.“ Cheftrainer Peter Hyballa hofft ebenfalls, dass nun eine Lösung für den Posten in der Viererkette gefunden ist. „Nach der Verletzung von Florian Müller haben wir dort viel probiert und waren nie ganz zufrieden. Jonas ist ein gelernter Rechtsverteidiger, den ich schon seit vielen Jahren verfolge. Er ist ein aggressiver Spieler, der sich ins Angriffsspiel einschaltet und gleichzeitig defensiv sehr stark im Eins gegen Eins ist“, sagt der Coach.
Als junger deutscher Spieler mit Perspektive passt Strifler perfekt ins Schema bei der Alemannia. Und was die Vereinsfarben angeht, muss er sich gar nicht umstellen. „Ich freue mich auf die junge Mannschaft und den ehrgeizigen Trainer. Ich hoffe, dass wir gemeinsam eine erfolgreiche Zeit haben werden“, sagt der Neu-Alemanne.