Geilenkirchen. Es klingt wie ein Scherz, ist aber die Wahrheit. In der Sitzung am Dienstagabend im Umwelt- und Bauausschuss wurde eine Entscheidung zum bereits – fast komplett – fertiggestellten Kreisverkehr in Hünshoven von den Ausschussmitlgiedern gefällt. Seit zwei Jahren wurde mehrfach darüber diskutiert, wie dieser letztlich aussehen sollte. Bevor die Bürgervertreter jetzt abstimmen konnten, ist der Kreisverkehr bereits fast fertiggestellt. Wie es dazu kommen konnte, können sie in der Vorlage für den Ausschuss in Gänze lesen. Vorweggenommen sei gesagt, dass durch die vorzeitige Fertigstellung – bis auf die Ausgestaltung der Grünfläche – geringere Kosten anfallen, als in den Beratungen 2021 und 2022 aufgezeigt wurden.
An dieser Stelle möchten wir gerne auf unser neues „Umfrage Tool“ hinweisen. Um ein Meinungsbild in den Umfragen sichtbar zu machen, sollten so viele Bürger wie möglich mitmachen. Eine Woche lang können unsere Leser uns mitteilen, wie sie diesen Kreisverkehr finden. Stimmen Sie jetzt ab:
Umfrage:
Sachverhalt:
Bekanntlich war für den Kreisverkehr in Hünshoven seit der Herstellung eine künstlerische Ausgestaltung des Mittelkreises vorgesehen. Erste Konzepte für verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten wurden dem Umwelt- und Bauausschuss in seiner Sitzung am 16.11.2021 (Vor-lage 2391/2021) vorgestellt. Die durch das Berufskolleg Ernährung, Sozialwesen und Technik vorgestellten Varianten fanden dabei die größte Zustimmung und seitens des Ausschusses wurde gewünscht, dass die Vorschläge des Berufskollegs weiter ausgearbeitet werden sollten.
Im Rahmen der Ausschusssitzung am 23.08.2022 (Vorlage 2588/2022) lief die Ausgestaltung des Kreisverkehrs in der Form der so genannten Variante 1 hinaus. Dieser Entwurf sieht einen dreistrahligen Stern aus Pflastersteinen vor, in dessen Mittelpunkt ein Betonpodest errichtet werden sollte, auf dem dann drei Wappenschilder (Geilenkirchener Stadtwappen) errichtet werden konnten.
In der Sitzung am 27.09.2022 (2630/2022) wurden schließlich die Kosten für die Herstellung der Variante 1 konkretisiert. Als zusätzliches Gestaltungselement sprach man sich für das Gei-lenkirchener Stadtwappen in Mosaikform aus, das jeweils in den Grünflächen zwischen den Pflasterflächen eingebaut werden soll. Die bis zu diesem Zeitpunkt geführten Diskussionen im Rahmen der Ausschusssitzungen wurden von dem Gedanken getragen, mit Rücksicht auf die Haushaltslage eine besonders kostengünstige Gestaltungslösung zu finden.
Zwischenzeitlich wurden die Glasmosaike durch das Bildungszentrum der Handwerkskammer in Simmerath (BGZ) gefertigt und auf dem Kreisverkehr positioniert. Die weitere Gestaltung soll nun durch eine Pflasterung in der Form der durch das Berufskolleg erarbeiteten Varian-te 1 abgeschlossen werden. Da die Mosaike sich nun in der Grünfläche des Mittelkreises be-finden und nicht mehr, wie ursprünglich vorgesehen, auf einem Mittelpodest aufgebracht werden sollen, kann auch aus Kostengründen von der Errichtung des Mittelpodestes abgese-hen werden.
Auch mit Herrn Krause vom Berufskolleg EST wurde die aktuelle Situation vor Ort besprochen. Aus Sicht des Berufskollegs erscheint eine Umsetzung der ursprünglichen Planung nicht mehr realistisch. Die aktuellen Abmessungen lassen keine derart umfangreiche Gestaltung mehr zu, die dem Straßenbauerhandwerk besondere Geltung verschaffen würde bzw. dazu geeignet sei, dies besonders öffentlichkeitswirksam zu bewerben. Es sei auch aus fachlicher Sicht der Straßenbaumeister im Bereich der Ausbildungsleistung nicht möglich, hier ein passendes Ge-werk zu kreieren. Die noch vorhandene Freifläche biete sich eher an für eine Gestaltung durch Garten- und Landschaftsbauer. Herr Krause betonte im Rahmen des geführten Gesprächs aber auch, dass die bisherige Zusammenarbeit und auch die Erstellung der Entwürfe für den Berufsschulunterricht eine Bereicherung dargestellt hätten und gerne auch weiterhin in zu-künftigen Projekten die gute Zusammenarbeit fortführen werde.
Wenn der Ausschuss dem oben beschriebenen Gestaltungsvorschlag zustimmt, könnte die Gestaltung des Kreisverkehrs zeitnah fertiggestellt werden.
Beschlussvorschlag:
Die Gestaltung des Innenkreises des Kreisverkehrs in Hünshoven wird (wie auf den Anlagen dargestellt) auf der Grundlage der Variante 1, die seinerzeit durch das Berufskolleg erarbeitet wurde, mit Glasmosaiken in den grünen Flächen und unter Verzicht auf ein Mittelpodest abgeschlossen.
Haben wir keine anderen Probleme in Geilenkirchen.
Der Kreisverkehr vor Hünshoven war verkehrstechnisch nicht notwendig, noch gab sich ein finanzieller Vorteil, denn er ersetzte keine Ampelanlage. Im Gegenteil er hat Geld gekostet. Man hätte anstatt Geld zum Kauf von Grundstücken für die Ansiedlung von Supermärkten in Hünshoven verwenden können.