Geilenkirchen. Die vor wenigen Wochen im Einfahrtsbereich des Parkplatzes rechtsseitig der Flussrichtung der Wurm bei Schloss Trips eingerichtete Erinnerungsstätte für Pfarrer Stelkens wurde in den vergangenen Tagen um eine erklärende Gedenktafel erweitert. Der Bauhof der Stadt hat zudem den Nahbereich mit Pflastersteinen ausgerüstet, um dem Ort einen würdigen Rahmen zu verleihen. Die Einsegnung der nun fertigen Gedenkstätte übernahm jetzt Pfarrer Peter Frisch im Beisein einiger Gäste, die sich um das Zustandekommen der Anlage mit Gedenkkreuz und Gedenktafel verdient gemacht haben. Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld hob insbesondere das Engagement von Karl-Heinz Gast aus Lindern und Friedhelm Thelen aus Immendorf hervor. Beiden ist zu verdanken, dass der „Ball“ erst ins Rollen kam. Die Geschichte des im Jahre 1838 verunglückten Geilenkirchener Pfarrers Johann Andreas Stelkens liest sich fast wie ein Krimi. Auch der Weg des ihm gewidmeten Gedenkkreuzes ist nicht minder mysteriös. Stelkens wurde 1791 in Kaldenkirchen geboren und empfing die Priesterweihe am 3. April 1815 in Mainz. Viele Jahre war Johann Andreas Stelkens als Oberpfarrer, Landdechant und Schulinspektor in Geilenkirchen tätig. Er begab sich Mitte Februar 1838, als der Heimweg Stelkens gegen 21 Uhr aus Richtung Süggerath/Hünshoven kommend auf den schmalen Steg der über einen verzweigten Arm der Wurm führte. In der Dunkelheit verfehlte der Pfarrer den Weg, oder Glatteis ließ ihn vom Steg abrutschen, heißt es offiziell. Hartnäckig hielt und hält sich allerdings das Gerücht, nachdem Stelkens Opfer eines heimtückischen Anschlags auf sein Leben wurde. Jedenfalls – so ist es überliefert – konnte der Oberpfarrer am nächsten Tag nur noch tot im Schlamm gefunden werden. Man muss berücksichtigen, dass zu dieser Zeit keine Freundschaft zwischen den damaligen Kirchengemeinden in Geilenkirchen und Hünshoven herrschte.
Ein vorhandenes Kreuz aus dem 17. Jahrhundert sollte fortan nahe der Unglücksstelle bei Schloss Trips an Johann Andreas Stelkens erinnern. Als die Arme der Wurm später an dieser Stelle zusammengeführt wurden, musste das Kreuz weichen. Der frühere Leiter des Kulturamtes der Stadt Geilenkirchen, Karl-Heinz Gast, erzählte vor etlichen Jahren im Historischen Klassenzimmer dem Ortsvorsteher von Immendorf, Friedhelm Thelen, von dem irgendwo verschollenen Kreuz. Nach einigen Recherchen stellte sich heraus, dass das Kreuz im Keller des Heimatmuseums in Heinsberg lagerte. Dort wurde es vor Jahren abgeholt und fand beim Geilenkirchener Bauhof einen Lagerort. Schließlich ließ Friedhelm Thelen das Kreuz in die Grundschule nach Immendorf bringen, wo es bis vor wenigen Wochen im Fahrradkeller verblieb. Jetzt kam Willy Davids ins Spiel, denn der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Geilenkirchen-Quimperlé fand eine geeignete Stelle, um das Gedenkkreuz wieder in der Nähe von Burg Trips aufzustellen und somit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Bauhofleiter Wolfgang Jansen und seine Mitarbeiter machten sich an die Arbeit. Das Ergebnis ist für die Bevölkerung nun sichtbar und betrachtenswert. Auch Probst Albert Honings, Historikerin Berti Davids-Heinrichs, AK-Vorsitzender Franz-Michael Jansen sowie Beigeordneter Stephan Scholz und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Monika Savelsberg, lobten die neu geschaffene Gedenkstätte.
Sehr interessant. Manche, die heute meinen, das der Stadteil Hünshoven nicht mehr , existiert, möchte sich mit der Geschichte befassen. War wohl zu „Urzeiten“ gefährlich, als Geilenkirchener unangemeldet Hünshovener Gebiet zu betreten. Die Stadt rägt natürlich zum Vergessen bei, sie zählt die Einwohner GK und Hünshoven zusammen, obwohl es kein Problem einer getrennten Erfassung gäbe, rechts der Wurm ist Hünshoven. Lediglich die Bewohner der Konrad Adenauer Str. müssten nach Hausnummern gertrennt erfasst werden. Aber das Dorf GK wünrde als Mini-ortsteil erscheinen, wohl nicht gewünscht. In anderen Stadteilen zB. Würm-Leiffarth geht das auch.