Geilenkirchen. Im Rathaus gibt es ein Platzproblem. In den letzten Jahren nahm die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stetig zu. Der Stellenplan 2022 weist 327 Bedienstete auf, davon neben den tariflich Beschäftigten 70 Beamte. Die Personalaufwendungen 2022 betrugen 20,1 Millionen Euro. Das ist der zweitgrößte Kostenfaktor nach den Transferleistungen. Aufgrund der beengten Verhältnisse mussten die Bediensteten enger zusammen rücken. So kann es aber nicht weiter gehen und deshalb will die Verwaltung eine ganze Reihe Beschäftigte noch in diesem Jahr extern unterbringen.
Seit rund drei Jahren war die Stadtverwaltung auf der Suche nach einem geeigneten Objekt. Wie in der Ratssitzung vor wenigen Tagen zu erfahren war, mietet die Stadt Geilenkirchen einen Teil des NEW-Komplexes in der Nikolaus-Becker-Straße an und zwar den linksseitig vom Haupteingang gelegenen dreigeschossigen Gebäudeteil. Nach Herrichtung der Räumlichkeiten sollen dem Vernehmen nach, hier das Sozial- und Jugendamt einziehen. Die jährlichen Kosten für die Anmietung des Gebäudeteils sollen sich auf 200.000 Euro belaufen. Im Rathaus würde die dritte Etage frei und das Stuhlrücken hätte ein Ende. Allerdings beanspruchen die im Rat vertretenen Fraktionen auch Räumlichkeiten für sich, so dass diese den Fraktionsvertretern zur Verfügung zu stellen sind. Jahrzehntelang hatten die Fraktionen ihre Räume im Rathaus, bevor sie aufgrund des beginnenden Platzmangels ins ESC zogen.
Nach unbestätigten Informationen soll der andere Teil des NEW-Gebäude in den nächsten Monaten der Polizeidienststelle Heinsberg als „Ausweichquartier“ dienen. Da die Wache in Heinsberg neu gebaut wird, sucht die Behörde übergangsweise andere Plätze für ihre Mitarbeiter.
Es wäre interessant zu wissen, warum die Anzahl der Mitarbeiter „stetig zunimmt“. Wächst die Anzahl im gleichen Maße wie die Anzahl der Bürger für die die Stadtverwaltung verantwortlich ist? Gibt es zusätzliche Aufgaben die in den letzten Jahren den Kommunen übertragen wurde?