Maximalen Druck auf Wasserverband ausüben – Rat soll Beschluß fassen

Hochwasserschutz bereits 2013 angekündigt - Durchführung noch offen

Geilenkirchen. Ein Antrag der Geilenkirchener Bürgerliste wird am Mittwoch, 15. September, in der Ratssitzung der Stadtverordneten, sicherlich für Diskussionsbedarf sorgen. In dem Beschlussvorschlag heißt es:

„Der Rat der Stadt Geilenkirchen fordert den Wasserverband Eifel-Rur auf, unverzüglich die
bereits geplanten Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Geilenkirchen und den Ortslagen
umzusetzen und alle weiteren Maßnahmen durchzuführen, die eine Wiederholung des
katastrophalen Hochwasserereignisses zwischen dem 14. und 16. Juli so weit
wie möglich ausschließen.
Die Bürgermeisterin wird beauftragt, diesbezüglich sofort in Kontakt mit dem
Wasserverband zu treten.
Der Wasserverband wird gebeten, in einer der nächsten Sitzungen des Rates der Stadt
Geilenkirchen über den weiteren Hochwasserschutz in Geilenkirchen und dessen
Umsetzung zu berichten.“
Begründung:
Dass die Stadt Geilenkirchen in einem Gebiet mit einer erhöhten Gefahr für Hochwasser liegt ist hinreichend bekannt. Auf der Hochwassergefahrenkarte der Bezirksregierung Köln (Szenario: HQextrem)1 sind die weitreichenden Gebiete in der Geilenkirchener Innenstadt, welche von Hochwasser grundsätzlich bedroht sind, gut erkennbar.

Auf seiner Homepage erklärt der Wasserverband Eifel-Rur (WVER): „Der Schutz vor schädlichen Folgen von Hochwasser für Menschen, Tierwelt, Natur und Unternehmen zählt zu den gesetzlichen Aufgaben des WVER.“ Als ein Ausfluss aus dieser Pflicht wurde bereits im Jahr 2013 im Rat der Stadt Geilenkirchen (Vorlage 859/2013) vom WVER eine Vorplanung zum Hochwasserschutz im Bereich des Krankenhauses zwischen der Kreissparkasse und der Realschule vorgestellt, zu der vom Rat das Einvernehmen erteilt wurde. Vorgesehen war, dass im genannten Bereich beidseitig der Wurm ca. 1,0 Meter hohe Schutzwände hergestellt werden.

Zudem wurde in der Vorstellung dieser Hochwasserschutzmaßnahmen in der Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses vom 18.06.2013 von dem Vertreter des WVER, Herr Hoppmann, angekündigt, dass in einem „nächsten Schritt die Bauvoraussetzungen für den Hochwasserschutz im Bereich der Wurm oberhalb des Stadtkernes bearbeitet werden.“
Diese weiteren Maßnahmen hätten zum Ziel gehabt, die Innenstadt vor Hochwasser zu schützen. Zur selben Zeit wurde auch mehrfach kommuniziert, dass eine weitere Hochwasserschutzwand im Bereich der Wohnanlage Schloss Trips notwendig sei. In den vergangenen acht Jahren sind jedoch keine dieser Maßnahmen umgesetzt worden.

Dem WVER waren spätestens ab 2013 die neuralgischen Punkte für den Hochwasserschutz in Geilenkirchen bewusst. Als besonders gefährdete Stellen wurden damals bereits der Bereich um das Krankenhaus sowie der Bereich der Sohlgleite vor der Wurmbrücke an der Kornmühle identifiziert. Herr Hoppermann vom WVER erklärte in der Sitzung des Umweltund Bauausschusses am 18.06.2013 diesbezüglich: „Das Hauptschadenspotential liegt in den beiden genannten Bereichen.“
Genau in diesen Bereichen wurde durch das katastrophale Hochwasser in Geilenkirchen nun der größte Schaden verursacht. Nur mit Mühe konnte die Feuerwehr die völlige Überflutung der Energieversorgung des Krankenhauses verhindern, so dass das Krankenhaus nicht evakuiert werden musste. Gleichwohl gingen Teile der Reha durch Überflutung verloren. Die Innenstadt wurde vollständig überflutet, die entstandenen Schäden sind enorm. Aus unserer Sicht ist es nun zwingend erforderlich, den Hochwasserschutz an der  Wurm durch den WVER unverzüglich weiter zu entwickeln und alle notwendigen Maßnahmen durchzuführen, die eine Wiederholung einer solchen Katastrophe so weit wie möglich ausschließen. Eine weitere schuldhafte Verzögerung ist nicht hinnehmbar. Von Seiten der Stadt Geilenkirchen muss daher der größtmögliche Druck auf den Wasserverband ausgeübt werden.