Heinsberg. Amtsärztin Heidrun Schößler ruft alle ungeimpften Bürgerinnen und Bürger des Kreises Heinsberg auf, sich rechtzeitig vor einer möglichen vierten Pandemiewelle gegen Corona impfen zu lassen. Jede Person ab 16 Jahren kann sich im Impfzentrum Erkelenz impfen lassen, sofern keine medizinischen Gründe dagegensprechen. Dies ist mit und ohne Termin möglich. Anmeldungen über die Internetseite des Kreises unter https://service.kreis-heinsberg.de/dienstleistungen-a-z/-/egov-bis-detail/dienstleistung/163843/show sind zur besseren Planbarkeit erwünscht, aber nicht erforderlich. Das Impfzentrum befindet sich in der Brüsseler Allee 5, 41812 Erkelenz.
„Die Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (BioNTech oder Moderna) hat sich bislang als gut verträglich und hochwirksam erwiesen“, so Schößler. „Dieser Effekt war nach den Impfaktionen zum Jahreswechsel in Altenheimen und beim Pflegepersonal besonders deutlich zu sehen, wo seitdem kaum noch Infektionen auftreten.“
Im Kreis Heinsberg leben 255.555 Menschen, wovon 85Prozent 16 Jahre oder älter sind. Die meisten davon könnten, von wenigen Ausnahmen abgesehen, gegen das Coronavirus geimpft werden. Ab einer Durchimpfungsrate von 85Prozent geht man derzeit von einer Herdenimmunität aus. Sehr viele Menschen waren bereits tätig: Etwa 125.000 Personen aus dem Kreis Heinsberg gelten als vollständig geimpft. Es gibt aber noch ca. 90.000 Menschen, die entweder unvollständig oder noch gar nicht geimpft sind. Diese sollten sich zu ihrem eigenen Schutz, zum Schutz ihrer Familien und zum Schutz all derer, die nicht geimpft werden dürfen oder sollen, noch im Sommer gegen Corona impfen lassen.
„Das Infektionsgeschehen hat sich, nachdem die Älteren geimpft waren, in den letzten Monaten hauptsächlich in der Altersgruppe von 16 bis 60 Jahren abgespielt. Schwere Krankheitsverläufe traten bereits bei Mittvierzigern und mit zunehmendem Alter häufiger auf, während junge Erwachsene meist leichter erkrankten“, erklärt die Amtsärztin. Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre seien weniger betroffen gewesen, was Häufigkeit und Schwere der Infektion angeht. Dies, obwohl zuletzt Regelbetrieb in Kitas und Schulen herrschte. „Die Kinder haben sich meistens bei erwachsenen Familienangehörigen angesteckt, die Infektion in der Schule oder im Kindergarten aber selten weitergegeben“, erklärt Schößler. Sie seien bei Reihentestungen und nicht wegen Krankheitssymptomen aufgefallen.
Eine aktuelle Studie der Universität Freiburg bestätigt: „Kinder stecken sich seltener an, haben milderen Verlauf und anhaltenden Schutz vor Neuinfektion.“ Daher könne man beruhigt abwarten, ob die Ständige Impfkommission eine Impfung für alle Kinder, die jünger als 16 Jahre sind, empfiehlt. Derzeit sollen Kinder unter 16 Jahren nur in begründeten Fällen und erst nach eingehendem Beratungsgespräch der Eltern geimpft werden, z. B. bei bestimmten Vorerkrankungen.
„Wenn sich alle übrigen 85 Prozent jetzt impfen ließen, wären wir im Herbst wahrscheinlich auf der sicheren Seite“, so das Fazit der Amtsärztin. Weitere Informationen auf der Homepage oder beim Bürgertelefon des Kreises.