Geilenkirchen. Vor zwei Wochen traf sich der Ausschuss für Wirtschaft im großen Saal des Rathauses, um zahlreiche Beschlüsse zu fassen. Unter anderem ging es um Projekte im Gewerbegebiet Niederheid und Planungsvorschlägen für den Innenstadtbereich. Mit dabei war auch der Sachkundige Bürger Christian Ebel. Er meldete sich desöfteren zu Wort, um seine Bedenken gegenüber den Projekten zu äußern. Immer wieder wurde er dabei von Mitgliedern des Ausschusses mit Mißachtung begleitet. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Wilhelm-Josef Wolff ließ sich sogar zur Äußerung hinreißen: „Müssen wir uns das wirklich anhören?“
Dass die Politiker der Stadt Geilenkirchen wohl öfters nicht hinhören, zeigte zuletzt die Tatsache, dass der Bauabschnitt II, der noch in diesem Jahr beginnen soll, von den Bürgern anders vorgegeben war, als der Beschluss im Ausschuss. Und hier kommt wieder der besagte Sachkundige Bürger ins Spiel, den wir uneingeschränkt zum Thema Bauabschnitt II sprechen lassen möchten.
„Wie kann es sein, dass es Bürgerbeteiligungen und Bürgeranhörungen gibt, und letztlich wird so entschieden, wie es einige Politiker im Rat für richtig halten. Es gab vor der Sitzung im Rat der Stadt klare Absprachen der Mehrheitsparteien (lesen Sie dazu auch: „Geheime Wahl bringt Chaos……“, Anm. der Redaktion), wonach der von den Bürgern gewünschte Plan des Bauabschnitts II beschlossen werden sollte. Doch plötzlich wird von der Verwaltung ein neuer Plan, nennen wir ihn mal Plan sechs, vorgestellt und nicht nur die Mehrheiten kippen, sondern auch die Vorgaben der Bürger. Ich stelle mir hier die Frage, wo der Plan herkommt, warum er überhaupt vorgelegt wurde, und wer ihn in Auftrag gegeben hat. Antworten darauf habe ich bis heute nicht bekommen“, so Ebel.
Der „Plan sechs“ beinhaltet eine andere Parkordnung und vor allem wird die Straßenführung nicht wesentlich verändert. Von daher stellt sich die Frage, warum dann überhaupt in einem so großen Stil umgebaut werden soll. „Wenn das so gemacht wird, wie beschlossen, könnten mit nur wenigen, vernünftigen Maßnahmen alle zufrieden gestellt werden. Wir müssten nicht alles verändern. Die Asphaltdecke, die vorhanden ist, bräuchte nicht neu gemacht werden. Lediglich der Rathaus-Vorplatz sowie der Bereich Markt müsste erneuert werden. Ich habe oftmals den Eindruck, dass die meisten im Rat und in den Ausschüssen sitzenden Mitglieder sich gar nicht darüber im Klaren sind, dass sie mit Steuergeldern umgehen. Müssten sie das selber finanzieren, würden wohl eine Menge Beschlüsse nicht gefasst. Für den 2. Bauabschnitt werden Steuergelder unnütz ausgegeben. Der Betrag übersteigt die 100000 Euro bei weitem. Nach dem jetzigen Beschluss hätten es auch einige Eimer Farbe getan, um die Veränderungen im Stadtgebiet aufzuzeigen“, so Ebel.
Zur Information: Die Entscheidungen sind im Stadtrat in der Sitzung vom 29. September gefallen. Weil die FDP in der geheimen Abstimmung für die CDU-Lösung stimmte, platzte anschließend das Bündnis, das Bürgermeister Thomas Fiedler zuvor eine Mehrheit gesichert hatte.
Also wird dieser Bauabschnitt II in der Form des I. Bauabschnittes fortgeführt. Insgesamt wird sich auf der Konrad-Adenauer-Straße zwischen Markt und Dohmens Eck nicht viel ändern. Das Erscheinungsbild wird sich nur in einer Beziehung ändern: Die Baumaterialien des I. Bauabschnittes werden verwendet.
Gut Herr Ebel das Sie mit Ihrer Sachverständigkeit und Meinung nicht alleine dastehen.Schlecht das gerade die Mitbürger die bei der Befragung und dem öfentlichen Forum für den eigentlich gewünschten Bebauungsplan gestimmt haben, jetzt nicht auf die Strasse gehen. Wie kann man sich als mündiger Bürger, der auch noch großartig von der Stadt befragt wird, solch eine Dreistigkeit gefallen lassen ? Unsere Politiker brauchen sich also nicht zu wundern wenn das Konzept was sie anstreben nicht aufgeht, weil wir die Bürger dann Geilenkirchen zum einkaufen, flanieren und verweilen wie in den letzten 40 Jahren weiterhin meiden.