Peter Hyballa: „Wir werden keine Angst vor Hertha BSC haben“

Aachen/Berlin. „Jetzt kommt eins der größten Highlights der Saison.“ Peter Hyballa gab sich am Freitag erst gar keine Mühe, das Montagsspiel bei Tabellenführer Hertha BSC Berlin in die Kategorie Alltag zu packen. Größtes Stadion, Topfavorit der Liga, knapp 40.000 erwartete Fans – auf das junge Team der Schwarz-Gelben kommt eine echte Herausforderung zu, die Trainer und Mannschaft selbstbewusst angehen: „Wir werden keine Angst vor Hertha BSC haben.“

Zuversicht strahlt der Kader aus, das war in der Woche an der Krefelder Straße deutlich zu spüren. Es waren knüppelharte Einheiten, die das Team zu absolvieren hatte, deshalb gab es am Dienstag und Freitag auch zwei freie Tage. Besonders intensiv wurde am Umschaltprozess gefeilt, den das Trainerteam als Stärke der Hertha ausgemacht hat. „Aber das ist gleichzeitig auch unsere Stärke“, sagt Hyballa, der die Berliner am Freitag „nicht stärker reden wollte, als sie sind. Wie jede Mannschaft der Welt hat auch Hertha ihre Schwächen.“

Eine künstlerische Mannschaft seien die Berliner, die einen bärenstarken Saisonstart hingelegt haben. Hyballa hat allerdings auch einige Spiele des Absteigers gesehen, die das Team von Markus Babbel nicht unbedingt hätte gewinnen müssen. „Die Mannschaft ist gespickt mit Spielern, die viel Erstliga-Erfahrung haben“, weiß Hyballa – ein fundamentaler Unterschied zu seinem eigenen Kader. Dennoch gibt der 34-Jährige unmissverständlich das Ziel aus: „Wir wollen da was holen. Wir fahren da nicht hin, um nur das Brandenburger Tor zu besichtigen.“ Die für einige Spieler doch relativ ungewohnte Umgebung im Fußballtempel Olympiastadion geht der Coach locker an: „Wir haben ein paar Straßenköter in der Mannschaft, die werden sich einmal umgucken und sagen: Ist schön hier, ist ehrwürdig, aber jetzt lasst uns mal anfangen.“

Nicht dabei sein werden Markus Daun, Thorsten Stuckmann, Nico Herzig und Thorsten Burkhardt. Seyi Olajengbesi hat in dieser Woche nur Individualtraining absolviert. Ob er im Kader stehen wird, entscheidet sich erst am Wochenende. Falls Olajengbesi rechtzeitig fit wird, schließt Hyballa Änderungen in der Startelf nicht aus. „Die Fußball-Weisheit ,Never change a winning team’ habe ich eh schon in die Mottenkiste gepackt“, sagt er. Auch persönlich sei das Spiel in Berlin für ihn eine der größten Herausforderungen seiner Trainerkarriere, aber besonders die Spieler könnten sich beim Live-Spiel einem großen Publikum präsentieren. Besonders wichtig aber: „Wir können Alemannia Aachen in ein positives Licht rücken.“

Die Bilanz der beiden Vereine ist ausgeglichen. Von insgesamt 20 Meisterschaftsspielen gewann die Alemannia sieben. Sieben Partien endeten Unentschieden und 6-mal gingen die Berliner als Sieger vom Platz.