Geilenkirchen. Auf Einladung der Europa-Union Geilenkirchen konnten Prof. Gerd Wassenberg und Bürgermeister Georg Schmitz den Botschafter der Republik Albanien sowie die Honorarkonsulin Albaniens in NRW, Anduena Stephan, im Rathaus der Stadt empfangen.
Die Republik Albanien und die Bundesrepublik Deutschland möchten die kulturelle
Zusammenarbeit auch im europäischen Kontex vertiefen. Zu diesem Zweck schlossen beide Län-
der am 26. Novernber des vergangenen Jahres ein neues Kulturabkommen in Berlin ab. So sollen
unter anderern die Hochschulzusammenarbeit gestärkt, Sprachvermittlung, Zusammenarbeit im
Jugend- und Sportbereich sowie in der Denkmalspflege gefördert und Fachkräfte für kulturelle und
wissenschaftliche Einrichtungen vermittelt werden.
,,Kulturell enger zusammenzuarbeiten setzt voraus, sich besser kennenzulernen, mehr voneinander
zu wissen“, so der Vorsitzende der Europa-Union Geilenkirchen, Prof. Gerd Wassenberg. ,,Aus diesem
Grund haben wir die Honorarkonsulin eingeladen, ihr Land in Geilenkirchen einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.“ lhre Zusage erfolgte spontan und ,,sehr gerne“. Am Abend hielt sie im Haus Basten einen Vortrag mit dem Titel ,,Albanien – eine mediterrane Liebe“. Schirmherr dieser Veranstaltung war der Botschafter Albaniens in Berlin, Artur Kuko. Neben der Referentin trat die zehnjährige albanische Künstlerin Debora Berliku, die seit vier Jahren in Folge den ersten Platz beim ,,Jugend musiziert“-Wettbewerb der Stadt Essen in den Kategorien Solo Violine und Kammermusik belegte, sowie der elfjährige Michael Koschewatsky (Klavier) auf.
Zum lnhalt des Vortrags:
Albanien mit seinen 2,9 Millionen Einwohnern und mit der Fläche Belgiens vergleichbar ist eines
der schönsten Länder entlang der Adriaküste und des Ionischen Meeres. Das Land blickt auf eine
lange, wechselhafte Geschichte zurück, die bis heute zahlreiche Spuren in Form von Kulturdenkmälern hinterlassen hat. Abanien beheimatet eine reiche Artenvielfalt und bietet mit vielen unerschlossenen Landschaften Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen Vögeln und anderen Tieren, die an-
derswo verschwunden sind. Mit seiner vielfältigen Kultur sowie dem mediterranen Klima besitzt
Albanien gute Voraussetzungen für die Entwicklung verschiedener Arten von Tourismus. Neben dem
Tourismus ist die Landwirtschaft immer noch ein wichtiger Wirtschaftszweig des Landes. Der Transformationsprozess von der sozialistischen Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft scheint weiterhin
erfolgreich zu verlaufen. Vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit, starker Geburtenrückgang und Umweltprobleme belasten allerdings die wirtschaftliche Entwicklung Albaniens.
Seit 1995 gehört Albanien dem Europarat, seit 2009 der NATO an und ist inzwischen Beitrittskandidat
der EU. Die Zusammenarbeit Albaniens mit Deutschland und insbesondere mit Nordrhein-Westfalen
hat inzwischen auch eine 20-jährige Tradition, die von beiden Seiten als erfolgreich bewertet
wird. Seit Jahren findet ein reger Austausch zwischen Albanien und NRW in den Bereichen Wirtschaft
und Handel, Kunst und Kultur statt. Im Jahr 2013 beschloss Albanien, diesen Dialog mit den wichtigs-
ten lnstitutionen des Landes fortzusetzen. Um diese Mission mit Leben zu erfüllen, öffnete im Dezem-
ber 2013 das albanische Honorarkonsulat in Essen die Tore und legte somit wichtige Grundsteine des
Austauschs und der institutionellen Zusammenarbeit mit Albanien.