Geilenkirchen. In den letzten Monaten und Wochen zeigten sich Eltern in Teveren beunruhigt über den Umstand, dass die Gebäude der Kindertagesstätte Familienzentrum Teveren massiv mit Schimmel belastet seien und dass daraus gesundheitliche Gefahren für die Gebäudenutzer resultieren würden.
Die in der Öffentlichkeit verbreiteten, zum Teil falschen Darstellungen nimmt die Stadtverwaltung zum Anlass, zu den tatsächlichen baulichen Zuständen in der Kindertagestätte Teveren zu berichten. Zunächst ist festzuhalten, dass Verlautbarungen hinsichtlich massiver baulicher Mängel jeglicher nachvollziehbaren Grundlage entbehren. Aus welchen Gründen auch immer, wird hier von einigen wenigen Personen teilweise wider besseres Wissens eine völlig unbegründete und überzogene Panikmache praktiziert. Die Gebäude der Kindertagesstätte Teveren sind insgesamt in einem ihrem Alter entsprechenden guten baulichen Zustand und können gefahrlos genutzt werden. Lediglich in Teilbereichender Kellerräume sind Sanierungsmaßnahmen erforderlich.
Die Gesamtliegenschaft besteht aus dem Hauptgebäude an der Straße zum Junkersbusch und dem Nebengebäude in der Besenbindergasse. Beide Gebäude sind weit über 50 Jahre alt und wurden entsprechend der damals geltenden Bauvorschriften und üblichen Bautechniken errichtet. Beide Gebäude sind voll unterkellert. Die Kellerräume wurden in den letzten Jahren teilweise für Nutzungszwecke der Kindertagesstätte ausgebaut. In einem Teil des Kellers des Hauptgebäudes sind heute eine kleine Mensa und eine Küche untergebracht. Der Keller des Nebengebäudes beherbergt einen Spiel- und Betreuungsbereich. Gerade diese Nutzung ehemaliger Kellerräume hat sich inzwischen als problematisch herausgestellt. Da Kellerräume bis vor einigen Jahren regelmäßig nicht zum dauerhaften Aufenthalt von Personen bestimmt waren, wurden auch die Keller der Kindertagesstättengebäudenicht, wie heute weitgehend üblich, absolut dicht gegen Niederschlagswasser und Erdfeuchtigkeit ausgebildet. In der jüngeren Vergangenheit hat insbesondere dieser Umstand zu Feuchtigkeitsproblemenin den Gebäuden geführt. Aus diesem Anlass wurden in den letzten Jahren immer wieder Feuchtigkeitsmessungen und Untersuchungen auf einen möglichen Schimmelpilzbefall in den Gebäuden der Kindertagesstätte durchgeführt. In jedem einzelnen Fall wurden Räumlichkeiten, die im Verdacht standen, mit Schimmel befallen zu sein, vom Aufkommen des Verdachts bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse und die Umsetzung ggf. notwendiger Sanierungsmaßnahmen für jegliche Nutzung gesperrt.
Während die Untersuchungen durch ein Fachbüro für Umwelttechnologie in den Vorjahren, zuletzt im November 2014, regelmäßig keine Indizien für einen Schimmelpilzbefall geliefert haben, wurden bei erneuten Beprobungen der Raumluft und zusätzlichen Kontaktproben im September/Oktober 2015 erstmals Schimmelpilzbelastungen festgestellt.Im Einzelnen lieferten die Untersuchungen folgende Ergebnisse:
Hauptgebäude
An einer Fensterlaibung in der Mensa wurde ein kleinflächiger Schimmelpilzbefall festgestellt. Belastungen der Raumluft waren nicht feststellbar. Auf Empfehlung des Gutachters wurde die befallene Fläche mit Ethylalkohol behandelt. Im Rahmen der Ursachenforschung wurde festgestellt, dass die Fensterlaibungen aufgrund fehlender Isolierung Kältebrücken darstellten. In den vergangenen Wochen wurden die Fensterlaibungen zusätzlich isoliert und die Kältebrücken beseitigt.
Zwischenzeitlich ist leider ein weiteres bauliches Problem im Mensabereich aufgetreten. Bei den stärkeren Regenereignissen der letzten Wochen ist von der Straßenseite her durch das Mauerwerk Wasser in die Mensa eingedrungen. Momentan werden hier die Ursachen ermittelt. Fußend auf den dann getroffenen Feststellungen wird derzeitein Sanierungskonzept erarbeitet. Die Mensa mit der angrenzenden Küche bleibt bis auf weiteres für jegliche Nutzung gesperrt.
Neben den Problemen im Kellerbereich ist es in einem erdgeschossigen Gruppenraum zu Feuchtigkeitseintritten über nicht mehr intakte Fugen im Bereich der Außenfensterbänke gekommen. Hier ist offenbar über einen längeren Zeitraum unbemerkt Niederschlagswasser ins Mauerwerk eingedrungen, was in der Folge zu Feuchtigkeitsschäden am Innenputz geführt hat. Die notwendigen Sanierungsmaßnahmen wurden zwischenzeitlich umgesetzt. Hinweise auf eine Schimmelpilzbelastung wurden in den betroffenen Räumen nicht gefunden.
Nebengebäude
Im Flur und in einem Lagerraum des Kellers wurden Raumluftbelastungen durch Schimmel festgestellt. Bei Materialuntersuchungen wurde ein Schimmelpilzbefall an den dem Außenmauerwerk vorgesetzten Leichtbauwänden im Flur und im Bewegungsraum festgestellt. Dieser Schimmelpilzbefall erklärt die erhöhten Raumluftbelastungen. Der Gutachter empfiehlt eine bauliche Sanierung des Kellerbereichs. Auch hier wird momentan ein Sanierungskonzept erarbeitet. Voraussichtlich wird es erforderlich sein, den Keller vollständig freizulegen und von außen neu abzudichten. Bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten bleibt der Keller für jegliche Nutzung gesperrt.
In allen anderen Gruppenräumen, Fluren usw. ergaben die durchgeführten Messungen keinerlei Hinweise auf gesundheitsrelevante Schimmelpilzbelastungen. Die Untersuchungsergebnisse des Fachbüros wurden im Rahmen weitergehender Überprüfungen durch das Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg und den Landschaftsverband Rheinland in Gänze bestätigt.
Vor dem Hintergrund der Untersuchungsergebnisse und den daraus resultierenden Schutzmaßnahmen kommen alle Experten unisono zu der Aussage, dass für die Nutzer der Kindertagesstätte keinerlei Gefährdungen durch Schimmelpilze bestehen. Die Besorgnis in Reihen der Elternschaft ist insoweit zwar verständlich, jedoch nicht gerechtfertigt.
Um unbegründete Sorgen zukünftig möglichst zu verhindern, wird die Stadtverwaltung die laufenden Sanierungsmaßnahmen in der Kindertagesstätte Teveren, wie bisher, mit maximaler Transparenz weiter betreiben.