Geilenkirchen. Bei vier Enthaltungen beschloss der Geilenkirchener Stadtrat, dass Heinz Pütz für weitere zwei Jahre Behindertenbeauftragter der Stadt bleibt. Zuvor hatte der Ehrenamtler seinen Tätigkeitsbericht für die zurückliegenden beiden Jahre gegeben, der von den Stadtverordneten mit Beifall aufgenommen wurde. Auch für die Behinderten in der Stadt ist nach dem Bericht von Heinz Pütz der Neubau des Hallenbades eine wichtige Angelegenheit. Er habe bereits mit dem Technischen Beigeordneten Markus Mönter gesprochen, und man werde beim Neubau verstärkt auf Barrierefreiheit achten. Bei den zurückliegenden Kommunalwahlen, so Pütz weiter, habe man Vorkehrungen für Behinderte getroffen, und auch an den Kreis habe er sich wegen Barrierefreiheit in den Kreiseinrichtungen gewandt.
Auch bei der Geilenkirchener Innenstadtsanierung habe man die Belange von behinderten Menschen bedacht. Er sei von der Stadtverwaltung „frühzeitig ins Boot geholt“ worden. Die Geschäfte im Kreuzungsbereich Herzog-Wilhelm Straße und Konrad-Adenauer-Straße seien fast alle barrierefrei zugänglich, in der Fleischerei Esser habe man sogar einen Teil der Theke für Rollstuhlfahrer abgesenkt und eine Behindertentoilette eingerichtet. Auch Missstände wegen zu wenig Farbunterschieden bei Fußboden und Wegen in der Passage am Gelo-Karree seien vom Besitzer behoben worden. Die dortigen Geschäfte seien ebenso wie weitestgehend auch die Arztpraxen barrierefrei zu betreten.
Nach dem Abriss des Stellwerkgebäudes am Bahnübergang habe die Bahn die Bitte um barrierefreien Gestaltung des Schienenübergangs abgelehnt, mit Hilfe der Stadt habe man jedoch eine Lösung gefunden. Oberhalb des Bahnübergangs sei es jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis mit den stadteinwärts fahrenden Autos ein Unfall geschehe. Pütz appellierte an die Stadt, mit einer Ausdehnung der Tempo-30-Zone oder einer Querungshilfe dort Abhilfe zu schaffen. Ein großes Ärgernis für behinderte Menschen sei der Zustand am Bahnhof und hier neben der mangelnden Sauberkeit vor allem der Zugang zu Gleis zwei. Er habe oft vergeblich mit dem „Nahverkehr Rehinland“ gesprochen, doch nun komme wohl mit einer Selbstverpflichtung des Unternehmens zu barrierefreien Bahnhöfen bis 2020 und neuen Zügen mit tiefen Einstiegsmöglichkeiten Bewegung in die Sache. Da müsse man dranbleiben.
Begonnen habe man mit Hilfe von Schülern, Wege in der Teverener Heide für Behinderte zu erschließen, das wolle man fortsetzen. Mit Hilfe verschiedener Sponsoren und auch der Aktion „Leser helfen Lesern“ der Aachener Zeitung sowie eines Autohändlers sei es gelungen, einer bedürftigen Familie ein behindertengerechtes Auto zu besorgen. Auch solche Hilfen müsse man verstärken. Aus diesem Grund werde in Zusammenarbeit mit einer Genossenschaftsbank für dieses Jahr ein Benefizkonzert vorbereitet, mit dessen Erlös ein Fonds für weitere Hilfen eingerichtet werden soll.
Weitere Punkte in der Bilanz von Heinz Pütz waren die Verlegung des behindertengerechten Parkplatzes am Fußgängerbereich Alte Poststraße und die Schaffung einer Möglichkeit zur Anfahrt von Patienten zu den dortigen Arztpraxen sowie die Hilfen für Förderschulabgänger auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt. In zwei Fällen sei eine solche Vermittlung schon gelungen. Hier müssten auch die Förderschulen „viel mehr Gas geben“, so Heinz Pütz. (mh)