Die Diskussion ist eröffnet: 150 Bürger diskutieren über neue Windräder

 

Engagiert diskutierten die Bürger über dieses Thema

Geilenkirchen. Wie in der letzten Sitzung des Geilenkirchener Stadtrates angekündigt, fand in der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule die Bürgerversammlung statt, in der über die geplanten neuen Flächen für weitere Windkraftanlagen informiert und nachgefragt wurde. Rund 150 Bürger hatten den Weg nach Bauchem gefunden. Es wurde ein interessanter Abend, der allerdings erst der erste im Rahmen der Bürgerbeteiligung war. Im Laufe des weiteren Verfahrens wird es weitere Zusammenkünfte geben.

Unser Protokoll zum Thema „Windkraftkonzentrationen – neue Konzentrationszonen für die Windkraftanlagen“ für die betroffenen Gebiete in den Ortsteilen Tripsrath, Lindern,  Beeck

Die Veranstaltung,  die durch die Baugesetzgebung verordnet  ist, wurde in allen Teilen protokolliert. Bürgermeister Thomas Fiedler führte durch die Versammlung, Mitarbeiter der Planungsgruppe MWM  sowie Stadtverordnete und Windexperten bemühten sich,  offene Fragen, soweit das  zum jetzigen Zeitpunkt der  Planungsphase möglich ist,  zu beantworten.

Zu Beginn stellte der Bürgermeister  die Bedeutung der Windkraft als regenerative Energie in Deutschland vor. Auch der Verfahrensweg wurde deutlich.  Er verwies auf das Kyoto-Protokoll, und dass die Städte im nächsten Jahrzehnt über 20 Prozent der Emissionen einsparen müssen. „Wir müssen etwas tun. Wir könnten nicht  einseitig auf  die Solartechnik setzen“, Energiemix sei das Schlüsselwort. Er wies auf die wirtschaftlichen Vorteile für die Region hin. Zwei Jahresarbeitsplätze für Wartung und Betrieb, 1 Million heimische Wertschaffung, 2 Millionen heimische Wertschaffung für den Betrieb. Die entsprechenden Informationen stellt die Stadt zum downloaden auf ihrer Homepage (www.geilenkirchen.de) zur Verfügung.

Jede Gemeinde, Stadt hat einen Flächennutzungsplan, der überprüft und erweitert werden kann. Zu diesem Verfahren gehöre zwingend eine Bürgerbeteiligung. Parallel dazu liegen ab sofort alle wichtigen Informationen in der Stadtverwaltung aus.  Für die Stadt sei es dabei wichtig, über die Sicht der Bürger informiert zu sein,  und dass der Rat  diese Erkenntnisse  bei den weiteren Beratungen heranziehen kann.

Gleichzeitig habe man ein Interesse daran, Belange des Landschafts-, Emissions- und Artenschutzes etc. festzustellen und zu berücksichtigen. Alle relevanten Gesichtspunkte sollen zusammengeführt und  gerecht gegeneinander abgewogen werden.

In einer der nächsten Sitzung kommt es dann voraussichtlich zu einem Entwurf, der jedoch erheblich vom jetzigen abweichen kann. Der dann verabschiedete Entwurf wird für einen Monat ausgelegt, erneute Anregungen und Bedenken können vorgetragen werden. Danach geht es wieder in die Gremien. Erst dann wird der Plan verabschiedet. Falls eine neue Planung notwendig wird, muss auch diese offengelegt werden.

Im bisherigen Verfahren wurden Eignungskriterien regenerativer Art berücksichtigt: Landschafts- und Flächennutzungsplan, der gesamte Natur und Landschaftsschutz. Mögliche Flächen wurden ausgewiesen, einige schieden bereits aufgrund  ihrer  Lage aus.

Für Fragen und Kritik mit sachlicher Kompetenz wurden nach der Darstellung der jetzigen Lage Betroffene und Interessierte aufgefordert. Hier gab es zahlreiche Fragen und  berechtigte Bedenken gegen den Bau der Windkrafträder in den ausgesuchten Gebieten.  Nicht jeder war von vornherein gegen die Aufstellung dieser bis zu 180 m hohen Giganten. Fragen beinhalteten die Entfernung, den Schattenwurf, die Lärmbelästigung  und daraus resultierende gesundheitliche Gefährdungen.  Der Verlust des Naherholungswertes und auch die „Verschandelung“ der Landschaft  und die Reduzierung des Wertes der eigenen Besitztümer.  Auch ein Sprecher der Nabu machte auf den Naturschutz aufmerksam. Kiebitze seien hier zu Hause. Diese besonders empfindlichen Vögel seien bereits in einem anderen Windradgebiet seit Aufstellung dieser Kolosse  nicht mehr zu sehen.

Wir werden Sie über den weiteren Verlauf informieren.