Geilenkirchen. Am 20. Februar 2013 fand auf der NATO Air Base Geilenkirchen eine Tagung der Lärmschutzkommission statt. Der Kommandeur des E-3A Verband, Generalmajor Andrew Mueller und Kommandeur Generalmajor Jochen Both begrüßten die Bürgermeister und weitere Repräsentanten der umliegenden Städte und Gemeinden Geilenkirchen, Gangelt, Übach-Palenberg und Herzogenrath, Vertreter des Kreises Heinsberg, der Städteregion Aachen und des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums sowie Vertreter der Initiative gegen AWACS-Emissionen e.V..
Mueller betonte ausdrücklich die sehr gute Nachbarschaft und Unterstützung der Gemeinden für die Angehörigen der NATO Base und ihren Familien. Er stellte fest, dass eine gute Kommunikation der Schlüssel für ein solches Verhältnis ist und er alles dafür tun wird, dieses noch zu verbessern. Generalmajor Both hat in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass sich der Verband in einer Zeit des Umbruchs und der Umstrukturierung befindet, um auch in Zukunft den Herausforderungen gewachsen zu sein. Beide Generale erklärten, dass bei all den bevorstehenden Veränderungen ein sehr hohes Interesse besteht, die Fähigkeiten dieses Verbandes zu erhalten und weiterhin zu nutzen.
Im Anschluss an die Begrüßung berichtete Oberst Werner Nemetschek, Chef des Stabes beim NAEW&CF E-3A Verband über den Flugbetrieb auf der NATO Air Base im Jahr 2012 und die Perspektiven für dieses Jahr.
„ Ich habe so was wie ein Déjà-vu “, begrüßte Oberst Nemetschek die Lärmschutzkommission angesichts der fast gleich bleibenden Zahlen. Im vergangenen Jahr konnte der NATO E-3A-Verband die Anzahl der Flugbewegungen auf der NATO Air Base trotzdem noch leicht reduzieren. 2012 gab es 2.252 Starts oder Landungen, während 2011 2.304 gezählt wurden. Die nahezu unveränderte Anzahl der Flugbewegungen begründete sich in erster Linie durch die andauernde Beteiligung der Frühwarnflotte der NATO mit seinen E-3A-Maschinen an den internationalen Operationen in Afghanistan und im Mittelmeer-Raum zur Terrorismusbekämpfung. Der E-3A Verband befindet sich seit bereits mehr als zwei Jahren im Einsatz, wodurch fast die Hälfte aller Flüge in diesen Regionen durchgeführt werden. Nachdem Oberst Nemetschek auf die allgemeinen Flugplatzöffnungszeiten hingewiesen hatte, betonte er ausdrücklich, dass eine Öffnung des Platzes außerhalb dieser Zeiten nur bei absoluter operationeller Notwendigkeit zugestimmt wird.
Im Anschluss wurden den Teilnehmern die Anpassungen der Anflugverfahren erläutert. Durch diese neuen Verfahren kann der Abstand zu Stadtkernen und zu bewohnten Gebieten noch besser eingehalten und die Lärmemissionen verringert werden.
Nur rund ein Drittel der gesamten Flugbewegungen sind Übungsanflüge auf der NATO Air Base Geilenkirchen, alle übrigen werden in andere Regionen Europas verteilt. Darüber hinaus wird ein großer Teil des Trainings der Besatzungen in hochmodernen Simulatoren absolviert. Übungsflüge sind eine absolute Voraussetzung für einen sicheren Flugbetrieb und erfolgreiche Einsätze.
Während die Zahl der Flugbewegungen in Geilenkirchen leicht zurück ging, stieg die Anzahl der Starts und Landungen außerhalb der Platzöffnungszeiten von 76 in 2011 auf 84 in 2012. Oberst Nemetschek erläuterte der Kommission die Flugplanung und taktischen Hintergründe, die sich durch die flugbetrieblichen Vorgaben bei der Durchführung der Einsätze begründen lassen. „Ich bitte Sie um Ihr Vertrauen, dass wir als Verband alles tun, um diese Ausnahmen so gering wie möglich zu halten.“, versicherte Nemetschek. Auf großes Interesse stieß die geplante Sanierung der Startbahn. Hierbei handelt es sich um ein NATO Infrastruktur Projekt, dem alle NATO-Nationen ihre Zustimmung geben müssen. Da eine Nation bisher nicht zugestimmt hat, sind die für 2013 vorgesehenen Renovierungsmaßnahmen zunächst auf 2014 verschoben. Es wurde betont, dass es keine Pläne gibt, die Startbahn in Länge, Ausrichtung oder Lokation zu verändern.