Geilenkirchen. Weitgehend ohne Ergebnisse blieb die jüngste Sitzung des Geilenkirchener Sport- und Kulturausschusses. Die Sitzung war auf Antrag der SPD einberufen worden, unter anderem weil die Fraktion von der Verwaltung Auskunft über die Ergebnisse der Sportstättenbegehung im November, den Zustand der Leichtathletikanlagen und die Verwendung der vom Land gezahlten „Sportpauschale“ haben wollte.
Zur Sportstättenbegehung hatte die Verwaltung eine Ergebnis-oder Mängelliste vorgelegt, die zwar umfassend war, doch nicht auf die Zustimmung der SPD stieß. SPD-Sprecher Horst-Eberhard Hoffmann zeigte sich „entsetzt“ darüber, dass Mängel zwar festgestellt aber nur unzureichende Angaben zu ihrer Behebung gemacht wurden. Beispiele waren dabei unter anderem die nur beschränkt nutzbare Tribüne im Bauchemer Sportzentrum oder fehlende Feuerlöscher in der Mehrzweckhalle Lindern. Für die Verwaltung betonten Sportamtsleiter Gort Houben und Beigeordneter Herbert Brunen, dass Mängel und Schäden, die mit Unfallgefahren oder Sicherheit zu tun haben, umgehend abgestellt worden seien. Die Beteiligung von Fachlehrern bei der Begehung von Schulsportstätten sei, so die Verwaltung auf einen Einwand von Stephan Evertz (Grüne), nicht Sache der Stadt, sondern die der Schulleiter.
Zum Thema „Zustand der Leichtathletikanlagen“ hatte die Verwaltung eine Aufstellung vorgelegt, die von 30.000 Euro Ausgaben im Jahr 2013 für die Sportanlage Bauchem ausgeht – und zwar für die Beschichtung der Kugelstoßanlage, eine Reparatur der Drainage, eine neue Hochsprungmatte und die Reparatur des Zaunes. Detailliertere Angaben zu machen, sei nicht möglich, so Tiefbauamtsleiter Hans-Josef Bröhl, da über den Haushalt noch nicht entschieden sei.
Für die SPD bezweifelte dann Horst-Eberhard Hoffmann, dass es sinnvoll sei, die Abnahme der Sportabzeichen vom Waldstadion nach Bauchem zu verlegen, wenn doch die Materialien dafür im Waldstadion lagerten. Das brachte für die CDU Michael Kappes auf die Palme. Er kritisierte, dass für solche und ähnliche Fragen eine Ausschusssitzung einberufen wurde. Unterstützung erhielt er von Markus Melchers (FDP), der nicht verstand, warum über solche Fragen so lange und so emotionsgeladen diskutiert werden müsse.
Die SPD hatte in ihrem Antrag auf Einberufung der Sitzung auch das Thema „Sportpauschale“ angesprochen. Gemeint ist die Pauschale, die das Land jährlich an Kommunen zahlt. Hier, so SPD-Sprecher Hoffmann, müsse der Sportausschuss an den Beratungen zu deren Verwendung mitwirken. Das sah Ausschuss-Vorsitzender Hans-Josef Pauls (CDU) anders, und die Verwaltung bestätigte seine Meinung. Die Pauschale (sie liegt für 2013 voraussichtlich bei rund 77.000 Euro) reiche nicht einmal aus, um die laufenden Kosten für die Sportanlagen zu bestreiten, sagte Paulus und fragte, welche Prioritäten man vor diesem Hintergrund noch setzen könne. Für die FDP schlug Markus Melchers vor, dass über solche Fragen der Stadtsportverband mit der Verwaltung beraten sollte. Einen Antrag auf Anhörung des Stadtsportverbandes zur Verwendung der Pauschale lehnte der Ausschuss bei vier Gegenstimmen ab, da, so die Begründung der Verwaltung, „keine freie Spitze zur Verfügung steht“.
Über den Antrag der SPD-Fraktion, den Verteilerschlüssel für die Zuwendungen an Sportvereine zu ändern, soll erst nach der Verabschiedung des Haushaltes für 2013 beraten und entschieden werden. Das beschloss der Ausschuss einstimmig. (mh)