Bankraubserie geklärt, Täter festgenommen – Anzahlung für Nobelküche

Heinsberg. Nach umfangreichen und intensiven Ermittlungen konnte gestern gegen 18:30 Uhr in Alsdorf der 45-jährige belgische Staatsangehörige Bruno W. durch Spezialeinsatzkräfte festgenommen werden.  In seiner anschließenden Vernehmung im Kriminalkommissariat 21 der Polizei Heinsberg gab er insgesamt sechs vollendete und einen versuchten Banküberfall zu.
Diese Bankraubserie begann am 19. August 2010 mit einem Überfall auf die Zweigstelle der Kreissparkasse in Tüddern. Eben diese Bank wurde dann wiederum am 28. März 2011 überfallen. Weitere Überfälle bzw. Versuche ereigneten sich am 29. März 2011 auf die Zweigstelle der Raiffeisenbank Heinsberg in Tüddern, am 13. April 2011 auf die gleiche Zweigstelle, am 18. April auf die Raiffeisenbank-Zweigstelle in Gangelt sowie am 25. August die Raiffeisenbank-Zweigstelle in Gangelt-Birgden. Am 9. September gegen 09:00 Uhr überfiel er erneut die Raiffeisenbank-Zweigstelle in Tüddern.
Sofort eingeleitete umfangreiche Fahndungsmaßnahmen mit Unterstützung technischer Mittel führten dann schließlich zur Aufklärung der Banküberfallserie und zur Festnahme. Wenige Stunden nach der Tat tauchte der Beschuldigte bei einem großen Möbeldiscounter in Alsdorf auf und machte mit Teilen des Beutegeldes eine Anzahlung auf eine bestellte Nobelküche.
Bei den Überfällen wurde schnell ein Tatmuster erkennbar. Der Täter legte einen handgeschriebenen Zettel vor. Darin wurden dahingehend Drohungen gemacht, dass er im Besitz einer Waffe sei und eine Zeitbombe bei sich trage. In zwei Fällen wurden auch von ihm gebastelte „Bombenattrappen“ vorgelegt und zurückgelassen. Die spurentechnischen Untersuchungen führten zu übereinstimmenden Spuren. Da der Beschuldigte allerdings noch nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten war, konnte über diese Spuren zunächst keine Tatklärung erfolgen.
Bei der Tat am 29. März 2011 löste ein sogenannter Security-Pack aus, der das gesamte Beutegeld verfärbte. Weil es nun unbrauchbar war entsorgte er es in der Maas. Mit dem Beutegeld bestritt der arbeitslose Beschuldigte seinen überschwänglichen Lebenswandel. Unter anderem reiste in die Karibik und kaufte diverse Luxusartikel. Der Beschuldigte ist voll geständig. Teile des gestrigen Beutegeldes konnte sichergestellt werden. Zudem wurden Bekleidungstücke und andere Utensilien gefunden, die er bei den einzelnen Taten bei sich führte.
Schon im August 2011 konnte Bruno W. als Spurenleger bei einer Tat identifiziert werden. Daraufhin wurde gegen ihn am 26. August 2011 ein Europäischer Haftbefehl erwirkt.
Bis zur gestrigen Tatausführung konnte der Beschuldigte in Belgien jedoch nicht festgenommen werden.
Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Maaseik durch belgische Polizeibeamte wurde unter anderem auch eine Schusswaffe gefunden, die er bei allen Taten bei sich führte. Diese hatte er unmittelbar nach der Tat in seiner Wohnung versteckt, sich der Tatkleidung entledigt und ist anschließend wieder mit seinem Audi Cabrio nach Deutschland gefahren.
Bruno W. wird heute dem Haftrichter in Aachen vorgeführt, ihn erwartet sicherlich eine lang-jährige Haftstrafe.